Januar 2013: LU Lipp arbeitet in der Gewässerpflege

Das Landschaftspflegeunternehmen LU Lipp aus Baden-Württemberg arbeitet mit einem Radlader mit Mähausleger schnell und sicher an steilen Böschungen und Gewässern.

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Seit über 20 Jahren ist Karl Lipp aus Sasbach bei Achern in der Landschaftspflege tätig. Als die Situation für seinen landwirtschaftlichen Betrieb - Obstbau mit Brennerei war sein Betriebsschwerpunkt - immer schwieriger wurde und die Kommunen anfingen, einen Teil ihrer Aufgaben an private Unternehmen auszugliedern, entschied er sich in die Landschaftspflege einzusteigen. In einem Umkreis von 50 Kilometern ist er zwischen Karlsruhe und Offenburg heute für Städte und Gemeinden sowie für zuständige Wasserbehörden und das Wasser- und Schifffahrtsamt in Freiburg tätig.

Neuer Böschungsmäher für die Gewässerunterhaltung
Die Unternehmensschwerpunkte liegen mit einem Anteil von etwa 60 Prozent in der Gewässerunterhaltung und mit jeweils rund 20 Prozent im Wegebau und Rodungen sowie in der Landschaftspflege. Speziell für die Gewässerunterhaltung hat sich Lipp nach seinen Vorstellungen einen neuen Böschungsmäher bauen lassen. Das Fahrzeug, für das ein Ahlmann AS 150 Radlader als Geräteträger fungiert und der Mähausleger, ein Gemeinschaftsprodukt der Firmen Gödde und Mulag, will Lipp nun vornehmlich zur Pflege von Gewässern und steilen Böschungen einsetzen. Die alten Arbeitswerkzeuge, die er bislang über den Mulag-Ausleger an seinem MB-trac 900 genutzt hat, kann er an seinem neuen Böschungsmäher weiter einsetzen. So stehen dem Unternehmen Lipp für sein neues Fahrzeug zwei Mulchköpfe (1,60 m und 1,25 m Breite), ein Scheibenmähgerät (1,60 m Breite), ein Kreiselschwader (2,40 m Breite), eine Wildkrautbürste sowie eine Heckenschere (2 m Breite) zur Verfügung.

„Wegen der Geländegängigkeit und der günstigen Gewichtsverteilung haben wir uns für einen Radlader als Geräteträger entschieden. Einen Zwischenachsanbau beim Schlepper haben wir abgelehnt, weil uns die Bodenfreiheit zu gering ist," erklärt Lipp. Der Junior-Chef Manuel Lipp, gelernter KFZ-Mechaniker mit Schwerpunkt Nutzfahrzeuge, nennt weitere Gründe: „Eine größere Auslegeweite und eine bessere Sicht waren uns wichtig. Auch wollten wir einen Frontausleger haben, mit dem wir vorne, rechts und links arbeiten können." So wandten sich Karl Lipp und sein Sohn mit ihren Vorstellungen an die Maschinenbaufirma Gödde. „Solche Sonderanfertigungen lassen sich nur mit einem Kleinbetrieb von vielleicht 30 Mitarbeitern realisieren, bei dem der Chef auch noch selbst zum Kunden fährt und mit Hand anlegt," betont der Senior-Chef.

Vorteile der neuen Technik
Auf die Vorteile ihres neuen Böschungsmähers angesprochen, antworten Vater und Sohn begeistert: „Durch die zuschaltbare Allradlenkung ist der Wenderadius sehr gering. Die Auslegweite beträgt jetzt 8,50 m gemessen von der Fahrzeugmitte bis zur Mitte des Mähkopfes. Wir können nun rechts und links arbeiten. Durch den hydraulisch drehbaren Mähkorb entfallen Leerfahrten und durch die eingesparten Fahrwege haben wir eine geringere Bodenverdichtung. Dank des hydrostatisch leistungsgeregelten Fahrantriebs ist ein gezieltes Fahren in drei Schaltstufen von 0 bis 40 km/h mit jeweils maximaler Schubkraft in den beiden ersten Stufen möglich. Durch die stärkere Kraft am Mähkopf kann jetzt eine höhere Arbeitsfahrgeschwindigkeit von bis zu 8 km/h erreicht werden gegenüber früher maximal 5 km/h."

  Während der 100 kW Ahlmann-Radlader das automatische Selbstsperrdifferenzial in der Vorderachse serienmäßig eingebaut hat, musste von der Firma Gödde für den Antrieb des Mähkopfs eine Pumpe auf den Motor geflanscht werden, die eine Leistung von 120 l bei 280 bar aufweist. Dabei wurde wegen der Empfindlichkeit auf die Mähtronik am Ausleger verzichtet, weil Vater und Sohn diese als zu störungsanfällig einschätzen. Die Bedienung des Auslegers erfolgt über die Hydraulik des Radladers.

Kinderkrankheiten sind auskuriert
Mit dem Service der an der Herstellung des Böschungsmähers beteiligten Firmen zeigen sich Karl und Manuel Lipp sehr zufrieden, da Kinderkrankheiten sofort beseitigt wurden. Zunächst traten Probleme mit den Schläuchen auf, die ungünstig am Ausleger angebracht waren. Mit der Geschwindigkeitsregulierung über einen von Hand verstellbaren Mengenteiler waren die Lipps nicht einverstanden. Dazu der Sohn: „Es war kaum möglich damit zu fahren, da zum Lenken und zum Bedienen des Auslegers beide Hände benötigt werden. Zur Lösung des Problems wurde ein zweites Fußpedal eingebaut. Nun klappt es bestens."