Juni 2002: Jörg Langbehn - 1000 Schlepper-Stunden gratis

In der neuen Graserntesaison läuft bei Lohnunternehmer Jörg Langbehn aus Riepsdorf bei Oldenburg i.H. ein Schlepper zusätzlich. Er hat ihn gewonnen und zwar 1000 Betriebs-Stunden lang darf er den 170 PS Steyr 170 CVT fahren.

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In der neuen Graserntesaison läuft bei Lohnunternehmer Jörg Langbehn aus Riepsdorf bei Oldenburg i.H. ein Schlepper zusätzlich. Er hat ihn gewonnen und zwar 1000 Betriebs-Stunden lang darf er den 170 PS Steyr 170 CVT fahren.

Auf der "Agritechnica" in Hannover fing alles an. Jörg Langbehn, Lohnunternehmer aus Schleswig-Holstein, beteiligte sich, wie viele Besucher des Lohnunternehmer-Standes, beim Preisausschreiben des Bundesverbandes Lohnunternehmen (BLU) und gewann prompt den zweiten Preis: kostenlos 1000 Betriebs-Stunden mit einem Steyr CVT 170, ausgenommen Kraftstoffkosten. Ein Paradepferd aus dem Case New Holland (CNH)-Werk im österreichischen St. Valentin. Der 6-Zylinder Turbodiesel-Motor leistet 170 PS. Ausgestattet ist der CVT u.a. mit 50 km/h-Version, und leistungsverzweigtem Getriebe

Übergabe des Schleppers durch Klaus Pentzlin (rechts) dem Präsidenten des Landesverbandes der Lohnunternehmer in Schleswig-Holstein

Mit dem Radlader kann Langbehn durch gesonderte TÜV-Zulassung jetzt auch zwei Hänger auf öffentlichen Straßen ziehen.

Anfang Mai, pünktlich zur Graserntesaison 2002, rollte Jörg Langbehn`s Gewinn in Riepsdorf auf den Hof. "Der Traktor kommt mir wie gerufen", freut er sich, "und wird seinen Dienst hauptsächlich vor den großen Häckselwagen und Güllefass erledigen." Der Preis wurde übergeben durch Klaus Pentzlin, Präsident des Landesverbandes der Lohnunternehmer in Schleswig-Holstein und Gerd Maaß, Produktmanager von CaseIH-Steyr. Ebenfalls angereist waren Alfred Schmid, Geschäftsführer des Bundesverbandes Lohnunternehmen, Nico Schmahl, Fa. Heinrich Schmahl, CaseIH- und Steyr-Händler aus Oldenburg i.H., der die Betreuung des Schleppers während der 1000 Stunden übernehmen wird, sowie Jörn Seedorf, Gebietsproduktleiter Case-Steyr für Schleswig-Holstein.

Die Grasernte ist sein Hauptjob. "Mähen und Schwaden machen hier die Landwirte noch oft selbst und so hat Langbehn keine Mähwerke, wohl aber zwei 6,60 m Schwader, die er mit großem Erfolg an die Landwirte vermietet. Ihm ist wichtig, dass die Kette nach dem Mähen nicht ins Stocken kommt. Die restliche Arbeit rund um die Grassilage managt aber Jörg Langbehn zusammen mit seinen acht festen Mitarbeitern. Er arbeitet mit Ladewagen ( Kemper), selbstfahrenden Häckslern (NH), Rund- und Packenpressen (NH), fährt mit 40 m³ Häckselwagen mit Verteilwalzen (Veenhuis) ab und walzt mit dem 9,5to JCB-Radlader mit 2 m³ Schaufel fest. Der JCB-Knicklader mit 2 m³ Schaufel wird hauptsächlich zum Silowalzen, Ballen laden und zum Transport eingesetzt. Er kann/darf neuerdings auch zwei Hänger auf öffentlichen Straßen transportieren. Jörg Langbehn hat dazu den Knicklader vom TÜV abnehmen und eintragen lassen als Zugmaschine/Geräteträger. So kann er jetzt vorn die Packenzange montieren und hinten an den Lader zwei auflaufgebremste Anhänger transportieren. Ein Radlader - schildert Langbehn - dürfte normalerweise nur einen Hänger ziehen. "Der Ladewageneinsatz nimmt bei uns zu", schildert Langbehn. Jörg Langbehn setzt bei seinen Fahrzeugen auf Reifen mit großen Durchmesser. 22 Zoll ist dabei das Minimum. Wir fahren hier mit 1,5 bar auf Straße und Grünland, weil wir auf der Straße keine weiten Entfernungen zurücklegen müssen. Seinen Güllewagen hat er auf 26 Zoll-Reifen umgerüstet. Schlepper und Fahrer merken dann sehr schnell, dass das Gerät leichter läuft. Problem ist leider immer noch die verschiedene Lochung der Felgen. "Wir haben auf dem Betrieb 6-Loch, 8- Loch und 10-Loch -Felgen bei den Fahrzeugen, also braucht jedes Fahrzeug seine eigenen Ersatzreifen. Das ginge auch einfacher bei gleicher Lochung, meint Langbehn. "Wegen der vielen kleinen Grünlandflächen ist der Ladewagen hier flexibel einsetzbar, aber Häckselkunden bleiben dem Häcksler wegen der guten Schnittleistung treu, da helfen auch die 42 Messer im Ladewagen nichts" ,meint er. Die Ballensilage wird zwar bei den Milchviehbetrieben weniger nachgefragt, nimmt aber bei den Pferdebetrieben deutlich zu. Dabei fordern die Pferdebetriebe die normalen Ballen 80x90x150, also keine Miniballen.

Mit diesem Kran mit7,5 m Ausleger legt LU Langbehn die Ballen auf den Wickeltisch. Gewickelt wird immer am Lagerplatz

Lohnunternehmer Klaus Langbehn ist gelernter Landmaschinen- und Metallbau-Meister und wirtschaftet mit acht festen Mitarbeitern.

Jörg Langbehn wickelt die Ballen ausschließlich am Lagerplatz und zwar mit einem Wickler von McHale, der runde und eckige Ballen wickeln kann und hinter einen selbstgebauten Ladekran mit 7,5 m Ausleger gehängt wird. Mit diesem Kran wird der "Wickler" beschickt und das System - so Langbehn - klappe gut. Mit diesem System würden die gewickelten Ballen nur einmal mit der Greifzange bewegt und daher sei die Verletzungsgefahr der Folie weitaus geringer, als wenn direkt nach der Presse auf dem Feld gewickelt, verladen und transportiert würde. Jörg Langbehn wickelt pro Jahr rund 10.000 Ballen. Insgesamt arbeitet er für rund 120 Kunden im Grünlandbereich und weiteren 100 Kunden mit Ackerbau und Schweinemast, für die er Gülle fährt (15000 m³), Mais legt (350 ha), Mais häckselt (550 ha), Getreide erntet, Stroh presst usw.. Diese Grünlandkunden bringen ihm allerdings 80 % seines Umsatzes. Von ehemals acht Mähdreschern laufen heute bei ihm noch zwei, weil eben die Ackerbaubetriebe diese Arbeit in seiner Region selbst erledigen oder aber in Nachbarschaftshilfe für den Kollegen mit dreschen. Zu Konditionen, mit denen Jörg Langbehn nicht konkurrieren kann und will. . Ferner ist er als Dienstleister auch im kommunalen Bereich tätig. Er erledigt für den Kreis Ostholstein und verschiedene Gemeinden den Winterdienst. Jörg Langbehn stellt dabei das Fahrzeug und den Mann. Den Aufbau für den Winterdienst, also Räumschild, Streuer und Material bekommt er von der auftraggebenden Behörde. Abgerechnet wird nach Einsatz-Stunden. All diese Arbeiten aus dem Lohnbetrieb machen rund 65 % seines Umsatzes aus. Den restlichen Umsatz holt der gelernte Landmaschinen-Meister und Metallbau-Meister Jörg Langbehn aus seinem Handwerksbetrieb mit Landmaschinen-Werkstatt und Schlosserei.  Familie Langbehn aus dem schleswig-holsteinischen Riepsdorf bei Oldenburg i.H. zusammen mit Gästen vom Lohnunternehmerverband und der Firma CaseIH-Steyr.