Juni 2009: LU Metz ist auch ohne Mähdrusch erfolgreich
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Stefan und Jutta Metz sind seit 18 Jahren im Geschäft. Jung, mit 20 Jahren angefangen, hat Stefan Metz heute im hessischen Schweinsberg ein respektables Unternehmen aufgebaut mit 3 fest angestellten Mitarbeitern plus Chef und Chefin, arbeitet er heute vorwiegend in der Futterernte.
Der Betrieb Metz sieht nicht nur gepflegt und sauber aus, sondern auch neu. Ist er auch fast. Vor sechs Jahren sind Jutta und Stefan ausgesiedelt, an den Ortsrand von Schweinsberg und haben dort auf 7000 m² Wohnhaus und Maschinenhalle mit Werkstatt, Waschplatz und Sozialräumen auf die grüne Wiese gestellt.
Der Betrieb Metz ist in den Jahren stark gewachsen und ein Ende ist derzeit nicht absehbar.
Heute beschäftigt das Lohnunternehmen 2 Familienarbeitskräfte, 3 fest angestellte Mitarbeiter und 8-10 Saisonhilfen. Die Arbeitsschwerpunkte umfassen landtechnische Dienstleistungen und der dazu passende Handel. Stefan Metz ist Landwirt und hat zudem die Ausbildung zum Fachagrarwirt Landtechnik absolviert. "Ich habe keine Mähdrescher", diese Tatsache schickt er gleich vorweg, bevor sich Kollegen unnötig auf die Suche machen. Damit habe er gar nicht erst angefangen. Es gebe in seinem Gebiet genug Dienstleister, die das mit ausreichend Druschleistung erledigen würden. Und diese Entscheidung habe der Entwicklung seines Betriebs keineswegs geschadet. Er sieht sich als Spezialist im Bereich Grünfutter- und Strohernte. Gülleausbringung und Miststreuen sind auch dabei und seit letztem Jahr wird er auch zum Maislegen gerufen.
Jutta und Stefan Metz mit den fest angestellten Mitarbeitern Eckhard Metz (Bruder von Stefan), Patrik Wetterling und Michael Fiedler.
Seit 2008 steht ein Krone Big X 500 zur Verfügung. Derzeit reiche das 8-reihige Gebiss aus, aber er könne sich mittelfristig vorstellen, auch 10-reihig zu häckseln.
Schwaden-häckseln-abfahren
Zu seinem Maschinenbestand gehören auch 3 selbstfahrende Feldhäcksler mit Pick up und 6 und 8 reihigem Maisgebiss. Ein echter Markenmix: die Hauptarbeit übernimmt seit 2002 der Claas Jaguar 830. Seit diesem Jahr ist ein Krone Big X 500 dazugekommen und sein alter Case Mammut steht für Spitzen bereit. Derzeit reiche das 8-reihige Gebiss aus, aber er könne sich mittelfristig vorstellen, auch 10-reihig zu häckseln. Begrenzender Faktor sind auch die kleinen Parzellen seiner Kunden. 1,5-ha-Schläge seien das Mittelmaß.
Außerdem 3 Rotor-Silierwagen und Häckselwagen, sowie 5 Häckseltransportwagen von 30 bis 43 m³. Mähen tun die Landwirte dort selbst. Also beginnt die Häckselkette bei ihm beim 4-Kreiselmittelschwader (12,5 m). Im Gras, zum 1. Schnitt, werden nur zwei Häcksler eingesetzt. 80 bis 90% des ersten Schnittes läuft in Kette, also schwaden und abfahren. Mähen und walzen macht der Landwirt selbst.
Er rechnet mit ca. 1000 Stunden Einsatz beider Häcksler pro Jahr. Sein Jaguar 830 ist seit 2002 im Einsatz und hat seitdem 3300 Motorstunden auf der Uhr. Davon sind 2800 reine Trommelstunden, berichtet Stefan Metz. Im vergangenen Jahr wurden 750 ha Mais gehäckselt, in diesem Jahr rechnet er allein mit ca. 1000 ha Mais für seine beiden Häcksler.
Mit in seiner Kundendatei sind bisher verschiedene Biogasanlagen von 250 bis 500 kW. All diese Kunden würden Ertragsmessung am Häcksler verlangen, um so auf eigene Waagen zu verzichten. Es würden lediglich einzelne Kontrollwiegungen mit der Überfahrwaage durchgeführt. Fünf weitere Biogasanlagen seien in Planung, meist bei seinen Milchviehkunden. Im Schnitt haben diese 50 bis 80 Kühe im Stall. Aktuell - so erzählt er - haben vier seiner Kunden 150 bis 200 Kühe. Diese Entwicklung wehe ihm Arbeit zu und die Konkurrenzsituation erlaube vernünftige Preise. Fein gehäckselte Strohballen
Eine weitere Hauptdienstleistung ist bei ihm die Strohernte. Er arbeitet mit zwei Großpackenpressen. Eine Claas Fine Cut 2200 (120 x 70 cm) mit 49 Messern und eine Krone Big Pack 1290 XC (120 x 90 cm) mit Müthing-Vorbauhäcksler. Mit Beiden presst er rund 10000 Ballen pro Jahr. Seine Kunden wollen sehr feingehäckselte Strohballen, entweder zum Untermischen in der Ration oder zur Liegeboxeneinstreu. Daher macht allein die Presse mit Vorbauhäcksler jährlich 3000 Ballen, Tendenz stark steigend.
Bezahlen die Kunden den höheren Energie- und Zeitaufwand? "Natürlich", antwortet Metz. Das Gespann Vorbauhäcksler plus Presse habe gegenüber der Presse mit 49-Messer-Schneidwerk den Vorteil, dass er deutlich schneller fahren könne. 5 bis 10 km/h seien möglich. Außerdem ist das Stroh wesentlich kürzer und auch saugfähiger.
Eine weitere Hauptdienstleistung ist beiLU Metz die Strohernte. Er arbeitet mit zwei Großpackenpressen. Eine davon ist die Krone Big Pack 1290 XC (120 x 90 cm) mit Müthing-Vorbauhäcksler.
Seit zwei Jahren arbeiten Stefan Metz und seine Mitarbeiter mit Palm-Rechnern zur Erfassung der Auftrags- und Arbeitszeiten.
Es sollte nicht unbedingt geschwadet werden, da dann auch Steine in das Schwad wandern könnten.
Abgerechnet wird Strohpressen nach Metern. Preisgruppe 1 bis 100 m und Preisgruppe 2 ab 100 m. Die Grassilagekette wird komplett in Stunden abgerechnet. Der Dieselpreis allerdings inklusive.
Mit Palm die Arbeitszeit erfassen
An der Wand auf einem kleinen Regal liegen unscheinbar einige kleine Helfer, die seit 1,5 Jahren den Chef und seine Mitarbeiter begleiten. Seit eineinhalb Jahren arbeiten Stefan Metz und seine Mitarbeiter mit Palm-Rechnern und ESL-Programm zur Erfassung der Auftrags- und Arbeitszeiten. Nach einem Tag Schulung hätten die Mitarbeiter und auch er das System und die Funktion kapiert. Im ersten Jahr mußte zwar noch hier und dort ein Feintuning erfolgen, aber jetzt im zweiten Jahr sind schon recht gute Ergebnisse herausgekommen. Stefan Metz ist hochzufrieden mit der Funktion und mit den Ergebnissen. "Jetzt wissen wir genau, wo die unproduktiven Zeiten liegen und bei welchen Dienstleistungen wir Geld verdienen und wo nicht". Welche Ergebnisse das nun genau sind, darüber werden wir uns ein anderes Mal mit ihm unterhalten.
Hans-Günter Dörpmund, Redaktion Lohnunternehmen