März 2002 - Lohnunternehmen Göries und Mais-Engsaat
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"Wir säen rund 300 ha Mais in Engsaat aus, also in 37,5 cm Reihenabstand", schildert Lohnunternehmer Horst Görries. Wir haben ihn besucht, um zu sehen, wie er die Saat technisch löst. Vater Horst und Sohn Dirk Görries sind auf dem Acker eines Kunden, auf dem Junior Görries mit dem 200 PS Schlepper und der 6m-Maissämaschine auf 5 ha den Mais in Engsaat in 37,5 cm Reihenweite sät. "Als wir vor zwei Jahren mit der Engsaat begonnen haben, waren keine Geräte in dieser Arbeitsbreite serienmäßig zu bekommen so dass wir improvisieren mußten," schildert er. Gemeinsam mit der Firma Becker/Gieselwerder hat er eine Art Prototyp einer 6m Engsaatmaschine gebaut, klappbar in drei Einheiten, um besser mit Bodenunebenheiten fertig zu werden und der Fronttank kommt von der Firma Accord.
Mit der Unterfußdüngung mußte sich Görries eine Lösung einfallen lassen, denn hinten auf der Sämaschine war kein Platz für den Düngertank. Also hat er sich für einen Frontdüngertank von Kverneland entschieden, der rund 1,5 Tonnen Dünger fasst. Die Befüllschnecke hat Görries selbst gebaut. Die Zufuhr vom Fronttank zur Drille erfolgt pneumatisch. Der Düngertank wird über eine selbstgebaute Schnecke befüllt. Der Einfülltrichter ist seitlich montiert, so dass eine gute und vor allen Dingen übersichtliche Befüllung direkt vom Anhänger machbar ist.
Ein großes Problem, war die Position der Antriebsräder in den engen Reihen und die Anlage der Fahrgassen. Die Reihenabstände liegen im Mittel bei rund 37,5 cm, der Pflanzenabstand in der Reihe bei rund 29 bis 33 cm. LU Görries legt bei der Engsaat Fahrgassen an und muß daher bei gewissen Reihen andere Maße nehmen. Und zwar werden zwei Reihen im Schlepperspurbereich (1,50 m) auf 45 cm Abstand angelegt. Damit aber keine Reihe auf der Breite von 6 m verloren geht, werden die nebenliegenden Reihen auf 34,5 bis 35 cm Abstand reduziert. So reicht der Platz für zwei Fahrgassen, ohne Reihen einzubüssen. Die äußeren Reihen halten dann wieder 37,5 cm Abstand. Die Sämaschine verfügt über vier Antriebsräder, zwei laufen in der Schlepperspur, also in den 45-Reihenanbstand, und zwei sind außen am Gerät angebracht.
Die Zufuhr vom Fronttank zur Drille erfolgt pneumatisch. Das Gebläse der Pneumatik läuft ständig und die Mengensteuerung des Düngers erfolgt per Antriebsrad, das vorn am Schlepper angebracht ist. Den Dünger liefern die Landwirte fast ausschließlich selbst. "Die hier im mittleren Niedersachsen verwendeten Sorten kommen mit dieser Engssaat gut zurecht", schildert er. Er berät die Landwirte bei der Sortenwahl und in 80 Prozent der Fälle bringt er dann auch das Maissaatgut mit.
Die Aussichten für die Engsaat sind recht gut. Der Start mit der Maisengsaat lag im Jahre 2000 bei gut 200 Hektar. Alle Landwirte, die sich damals für die Engsaat entschieden hätten, seien diesem Verfahren treu geblieben, weil der Ertrag merklich besser war. Görries führt dies auf die bessere Standortverteilung zurück. Er rät sogar, wegen der besseren Standortverteilung, eine Pflanze pro Hektar mehr auszusäen. "In der zu unserem Gebiet gehörenden Ortschaft Kleinburgwedel haben vor zwei Jahren drei Milchlandwirte mit der Engsaat begonnen und heute sind fast alle Bauern im Dorf begeistert von diesem Verfahren", schildert er stolz.