März 2010: LU Brehmer ist Drainage-Spezialist
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„Die Verlegung von Drainagen kann man als Rund-um-Service für den Kunden betrachten. Es wird mit den Kunden abgesprochen welche Fläche drainiert werden soll. Danach begehen wir diese und es werden die Geländehöhen mit Hilfe eines Lasers oder bei größeren Flächen über GPS ermittelt. Danach wird entschieden wo die Drainage ausläuft und mit welchem Gefälle sie verlegt wird", so Dirk Brehmer. Die Drainagen werden in der Regel parallel zum Feldrand verlegt und möglichst in einer geraden Linie. Somit lassen sich diese später besser wieder finden. Die Lage der Drainagestränge wird mit einen selbst entwickelten GPS System „Dränbau Gard2000" aufgezeichnet. Das Gerät ist auf der Drainagemaschine aufgebaut und der Fahrer muss vor Beginn der Arbeiten die jeweiligen Stammdaten in das System eingeben. Das sind: Kundenanschrift, Gemarkung der Fläche, Flurstücknummer, Art- und Nennweite der zu verlegenden Drainagerohre. „Beim Drainieren bekommt das GPS System dann alle 2 bis 3 Meter ein Signal womit die Drainagestränge ermittelt und gespeichert werden. Regelmäßig werden die Daten vom Gerät im Büro herunter geladen und weiterverarbeitet", erklärt Dirk Brehmer. Für die Bearbeitung der einzelnen Flächen werden vom Katasteramt die Kartenvorlagen im Grauß-Krüger Format angefordert. Die GPS Daten werden anschließend am PC mit einen Zeichenprogramm in die Flächenkarten eingefügt, sodass der Kunde eine genaue Bestandzeichnung seiner Drainage bekommt. Mit der Zustellung der Rechnung erhält der Kunde abschließend den gedruckten Drainageplan. Zusätzlich können diese Daten dem Kunden auch digital zur Verfügung gestellt werden. Dirk Brehmer: „Dank der Vielzahl der gesammelten Koordinaten können sämtliche Rohrleitungen einfach wieder gefunden werden."
Unterschiedliche Böden - unterschiedliche Drainageanforderungen
Durch die unterschiedlichen Bodenarten sind auch die Anforderungen an die Drainage verschieden. Deshalb werden zum Beispiel auch Leitungen mit Vlies verlegt, die verhindern sollen, dass Feinteile und Schluff in die Drainage gespült werden und diese dann verstopfen.
Als Sauger werden Rohrdurchmesser von 50 bis 80 mm eingebaut. Auf Geeststandorten ohne Vorflutgräben sind Sammelleitungen erforderlich. Diese werden in Durchmessern von 100 bis 200 mm verlegt. Mit dem Drainagepflug können Leitungen grabenlos bis zu einer Tiefe von 1,7m und mit der Drainagefräse in offener Bauweise bis zu 5m verlegt werden. Die Drainageleitungen verlaufen mit einem Gefälle zum Auslauf am Graben oder zu den Sammlerleitungen. Der höchste Punkt liegt somit am Ende der Drainage im Feld. Das Gefälle wird vor Beginn der Arbeiten im Laser eingegeben und der Maschinenfahrer justiert die Drainagemaschine danach. Während der Drainageverlegung orientiert sich die Maschine an dem Laser und steuert das Drainageschwert bis auf 1 cm genau, sodass die Drainage exakt verlegt wird.
„Eine Drainage muss gepflegt werden. Spätestens 2 Jahre nach der Verlegung, danach alle 5 bis 6 Jahre, sollten die Leitungen gespült werden", empfiehlt LU Dirk Brehmer und erklärt weiter: „Wenn sie sich einmal komplett zugesetzt haben, kann man sie kaum noch freispülen. Die Konsequenz daraus ist dann, dass man eine neue Drainageleitung legen muss. Die Kosten für die Dränung von einem Hektar Land betragen ca. 1.000 bis 1.500 Euro." Gerade die erste Spülung sei sehr wichtig. Der Boden liege direkt nach der Verlegung noch sehr locker um die Drainageleitung und Feinteile können nach Niederschlägen ausgewaschen werden und sich anschließend in der Drainageleitung ab lagern. „Einige Böden neigen zu Ocker-Ausspülungen, die sich dann vor den Ausläufen aufbauen und die Rohre nach einigen Jahren verstopfen. Daher ist die regelmäßige Pflege der Drainagen besonders wichtig, um einen langen Nutzen zu erhalten", erläutert der Dithmarscher.
In den Marsch-Gebieten sei eine funktionstüchtige Drainage besonders wichtig, erklärt Dirk Brehmer: „Wenn hier in kurzer Zeit 40 mm Regen und mehr fallen, kommt es zu Staunässe. Die meisten Ackerkulturen sterben dann ab und der Ertrag ist gleich null. Deshalb sind die Flächen in der Marsch fast alle drainiert. Gerade in der Region wo viel Gemüse angebaut wird, wird der Dränabstand auf 6 bis 8m reduziert, um eine besonders Effektive Entwässerung zu gewährleisten. Durch die Drainage wird der Wasserspiegel im Boden auf einem gleichbleibenden Niveau abgesenkt, dadurch kann sich ein optimales Kapillarsystem bilden. Dieses wirkt sich positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus. Eine ertragsreiche Ernte wird dadurch gesichert."
Drainageverlegung mit Tücken
Durch den Bau der vielen Windkraftanlagen befinden sich mittlerweile viele Kilometer Erdkabel in den Böden Schleswig-Holsteins. Leider sind diese Leitungen nicht immer in Plänen bis zur Übergabestation des Stromversorgers eingezeichnet. Der Anlagenbetreiber ist für das Kabel und die Dokumentation verantwortlich. Es ist schon vorgekommen, dass bei der Verlegung der Drainage die Kabel durchtrennt wurden. „Eine genaue Kenntnis und Dokumentation von vorhandenen Leitungen ist daher unbedingt erforderlich und wir raten unseren Kunden besonders darauf zu achten", so Dirk Brehmer.
Zur Verlegung der Drainage auf Ackerstandorten bleibt nur eine kurze Zeit. Es gibt zwei Hauptsaisons im Jahr, in denen die Maschinen und das Personal fast rund um die Uhr arbeiten: im Frühjahr von Anfang März bis Ende Mai auf Gemüse-, Grünland- und auch Maisflächen und direkt nach der Raps- und Getreideernte im August bis zur Aussaat im Oktober.
Zum Einsatz kommen im Lohnunternehmen Dränbau Brehmer vier Maschinen, die die Drainage grabenlos mit einem Schwert verlegen, sowie zwei Fräsen, die die Drainage in eine gefräste Furche verlegen. Anschließend wird der Graben wieder verfüllt. Diese Maschinen werden hauptsächlich auf schwer durchlässigen Böden wie Mergel und Lehm eingesetzt. Die Fräsen werden auch für Reparaturarbeiten an Drainagesysteme genutzt, um das vorhandene System ordnungsgemäß an die neue Dränage anzuschließen.
Björn Anders Lützen,
Redaktion Lohnunternehmen