Mai 2008: LU Bahnsen ist mit Gülle-Trailern unterwegs

Einige Kilometer nördlich von Husum liegt die Gemeinde Reu?enköge, einzelne Gehöfte auf deren Dächern Solaranlagen leuchten. Satte, wie gebügelt ebene Äcker, weit bis an den Deich, dazwischen immer wieder Windkraftanlagen. Mitten drin ist der Sitz des Lohnunternehmens Bahnsen & Reh.

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Die ursprünglich von Landwirtschaft geprägte Region hat sich zum Eldorado der alternativen Energien entwickelt.  Über50Windkraftanlagen, mehrere Dutzend Solaranlagen und inzwischenachtBiogasanlagen befinden sich im Einzugsgebiet des Betriebes.
Durch den Bau der zahlreichen Windkraftanlagen, hat sich für uns ein zusätzliches Arbeitsfeld ergeben, das Verlegen von Erdkabeln und Versorgungsleitungen, so Rüdiger Bahnsen.Bis zu 170 Metern Ver- oder Entsorgungsleitungen oder Kabel können so unterirdisch verlegt werden, ohne dass Bagger zum Einsatz kommen müssen. Diese Arbeiten werden außerhalb der landwirtschaftlichen Saison erledigt. Rüdiger Bahnsen: Nur so ist es möglich, dass wir unsere 28 festangestellten Mitarbeiter ganzjährig beschäftigen können. Das ist nicht nur ökonomisch für uns interessant, sondern auch für das Betriebsklima.


Im Einsatz bei Bahnsen & Reh sind drei 20 Kubikmeter PG20 Gülle-Trailer ausgerüstet mit 24m SBX Schleppschlauchgestänge, 90 % der auszubringenden Gülle werden in diesem Verfahren ausgebracht.

Vom logistischen Aufwand und den Bedingungen unter denen Häckseln und Gülleausbringung stattfinden ist das Dreschen inzwischen eine entspannte Sommerarbeit, mein Sven Brodersen lachend. Wenn gehäckselt wird ist das Wetter nicht unbedingt beständig, die Bodenverhältnisse nicht immer ganz einfach und es müssen mehrere Gespanne, Maschinen und Geräte koordiniert werden. Bei der unterschiedlichen Flächengröße ist das sicherlich eine echte logistische Herausforderung. Zu den Futterbauflächen sind in den vergangenen Jahren zunehmend die Flächen für nachwachsende Rohstoffe hinzu gekommen. Jährlich werden ca. 3000 Hektar Mais und in etwa ebensoviel Gras abgeerntet. In der Hauptsaison laufen vier Häcksler und bis zu 20 Abfuhrgespanne.

300.000 Kubikmeter Gülle pro Jahr

Der zweite wesentliche Arbeitsschwerpunkt ist die Ausbringung von Gülle oder Gärsubstrat. Hier ist es weniger die Anzahl der Maschinen die gleichzeitig zu organisieren sind, die Zeitfenster zur Ausbringung sind eng.

Witterung und Vegetationszeitpunkt spielen eine ebenso große Rolle, wie die Lagerkapazitäten auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Immer mehr Landwirte in der Region sind dazu übergegangen die Gülle durch den spezialisierten Agrardienstleister ausbringen zu lassen. Gründe sind Zeiteinsparung und sicherlich auch die hohen Anschaffungskosten für moderne Gülletechnik, die sich ökonomisch für einen einzelnen Betrieb nicht rechtfertigen ließen. Im Einsatz bei Bahnsen & Reh sind drei 20 Kubikmeter PG20 Gülle-Trailer ausgerüstet mit 24m SBX Schleppschlauchgestänge, 90 % der auszubringenden Gülle werden in diesem Verfahren ausgebracht. Die verbleibenden 10% werden mit dem Grubber direkt eingearbeitet, in der Regel nur im Frühjahr. Jährlich werden so ca. 300.000 Kubikmeter, davon sind gut 200.000 Kubikmeter Schweinegülle und Gärsubstrat und gut 100.00 Kubikmeter Rindergülle, die nicht immer ganz unproblematisch ist, ausgebracht. Häufig sind es mäßig gerührte Güllen mit Schwimmschichten oder das zwischen die Spalten gefallene Pflanzenmaterial, das bei der Ausbringung zu Problemen führen kann. Wir haben da keine Probleme, der Senkrechtverteiler schafft jede Gülle, erklärt SwenBrodersen:Die Kunden haben unterschiedliche Rührtechnik, verschiedene Ställe. Das Güllemanagement wird unterschiedlich gewertet. Allen Kunden ist jedoch wichtig, dass die Gülle exakt und schnell ausgebracht wird. Darum haben wir in Technik investiert die sich schon während der zurückliegenden 18 Jahre bewährt hat.


Etwa 90 % der auszubringenden Gülle werden mit dem 24 m Schleppschlauchgestänge ausgebracht. Die verbleibenden 10% werden mit dem Grubber direkt eingearbeitet, in der Regel nur im Frühjahr.

Damals wurde ein 10 Kubik Güllefaß angeschafft, dass zwar inzwischen nicht mehr im akuten Einsatz ist, aber noch immer für spezielle Aufgaben genutzt wird, immerhin noch gut 150 Stunden im Jahr. Das einzige, das am Faß repariert beziehungsweise ausgetauscht werden musste ist der Dichtsatz der Hydraulik-Pumpe. Ansonsten ist es so robust und zuverlässig, dass es auch gelegentlich im Verleih läuft. Im Verleih läuft gelegentlich auch der vor drei Jahren angeschaffte Paddelstreuer mit 16 Tonnen Gesamtgewicht bzw. mit Aufsatz sogar 18 t. Swen Brodersen: Leicht zu handhaben, robust, einfach zu befüllen, weil die Bordwände schön niedrig sind und er einen so tief liegenden Schwerpunkt hat. Die zwei  waagerechten Streuwalzen zerkleinern das Material, ganz gleich, ob klumpender Klärkalk oder zäher Entenmist, werfen es auf den Streutisch, von wo aus die rotierenden Paddel das Streugut bis zu 24 Meter weit bei gleichmäßigem Streubild verteilen.

Kai Hasse