Mai 2012: LU Bollwerk hat Unkräuter im Griff
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Der Pflanzenschutz gehört schon seit vielen Jahren zum Dienstleistungsangebot im Lohnunternehmen Bollwerk in Bocholt. Gut 800 Hektar Mais stehen jährlich auf dem Auftragszettel von Alfons Schmeink. Er ist im Lohnunternehmen Bollwerk verantwortlich für den Pflanzenschutz und weiß aus eigener Erfahrung, dass der Mais hohe Anforderungen an die Unkrautbekämpfung stellt. Durch seine langsame Jungendentwicklung und seine schwache Konkurrenzkraft kann der Mais durch Unkräuter stark bedrängt werden. Schäden durch Unkräuter und Ungräser können bis zum Totalausfall führen. Der Mais soll nach Möglichkeit bis zum 10-Blattstadium unkrautfrei sein, danach ist er Unkräutern gegenüber weniger anfällig, ausgenommen Ackerwinde und Windenknöterich.
Flächen intensiv beobachten
In der Regel plant Schmeink eine Einfachbehandlung zur
Unkrautbekämpfung im Mais ein. Diese platziert er zum Vier- bis
Sechsblattstadium im Mais. Die meisten Unkräuter befinden sich dann im Keim-
bis frühen Laubblattstadium. Viele Flächen werden vom Lohnunternehmen Bollwerk
gesät und anschließend auch im Pflanzenschutz betreut.
Seine Kunden haben in den vergangenen Jahren den Maisanteil in
der Fruchtfolge erhöht. Problemunkräuter wie Hirse, Ackerwinde und
Knötericharten konnten sich dadurch vielerorts etablieren. „Wir wählen Mittel
mit einem breiten Wirkungsspektrum sowie einer langen Wirkungsdauer. Bei einem
sehr hohen Unkrautdruck setzen wir die vom Hersteller empfohlene Aufwandmenge
ein. Bei einer normalen Mischverunkrautung reduzieren wir die
Pflanzenschutzaufwandmenge um 20 bis 25% und erreichen trotzdem sehr gute
Wirkungsgrade," verrät der Pflanzenschutzfachmann.
Gute Erfahrung mit Splitting
In der Region um Bocholt sind viele Gräben zu finden, sodass bei
der Mittelauswahl die geltenden Abstandsauflagen eine große Bedeutung spielen.
Durch das Auftreten von Resistenzen beim Weißen Gänsefuss und die stärkere
Verbreitung von Problemunkräutern denkt Schmeink
über Doppelbehandlungen im Mais nach: „Die erste Spritzung
platzieren wir mit reduzierter Aufwandmenge im Zwei- bis Dreiblattstadium und
legen dann circa 10 bis 12 Tage später ein weitere Herbizidbehandlung nach."
Einige Landwirte bekommen die Unkräuter in ihren Maisbeständen nicht in den Griff und geben die Flächen nach der ersten
Herbizidbehandlung ohne Wirkung an das Lohnunternehmen Bollwerk
ab. „Unsere Aufgabe ist es, den Schaden zu begrenzen. Vielfach sind Hirse und
Knöterich stark durchgewachsen. Auf einigen Flächen können wir mit hohem
Wasseraufwand von 350l/ha, hohem Druck sowie erhöhten Aufwandmengen die Flächen
sauber bekommen. Flächen, auf denen der Mais bereits sehr groß ist, geben wir
an einen Lohnunternehmer ab, der über eine Technik zur
Unterblattspritzung verfügt. Das klappt eigentlich ganz gut, berichtet Schmeink.
Technik muss passen
Vor zwei Jahren hat das Unternehmen Bollwerk in neue
Pflanzenschutztechnik investiert. „Wir haben ein relativ großes Einzugsgebiet, sodass
wir bei der Spritzenwahl wert darauf gelegt haben, dass wir schnell von A nach
B kommen. Außerdem sollte eine GPS gesteuerte Düsenschaltung vorhanden sein,"
fasst Schmeink die Kaufkriterien zusammen. Die Entscheidung ist letztlich
zugunsten einer 3300l Agripp Aufbauspritze auf Basis eines Mercedes-Benz Unimog
2150 gefallen. Die Arbeitsbreite liegt bei 24m und ist auf 18m reduzierbar. Der
Dreifachdüsenstock ist mit ID 04, ID03 und einer Mehrlochdüse ausgestattet. Im
Mais kommt die ID03 mit 200l Wasser pro Hektar zum Einsatz.
Derzeit arbeitet der Betrieb daran, die Wasserversorgung zu
optimieren. Bisher wurde die Spritze nur auf dem Betriebsgelände befüllt. Dort
ist eine Anmischstation vorhanden.
Das Zeitfenster für eine optimale Herbizidanwendung im Mais ist
klein: Es darf keine Nachtfröste geben, Bodenfeuchte sowie eine Wachsschicht
beim Mais müssen vorhanden sein, die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu niedrig
und windstill sollte es auch sein.
Maren Jänsch, Redaktion Lohnunternehmen