November 2009: LU Pabst erntet Kürbiskerne

Der Strukturwandel zwingt Lohnunternehmer zur Anpassung bzw. zu besonderen Angeboten. Bei LU Alfred Papst aus Österreich zeigt sich das beispielsweise im Angebot an Spezialdienstleistungen, wie Heuballentrocknung und Kürbiskernernte.

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Alfred Papst betreibt in Hainersdorf in der Steiermark einen Lohnbetrieb mit einer festen und einer Aushilfskraft. „Seit drei Jahren schon lesen wir Eure Zeitschrift Lohnunternehmen und finden immer interessante Geschichten für uns Lohnunternehmer darin", erzählt er mir.
Zu seinem Lohnunternehmen gehört noch eine eigene Landwirtschaft mit 24 ha und Legehennestall mit 1500 Tieren. Mit seinem Lohnunternehmen ist er vorrangig für Landwirte im Einsatz, erledigt aber auch den Winterdienst für Gemeinden und gewerbliche Unternehmen. Allerdings sei die Landwirtschaft in seiner Region in einem argen Strukturwandel. Kleinere Betriebe würden kaum mehr Nachfolger finden und dann werde das Milchvieh zugunsten des Ackerbaues verdrängt.

Rundballen-Trocknung

Er arbeitet für Milchvieh- und für Ackerbaubetriebe. Mit der Kreiselegge und Sämaschine ist er im für die Marktfruchbetriebe unterwegs. Ein Schwerpunkt ist auch die Ausbringung von Mist, Kompost und Klärschamm mit seinen 8to, 10to, u. 12to Bergmann Universalstreuer und dem10 to, Strautmann. Alfred Papst betreibt auch eine Pflanzenölpresse zur Produktion von Sonnenblumenöl für Treibstoff und für die Beimischung ins Futter. Und für den MR Oststeiermark bedient er die Gülleverschlauchung (Leitungslänge ca. 1800 m).
Für die Grünfutterernte bietet er mähen mit einer Pöttinger Front-Heck-Kombination (2 x 3 m), schwaden mit einem Zweikreisel-Mittelschwader und pressen mit Rundballen- und Quaderballenpressen. Häcksler und Ladewagen gehören nicht zu seinem Fuhrpark, das überlässt er den Kollegen. Dafür hat er sich andere Spezialitäten auf die Fahne geschrieben, wie zum Beispiel die Trocknung von Heu-Rundballen, die Kürbis-Saat und die Kürbisernte. Kürbis, das sei etwas Typisches für die Steiermark und quasi schon die zweite Hauptfrucht, erzählt er.
Wie funktioniert seine Trocknung von Heu-Rundballen? „Wir legen die nicht ganz trockenen Heu-Rundballen auf Blechkanäle, durch die warme Luft zirkuliert. Mehr als 35 % Feuchte sollten die Ballen allerdings nicht haben, schildert er. Je nach Feuchtigkeit dauert solch ein Trocknungsgang zwischen 10 und 15 Stunden. Insgesamt können pro Trocknung 18 Rundballen auf den Luftkanälen gelegt werden. Die warme Luft erzeugt Alfred Papst mit der einer 400 kW Holzheizung. „Das klappt gut", betont er. Insgesamt trocknet Alfred Papst auf diese Weise für seine Kunden 500 Heu-Rundballen pro Jahr. Insgesamt presst er pro Jahr 8000 bis 10000 Rundballen, Heu und Stroh. Er presst mit drei Krone Pressen (1x Rundballenpresse, 1 x Rundballen Kombipack und 1 x Großpackenpresse) und einer Welger Presse.

Kürbiskerne ernten

Im Ackerbau übernimmt er für diesen und jenen Kunden die Pflugarbeit und wie gesagt die Kürbis-Saat und Kürbisernte. Alfred Papst sät die Kürbisse mit einer dreireihigen Sämaschine mit einem Reihenabstand von 175 cm. Reihenspritzung und Reihendüngung sei möglich. Die gängiste Sorte sei die „Gleisdorfer Ölkürbis".
Die Ernte der Kürbisse beginnt so Anfang mit Mitte September. Alfred Papst erntet die Kürbisse mit der Kürbisputzmaschine Moty 2000. Dazu müssen vorab die Kürbisse in reihen zusammengeschoben werden. Dann werden die Kürbisse von einem seitlichen Igelband aufgenommen, wandern über ein Förderband in eine Trommel und werden dort zerkleinert. Aus diesem Kürbismatsch werden die Kerne herausgesaugt. Das Kürbisfleisch und die Schale werden wieder aus der Maschine auf den Acker befördert. Die Kerne verbleiben in eine Art Maschinenbunker und werden dann per Schnecke auf einen Wagen geladen. Mit dieser Technik werde eine Ernteleistung erreicht von 2 bis 2,5 ha/Stunde. Im Betrieb werden dann die Kerne gewaschen und getrocknet. Alfred Papst erzählt von einem Kollegen, der mit einem Mähdrescher die Kürbisernte durchführt. Dann müsse nicht „geschwadet" werden, aber der Mähdrescher komme im Gegensatz zu seiner Moty 2000 nicht auf jedem Feld zurecht", erzählt er. Alfred Papst erntet nach seiner Art rund 100 ha Kürbisse pro Jahr. Die Erträge an Kürbiskernen schwanken beträchtlich. Sie pendeln zwischen 500 uns 1000 kg/ha. Der Kilogrammpreis liegt bei 2,80 Euro. Ein Liter Kürbisöl wird mit rund 13 Euro bezahlt. Im Mittel kann man mit einem Kürbiskernertrag pro Hektar rechnen von 500 bis 1000kg.

Hans-Günter Dörpmund
Redaktion Lohnunternehmen

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