Oktober 2011 - LU Rubenbauer mag es sauber

LU Georg Rubenbauer aus dem bayerischen Griesbach in der Oberpfalz hat eine interessante Lösung entwickelt, mit der die Packenpresse immer staubfrei bleibt.

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Diese will er nun professionell vertreiben. Der Einsatz eines Vorbauhäckslers an seiner Großpackenpresse habe letztendlich den Anstoß zur Entwicklung des Reinigungssystems „Compact-Cleaner" gegeben erklärt Georg Rubenbauer. Er presst pro Jahr bis zu 6.000 Häckselballen in Längen von 1,8 bis 2,5 m sowie zusätzlich über 10.000 weitere Stroh- und Silageballen. Das Häckselstroh ist vor allem als Einstreu bei Schweine- und Milchviehbetrieben sowie als Rauhfutterzusatz in Mischwagen beliebt.
„Die Großpackenpresse war in der Vergangenheit nach jedem Einsatz komplett mit Stroh und Staub bedeckt. Wir haben hier Flächen mit 5 bis 10 ha. Ich muss bis zu 20-mal am Tag die Flächen wechseln. Da hieß es dann jedes Mal absteigen, Besen rausholen und die Maschine abfegen. Bei meiner Großpackenpresse dauerte es dann immer mindestens 10 Minuten, bis ich losfahren konnte. Reinige ich die Presse aber nicht, bevor ich auf die Straße fahre, ist in unserer Region Ärger mit Anwohnern und der Polizei vorprogrammiert", blickt Georg Rubenbauer zurück.
Bei der Serienmaschine hätten sich vor allem die Bereiche über den Knotern, über dem Kolben und über der Pick-Up bis hin zum Schwungrad mit Stroh zugesetzt. Hochgerechnet auf den Tag gingen in der Vergangenheit in der Regel mindestens 2 Stunden für das Reinigen der Presse verloren. „Und das bei dem kurzen Erntefenster. Das sind unter guten Bedingungen 150 Ballen pro Tag. Da die Industrie trotz mehrmaliger Anfrage keinen Handlungsbedarf gesehen hat, habe ich dann zusammen mit der Firma Müthing eine eigene Lösung entwickelt", ergänzt der Lohnunternehmer.

0,4 bar Luftdruck reichen aus

Mit einem hydraulisch angetriebenen Saug-Druckgebläse wird die Luft mit den Staub- und Schnittgutanteilen direkt über dem Knotertisch angesaugt und als Druckluft über einstellbare seitliche Luftkanäle zur Reinigung der seitlichen Zwischenräume, Antriebe, Wellen und auch der Achsen genutzt. Diese bleiben dadurch laut Georg Rubenbauer fast völlig verschmutzungsfrei. Ein Teil des Abluftstroms wird zusätzlich über eine Luftleitung, die ebenfalls mit einstellbaren Düsen ausgestattet ist, nach vorne zum Hauptgetriebe geführt, so dass auch dieser Bereich mitgereinigt wird.
Die eingebauten Ventilatoren benötigen ca. 16 kW Antriebsleistung und fördern pro Ventilator 16.200 m³ Luft pro Stunde. Angetrieben werden sie durch 2 Hydraulikmotoren, die beim Pressen direkt von der Schlepperhydraulik gespeist werden. „Vorteil unseres Systems ist, dass wir damit auch die Bremsen immer staub- und strohfrei halten. Dadurch kann die Brandgefahr erheblich gesenkt werden", ist LU Rubenbauer überzeugt. Die Luft wird mit ca. 0,4 bar aus den einzelnen Düsen geblasen. Die Gebläse laufen durchgehend mit der gleichen Drehzahl, die sich laut Georg Rubenbauer bei den Testeinsätzen der letzten Jahre als optimal erwiesen hat.
Das Reinigungssystem wird mit einer elektronischen Steuerung geliefert und kann vom Schleppersitz aus ein- und ausgeschaltet werden, je nach Arbeitserfordernis. „Diese Schaltung hat einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt: Die Gebläse stellen sich nämlich beim Öffnen der Abdeckhaube sofort ab", erklärt Georg Rubenbauer.

15 Einbausätze ausgeliefert

In dieser Saison sind bereits die ersten 15 Einbausätze als Testserie an Kunden ausgeliefert worden. Die Montage des Compact-Cleaners übernehmen die Kunden oder deren Landmaschinenhändler dabei selbst. „In der Regel sind es Lohnunternehmer, die diese Technik kaufen wollen. Diese verfügen über die Werkstatt und das Know How, um das Reinigungsgerät auf die Presse aufzubauen", ist Georg Rubenbauer überzeugt. Die Kunden seien in der ersten Saison bis auf einige kleine Beanstandungen mit der Leistung und Funktion des Compact-Cleaners zufrieden gewesen. Vor allem die hydraulische Ansteuerung der Gebläse musste auf die einzelnen Schlepper angepasst und die Funktion erweitert werden, damit das System störungsfrei lief. Hier sind laut Georg Rubenbauer bereits die erforderlichen Verbesserungen durchgeführt worden. Bislang wurde der Compact-Cleaner nur für Krone Pressen angeboten: „Über den Winter werden wir das Reinigungssystem aber auch an  Pressen anderer Hersteller anpassen. Wir werden uns allerdings erst einmal auf das 120er Maß beschränken. Das ist sicherlich auch die gängigste Kanalbreite auf dem Markt."

Vertrieb über Müthing

Georg Rubenbauer und seine Mitarbeiter kümmern sich zusammen mit Müthing um die Weiterentwicklung, die Produktion und die Vormontage des Compact-Cleaners - die Firma Müthing übernimmt zusätzlich den Vertrieb. „Die Kontakte mit Müthing bestehen schon seit der gemeinsamen Entwicklungsarbeit am Vorbauhäcksler für die Krone-Großpackenpresse. Außerdem hat Müthing bereits ein gut aufgestelltes Vertriebsnetz und verkauft darüber jetzt auch den Compact-Cleaner. Und ich kann mit der Produktion und Vormontage des Reinigungssystems in der Winterzeit meine Mitarbeiter sinnvoll beschäftigen."
Ohne Einbau kostet der Compact-Cleaner in der Basisausstattung etwas über 5.000 Euro, in Vollausstattung mit weiteren Düsen- und Reinigungselementen ca. 7.500 Euro jeweils plus MwSt. „Das ist im ersten Moment viel Geld. Allerdings kann die Presse am Tag bis zu zwei Stunden länger produktiv arbeiten und man kann die Presse am Abend einfach abstellen, während die Kollegen noch dabei sind, ihre Maschinen zu reinigen. Und eine höhere Funktionssicherheit gibt es kostenlos dazu", so LU Georg Rubenbauer abschließend.

Björn Anders Lützen,
Redaktion Lohnunternehmen