Max Brandes: LU.WEB Mitarbeitertagebuch-Eintrag Nr. 3

Hurra, Max ist wieder da. Unser Tagebuchautor Max Brandes meldet sich aus Neuseeland: Es lag nicht am Hopfen! Es war die intensive Ernte und kein Internet.

Älterer Beitrag

Dieser Beitrag ist bereits vor mehreren Jahren erschienen und enthält möglicherweise nicht optimal dargestellte oder veraltete Inhalte.

HighlightsDie Hopfenernte ist beendet. Das war anstrengender als man so denkt. Der Hopfen riecht gut und intensiv. Vielleicht hat das auch alle etwas high gemacht, trotzdem war es eine echte Plackerei. Auf der Farm gab es zwar Strom aber weit und breit kein Internet, bzw. war das Internet-Cafe, das ich gefunden hatte, nicht das was ich vermutete. Dafür habe ich eine deutsche Bäckerei gefunden, mit richtigem Brot.

AußenwirtschaftWährend der Ernte gab es eine Tagschicht von 7.00 h bis 18.00 h mit einer Stunde Pause und eine Nachtschicht von 19.30 h bis 10.00 h. Tagsüber war ich in der „Fabrik" im Einsatz und nachts habe ich die vollen Wagen vom Feld zur Fabrik gefahren und die leeren wieder zum Feld.

Die Hopfenpflanzen wachsen an Drähten hoch, die an einem Querdraht in 6 m Höhe befestigt sind. Der Hopfenernter ist an einem Schlepper,  Landini REX 75GE, angebaut und wird auch über die Zapfwelle angetrieben. Das Gerät schneidet die Pflanzen kurz über dem Boden ab, reißt sie dann vom Draht und zieht die langen Hopfenranken zum Anhänger hinter dem Schlepper.

Mit den zwei Landini Mistral 50 und einem „sehr erfahrenen" Ford 4600 bewegen wir die vollen Wagen zur Fabrik. Fabrik ist vielleicht etwas hochgegriffen, es ist eine einfache Halle in der die Erntemaschinen aufgebaut sind. Dort werden die langen Hopfenranken aufgehängt und durchfahren entlang eines Förderbandes die verschiedenen Stationen: die Blätter und Hopfendolden werden von den langen Ranken getrennt. Im nächsten Schritt werden dann die Hopfendolden von den Stängeln und Blättern befreit. Das läuft über verschiedene Siebe und Ventilatoren. Anschließend trocknen die Dolden ca. 4-9 Stunden in einem mit Kohle beheizten Trockner.  Den durfte ich zweimal reinigen und sah hinterher aus wie ein Dampflokführer. Die getrockneten Dolden werden in Säcken gefüllt oder eher gepresst  mit je 130 kg Gewicht.

Auf unserer Farm habe ich in einem kleinen Haus gewohnt, wie immer in internationaler Besetzung: einem Slowenen, zwei Franzosen und einem Amerikaner. Entsprechend vielseitig war unsere Küche: von selbstgesammelten Muscheln bis zu Rinderbraten waren wir ziemlich kreativ.

Das Wildkraut und Gras auf den Hopfenanbauflächen wird während des Sommers von gut 300 Schafen ganz ökologisch kurz gehalten. Kurz vor der Ernte werden die Tiere verkauft.

Werkstatt In der Werkstatt gab es einiges zu tun. Der Ford hatte zweimal einen Plattfuß. Regelmäßig mussten die Messer vom Schredder, der die Stängel zerkleinert, gewechselt werden. Ein gerissener Keilriemen wurde ersetzt und so einige andere Kleinigkeiten, wie die notwendigen Wartungsarbeiten und Reinigung der Maschinen wie zum Beispiel: die Siebe mit dem Hochdruckreiniger ausspritzen.

Jetzt, nach dem Ende der Ernte, reinigen wir alle Maschinen und Geräte und anschließend wird alles gründlich gewartet und repariert. Das heißt eben auch sämtliche Förderbänder in der Halle wieder abbauen und einlagern.

FreizeitAußer unserem gemeinsamen Hopfen-Ernte-Fest war da nichts mit Freizeit. In dem Bier zum Fest war unser Hopfen. Da schmeckte man, dass sich die Ernte lohnt. Natürlich gab es auch ein großzügiges Barbecue. Leider war die Feier recht schnell vorbei, da alle etwas übermüdet waren. Einige mussten auch am nächsten Tag noch den restlichen Hopfen in die Säcke pressen.  Ich hatte allerdings Glück: mit dem Gabelstapler den Hopfen in die Presse schütten.

Termine Mein nächstes Ziel ist Wellington.  Da werde ich erst einmal die Beine hochlegen und mich nach ein paar Tagen zur Expedition auf die Nordinsel aufmachen.  

 

 

 

Geschrieben von Kai Hasse

 

Wollen Sie wirklich schon gehen?

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua.

Jetzt hier schlumpfen!