Tobias Auschner: Ununterbrochen arbeitsreich

Die Ernte lief bei LU Nielen in den letzten Wochen auf Hochtouren, dazu kamen noch Miststreuen, Gülleausbringung und Aussaat für das Greening. Außerdem kündigte sich der WDR an, um für einen Bericht zu drehen.

Außenarbeiten
Die letzten Wochen waren bei uns ununterbrochen arbeitsreich. Nach der Weizenernte blieb das Wetter durchgehend trocken, sodass wir danach problemlos einen weiteren Schnitt Gras ernten konnten. Außerdem standen die üblichen Arbeiten, wie Miststreuen, die Aussaat für das Greening und die Gülleausbringung im Grünland und auf Weizenstoppeln an. Bei der Aussaat für das Greening haben wir dieses Jahr erstmals einen Tiefenlockerer vor der Kreiselegge eingesetzt. Ziel ist es damit im Frühjahr pfluglos säen zu können. Wie die Ergebnisse auf den schweren Böden sein werden, liegt allerdings noch daran wie der Winter und das Frühjahr werden.

Werkstatt
Da nach der Ernte noch einige Mitarbeiter Urlaub hatten, waren durchgehend alle restlichen Mitarbeiter, inklusive Chef, unterwegs, um das gute Wetter zu nutzen und die Arbeit bewältigt zu bekommen. Die Werkstatt war somit durchgängig nur schwach besetzt und Wartungen oder aufwendige Reparaturen mussten eher hinter dem Tagesgeschäft anstehen.

Maisernte
Bedingt durch die Trockenheit reifte der Mais wesentlich schneller ab als gewöhnlich und die Maisernte begann mehr als zwei Wochen früher. Wir hatten zeitweise fast Schwierigkeiten dem Umbau der Häcksler in der Werkstatt termingerecht nachzukommen. Außerdem hat ein Großteil unserer Aushilfen den Urlaub vorverlegt. Effektiv begann die Maisernte bei uns in der Woche vom 12. September mit den ersten zwei Kolonnen. Ab dem 19. waren dann auch alle Aushilfen da und wir konnten mit insgesamt vier Kolonnen voll durchstarten. Das anhaltend gute und trockene Wetter bescherte uns eine rasche und saubere Ernte. Was aber auch dazu beigetragen hat, waren die teilweise mittelmäßigen bis schlechten Erträge auf den schweren Böden. Diese sind im Frühjahr durch zu geringen Bodenschluss bei der Aussaat oder Staunässe nach den starken Niederschlägen im Mai und Juni verursacht worden. Speziell für unseren Betrieb hatte außerdem die größere Schlagkraft einen enormen Einfluss auf die kürzere Erntezeit. Der kleine 450 PS Häcksler mit 6-reihigem Vorsatz wurde im letzten Jahr durch eine Maschine mit 700 PS und 10-reihigem Vorsatz ersetzt. So waren wir schon vor dem ersten Oktober weitesgehend mit der Maisernte durch. Kurz vorm Ende bekamen wir am 28.10. dann noch Besuch von der WDR Lokalzeit aus Duisburg und hatten die Möglichkeit unsere Arbeit in einem sehr schönen kurzen und sachlichen Bericht vorzustellen.

In der Woche vom 03.10. bis 09.10. hat eine Maschine noch ca. 70 ha geerntet und ansonsten war wieder Zeit zum Grashäckseln, Gerstesäen und Miststreuen. Bei der Aussaat von Weizen sind alle noch etwas zurückhaltend, da für die nächsten Wochen kein Regen gemeldet ist. Aber vielleicht bekommen wir so auch endlich Zeit, die letzten Mähdrescher sauber zu machen und einzuwintern, was es so auch noch nicht gegeben hat, dass dafür vorher überhaupt keine Zeit bzw. kein schlechtes Wetter vor der Maisernte gab.

Außerdem
Vor dem Beginn der Ernte haben wir noch die Möglichkeit gefunden unseren alten Claas Jaguar 80 Sf einzusetzen. Inklusive Chef sind wir vier Leute, die die Maschine vor ein paar Jahren gekauft und „restauriert“ haben und seitdem einmal im Jahr einsetzen. Bei einem Kunden haben wir damit 2,5 ha Mais für Maisballen geerntet und auch zeitgemäß abtransportiert. Das ist nicht nur für unsere Truppe, sondern auch für alle Mitarbeiter, Aushilfen, Ehemaligen und Landwirte jedes Jahr ein Highlight in die alte Zeit zurückreisen zu können. So fanden sich zeitweise bis zu 20 Leute zugleich am Feldrand ein, um sich den Krach und Dreck anzuschauen und von „früher“ zu erzählen. Für uns junge Leute steht dabei fest, dass das für einen Tag auf jeden Fall ein riesiger Spaß ist, aber keiner von uns den heutigen Komfort der Maschinen missen möchte.

 

 

Über den Autor
Als Agrarservicemeister ist Tobias Auschner auf den Maschinen unterwegs und arbeitet im Büro des Lohnunternehmen Nielen. Dieses hat seinen Firmensitz in Kleve am Niederrhein.