Agrardiesel versus alternative Kraftstoffe

Es gibt alternative Kraftstoffe für Landmaschinen, die bisherigen Steuerermäßigungen verschafften Agrardiesel jedoch einen Konkurrenzvorteil.
Sinnvolle Alternativen zum Agrardiesel unterliegen gewissen Bedingungen. (Foto: New Holland)

Der geplante Wegfall der Subventionen von Agrardisel sorgt für große Aufregung. Sinnvolle Alternativen unterliegen gewissen Bedingungen. VDI-Mitglied Roger Stirnimann sagt: "Ja, es gibt grundsätzlich Alternativen, sowohl bei den Antriebssystemen als auch bei den Energieträgern. Aber die Anzahl an marktverfügbaren Landmaschinen ist noch nicht groß, bei denen die Treibhausemissionen im größeren Stil vermindert werden können." 

Genannt werden können hier batterieelektrische Lösungen bei kleineren Ladefahrzeugen (Hof- und Teleskoplader) und Traktoren bis ca. 70 kW. Neben Methan gibt es weitere alternative Kraftstoffe wie reines Pflanzenöl. Biodiesel wird schon seit Jahren dem fossilen Diesel beigemischt (B7). Es könnte in vielen Motoren aber auch in Reinform verwendet werden. 

Realistische Alternativen hängen von der Maschinenart und vom Einsatzprofil ab. "Landmaschinen sind sehr vielfältig, was eine differenzierte Betrachtung erforderlich macht. Ein Hoflader beispielsweise ist eine ganz andere Maschine als ein Traktor, und ein Traktor ist etwas ganz anderes als ein Mähdrescher", so Stirnimann. Bei großen Traktoren werden oft sehr hohe Motorauslastungen über mehrere Stunden abgefordert – "und das meistens weitab von Tank- und Ladeinfrastruktur", gibt der VDI-Experte zu bedenken. "Für solche Maschinen gibt es heute tatsächlich keine Alternativen zum klassischen Antriebsstrang mit Verbrennungsmotor."

Es brauche laut Stirnmann in Zukunft mehrere Antriebslösungen und Energieträger. "Wir sollten im Moment deshalb technologieoffen bleiben. Welche Lösungen sich am Markt längerfristig durchsetzen werden, wird sich zeigen."

VDI/cca