Einzelkornsätechnik

Bald beginnt wieder die Maislegesaison. Dann muss die Technik zuverlässig funktionieren. Wir geben Tipps für einen optimalen Start in die Saison.
Die Säschare. (Foto: Kuhn)

„So früh wie möglich, so spät wie nötig.“ Ist der Boden warm (8-10°C) und es treten keine Nachtfröste mehr auf, dann findet die Aussaat von Mais ab Mitte April bis Mitte Mai statt. 
Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Aussaat sind folgende Punkte:

  • optimale Vorbereitung der Saatfurche
  • gleichmäßige Vereinzelung 
  • einwandfreies Verschließen der Saatfurche für guten Bodenschluss

Des Weiteren spielt die konstante Ablagetiefe eine zentrale Rolle, damit ein gleichmäßiger Feldaufgang garantiert ist. Um dies zu gewährleisten, empfiehlt es sich, vor dem Einsatz den Zustand der Maschine zu überprüfen und Mängel zu beheben.
Folgende Bauteile sollten überprüft werden:

Die Säschare

  • Bei Abnutzung und Verschleiß der Säschare wird die Saatfurche nicht v-förmig geöffnet. Dies führt dazu, dass die Körner verrollen und nicht im gleichen Abstand abgelegt werden. Ein ungleichmäßiger Feldaufgang ist die Folge. 
  • Wie auf untenstehendem Bild gezeigt, sollte vor Saisonstart einmal im Jahr das Schar auf Verschleiß überprüft und gegeben falls ausgetauscht werden. 
Schardruck und Ablagetiefe. (Foto Kuhn)

Schardruck und Ablagetiefe

  • Der Schardruck und die Ablagetiefe sind an die unterschiedlichen Bodenverhältnisse und Saatgutarten anzupassen. 
  • Auf jedem Säaggregat ist die Einstellung zu wiederholen. 
  • Auf der Abbildung rechts lässt sich beispielsweise der Schardruck werkzeuglos über eine Feder einstellen.
Grafik Düngerablage (Grafik: Kuhn)

Die Unterfußdüngungsschare

Neben dem Säaggregat sind auch die Düngerschare zu kontrollieren. Hier spielt die optimale Ausrichtung eine entscheidende Rolle. Das Düngekorn sollte immer 5 cm seitlich und 5 cm unterhalb des Saatkorns platziert werden. Andernfalls kann es zu „Verbrennungen“ des Saatkorns kommen. 

Auswahl der richtigen Säscheiben

Je nach gewählter Saatgutart, -stärke ist zu überprüfen, ob die gewählte Lochscheibe die Anforderungen erfüllt.

Dosierorgan Maxima 3 (Foto: Kuhn)

Hierbei sollten Korngröße, TKG und Feldaufgang beachtetet werden. 

Überprüfung der Kornvereinzelung

Egal ob Überdruck- oder Unterdrucksystem, die korrekte Einstellung des Kornabstreifers spielt eine zentrale Rolle bei der Kornvereinzelung. Der Abstreifer sollte im Zuge der Abdrehprobe an die jeweilige Saatgutart angepasst werden. Es empfiehlt sich dabei auch das Dosierorgan auf eventuelle Verunreinigungen und die Abdichtungen zu überprüfen. 

Einstellung Klutenräumer. (Foto: Kuhn)

Überprüfung von Furchenräumern, Zustreichern und Andruckrollen

Je nach Bodenverhältnissen kann die Einzelkornsämaschine mit verschiedenen Vorwerkzeugen zum Freiräumen der Saatfurche ausgestattet werden. Standardmäßige v-förmige Klutenräumer eignen sich für schwere, steinige und klutenreiche Böden. Sternscheibenklutenräumer kommen vor allem bei vielen Ernterückständen und Pflanzenresten zum Einsatz. Vor Einsatz sollte die Bearbeitungstiefe der Furchenräumer so eingestellt werden, damit eine möglichst homogene Ablagequalität für das Saatkorn gegeben ist. 
Nach der Saatgutablage können mit Hilfe verschiedener optionaler Ausrüstungen wie Zwischenandruckrollen oder Zustreicher die Körner mit Erde bedeckt werden. Dies ist besonders geeignet in schwierig verschließbaren Böden. Vor dem Einsatz im Feld sollten Zustreicher, Zustreichscheiben oder Zwischenandruckrollen auf Funktion und Verschleiß überprüft werden.

Andruckrolle Maxima 3 (Foto: Kuhn)

Ein optimaler Bodenschluss wird durch die Andruckrolle erreicht. Diese lässt sich im Auflagedruck und Öffnungswinkel einstellen. Zu Beginn der Saison sollten die Andruckrollen auf jeder Reihe auf Verschleiß überprüft werden und die Einstellung sollte an die jeweiligen Bodenbedingungen angepasst werden.   

Abschließend wird empfohlen folgende Bauteile auf einwandfreien Zustand zu überprüfen:

  • Antriebsketten, Ritzel und Kettenspanner
  • Lager
  • Riemen und Riemenspannung
  • Gebläse
  • Ansauglöcher
  • Furchenöffnerscheiben
  • luftführende Schläuche und Luftdruck der Antriebsräder
  • Abstreifer der Tiefenführungsräder
  • Beleuchtungseinrichtung 
  • Hydraulikschläuche
  • Spuranreißer (wenn ohne RTK gefahren wird)
  • Saatgut- und Düngerbehälter

Dann sollte dem „Maislegen“ nichts mehr im Weg stehen.

Annemone Kürzdörfer, Kuhn