Empfehlungen nach Orkantief Sebastian
Sofern eine Mehrgefahrenversicherung besteht, sollte zuerst die Versicherung angesprochen werden. Bei Beständen an denen nur wenige Pflanzen geknickt sind, rät die KWS, mit der Ernte noch etwas zu warten, hier sei eine weitere Abreife möglich.
- Bestände, die stärker abgeknickt oder abgebrochen sind, sollten innerhalb der nächsten 8 – 14 Tage geerntet werden.
- Bestände, die über dem Kolben abgeknickt oder abgebrochen sind (geringe Flächenanteile), sollten ganz normal geerntet werden.
Landwirten rät die KWS, rechtzeitig mit dem Lohnunternehmer über die Technik zu sprechen. Bei lagernden Beständen gilt: je breiter der Einzug, desto schwieriger die Ernte.
Die Bestände sollten regelmäßig kontrolliert werden. Sofern der Bestand weiter zu Boden geht oder anfängt zu faulen, sollte die Ernte unverzüglich starten. In Abhängigkeit der jetzigen TS-Gehalte in der Region muss man mit der Bildung von Sickersaft rechnen.
Maisbestände mit niedrigen TS-Gehalten sollten unbedingt länger gehäckselt werden. Wenn möglich, schafft eine Siloanlage eine Möglichkeit, durch eine Strohunterlage oder trockenem Silomais vom letzten Jahr, Sickersaft aufzufangen.
Der Einsatz von Siliermitteln ist nicht zwingend erforderlich, da aufgrund der relativen hohen Zuckergehalte in der Pflanze der Mais gut silieren wird. Man sollte bei der Ernte darauf achten, wenig Schmutz mit ins Silo zu fahren. Hohe Zuckergehalte und ggf. höhere Hefegehalte durch Schmutz können die aerobe Stabilität nach dem Öffnen beeinträchtigen. Die KWS rät, die Haufen mindestens acht Wochen geschlossen zu lassen, und sofern der Vorschub kleiner als 2,5 m pro Woche ist, sollte ein Siliermittel der Wirkrichtung 2 zur Verbesserung der aeroben Stabilität eingesetzt werden.
Quelle: KWS SAAT SE geändert nach LFL Bayern, 2017