Image & Akzeptanz: Kein Selbstläufer

Der LU-Verband hat die Kampagne angeschoben. Praktiker sind schon auf dem Weg, die Punkte für Image & Akzeptanz umzusetzen. Aber Akzeptanz muss erarbeitet werden. Klappt das immer reibungslos, wie reagieren Anwohner und Kunden? Darüber haben wir auf der DeLuTa in Bremen diskutiert.

Warum sollten sich Lohnunternehmer um ihr Image und um ihre Akzeptanz bei Bewohnern und Anwohnern Sorgen machen? Warum hat der Bundesverband Lohnunternehmen die Kampagne „Image & Akzeptanz“ ins Leben gerufen?

Klaus Pentzlin: Es war bitter nötig, diese Kampagne zu starten. Wir wollen damit nicht unseren Berufsstand in ein Regelwerk pressen, sondern es war erkennbar, dass wir im ländlichen Raum zunehmend an Image und Akzeptanz eingebüßt haben. Zu tun hat dies sicher mit der starken Zunahme an Ernte und Transport von Biogasmais. Wenn Mais gehäckselt wurde, standen plötzlich Autos so auf der Straße, dass ein Passieren schwer wurde. Die Bürger wollten das nicht mehr so dulden, auch weil die landwirtschaftlichen Fahrzeuge wesentlich schwerer aussehen als ein Lkw, weil die Motoren höher drehen und weil die Fahrgeräusche der Reifen lauter sind. Wir spürten mehr und mehr, dass in den Dörfern ein gewisser Widerstand gegen Lohnunternehmer stattfand. Hinzu kommt die Gefahr, dass durch unachtsame Fahrweise zudem böse Verkehrsunfälle passieren können und das wäre für unsere Branche sicher mit erheblichen Konsequenzen verbunden. Daher haben wir uns entschieden zu reagieren und diese 10 Punkte als freiwillige Empfehlung an unsere Lohnunternehmer zu geben. Danke bereits jetzt an die vielen Lohnunternehmer und deren Fahrer, die sich an diese Empfehlungen halten.

Frau Zöller, Ihr Lohnbetrieb und Ihre Fahrer unterstützen diese Aktion. Gab es im Vorfeld Stress mit Anwohnern?

Petra Zöller: Direkten Stress mit Anwohnern haben wir nicht, weil wir bereits seit Jahren rücksichtsvoll fahren. Ich habe diese Kampagne vom LU Verband gelesen, war überzeugt und schnell sicher, dass wir uns daran beteiligen. Wir sprechen darüber mit unseren Mitarbeitern und motivieren sie zur Rücksichtnahme, wir informieren Anwohner und Bürger zum Beispiel über Zeitungsartikel, damit die Öffentlichkeit mehr erfährt, warum und wie wir in der Kampagne unterwegs sind.

Welche der 10 Punkte haben Sie in Ihrem Betrieb umgesetzt?

Petra Zöller: Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h ist bei uns komplett umgesetzt. Wir wissen von Bewohnern, dass sie genau hören, wer mit Traktor durch das Dorf fährt und wer durch das Dorf „heizt“. Es freut uns natürlich, dass die Bevölkerung im Dorf wahrnimmt und auch sagt, dass unsere Leute rücksichtsvoll unterwegs sind. Von manchen Landwirten könne man das nicht sagen.

 

Teilnehmer:

Petra Zöller: Betreibt mit ihrem Mann Werner ein Lohnunternehmen in Süstedt im Südbremer Raum. 2010 gegründet, 5 feste Mitarbeiter, plus Chef und Chefin, 10 Aushilfen, Arbeitsschwerpunkte: Mais-/Grashäckseln, Grünfuttertransport, auch Trailervermietung, kommunale Arbeiten.

Klaus Pentzlin: Präsident des BLU und der CEETTAR, LU aus Schönweide nahe Plön in S.-H., Arbeitsschwerpunkte Mähdrusch, Baggerarbeiten, Häckseln.

Walter Schütt: Lohnunternehmer aus Lüttau, Schleswig-Holstein. Gegründet 1983, 11 feste Mitarbeiter, 3 Azubis, 20 Aushilfen, Arbeitsschwerpunkte: Mähdrusch, Maislegen, Gülle, Maishäckseln, auch in Kooperation mit Kollegen.

Günter Heitmann: Verkehrsrechtsexperte, früher LWK Niedersachsen, heute Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR Programm: „Sicher fahren in Land- und Forstwirtschaft“).

 

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Juni 2017.

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