Infotag Wirtschaftsdünger: Effizienter Gülleeinsatz

[...] Separieren von Gülle und Gärrest sei der erste Schritt in eine Herstellung von bestenfalls definierbaren Düngeprodukten, erklärte Sascha Hermus vom 3N Kompetenzzentrum in seinem Vortrag. Im Interreg-Projekt „Mest op Maat – Dünger nach Maß“ (Anmerk. der Red.: weitere Informationen unter www.mestopmaat.eu) testen niederländische und deutsche Partner unter anderem, welche Separations- und Aufbereitungs-Techniken mit welchen Substraten die erwünschten Ziele erreichen. Die Ziele seien dabei laut Sascha Hermus durchaus verschiedener Art. In veredelungsstarken Regionen würde zunehmend der Fokus auf eine möglichst starke Anreicherung der Nährstoffe in die feste Phase gelegt. Hierbei sei der Einsatz der Zentrifuge die erste Wahl, da die bei der Separierung erreichbaren Werte zum Beispiel bei Schweinemastfülle im Bereich von 80 % und mehr liegen würden. Das bedeutet, dass mindestens 80 % des Phosphors aus dem Originalsubstrat in die transportwürdigere Festphase überführt werde. Ein anderer Schwerpunkt kann laut Hermus für Biogasanlagen in Ackerbauregion sein, möglichst viel Trockensubstanz zu erhalten, damit die Biogasausbeute stimme und der Güllebonus – abhängig vom EEG der Biogasanlage – erhalten werde. Dann seien auch Techniken wie Pressschnecken und Unterdruckseparationen in Kombination mit Pressschnecken die richtigen Verfahren. Hierbei müsse aber beachtet werden, dass die Abscheidegrade der Nährstoffe in die transportable Festphase weitaus geringer sind, als die der Zentrifuge.
Die Versuche aus dem Projekt hätten laut Sascha Hermus ebenfalls gezeigt, dass mehr und mehr Technikanbieter ihre Separationsmaschinen auf bestimmte Substrate auslegen. So ließen sich bestimmte Maschinen besser für die Separation von Rindergülle einsetzen, während andere besser für den Einsatz in Mastschweine- und Sauengülle abgestimmt seien. Sascha Hermus erwartet in Zukunft weitere Optimierungsmöglichkeiten des Separationsverfahrens. So sollen sich beispielsweise die Abscheidungsgrade der Nährstoffe in die feste Phase durch Zusätze wie Säuren oder Flockungsmittel steigern lassen. Auch eine Bearbeitung der flüssigen Phase mittels Strippung sei ein Weg, um Düngeprodukte zu schaffen. Zum Abschluss nannte er das Ziel dieser ganzen Verfahren, die Nährstoffe in anwendbarer Form der Landwirtschaft und den Bereichen des GaLaBaus kostengünstig zur Verfügung stellen zu können und damit den Einsatz von Mineraldüngern zu ersetzen. [...]
Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe März 2018.