LU-Verband Dänemark: „Die Zukunft spricht für den Dienstleister.“

Das ist die Meinung von Bent Juul Jørgensen, Geschäftsführer des dänischen Lohnunternehmerverbandes Danske Maskinstationer og Entreprenører. Im ersten Teil des Interviews mit LOHNUNTERNEHMEN erklärt, wie der Verband aufgestellt wird und wo er aktuelle Herausforderungen der Branche sieht. Teil 2 folgt im nächsten LU-Mail Newsletter.
Die Ausbringung von Gülle ist eine der Hauptaufgaben der landwirtschaftlichen Lohnunternehmer in Dänemark.

Wie viele Mitglieder sind Lohnunternehmerverband in Dänemark organisiert?

Bent Juul Jørgensen: Wir haben zurzeit 730 Mitglieder. Das sind allerdings nicht ausschließlich landwirtschaftliche Lohnunternehmer. Unsere Mitglieder sind auch Forst- und Baudienstleister.

Wie ist die genaue Aufteilung?

Jørgensen: Wir gehen davon aus, dass ca. 80 % der professionellen Lohnunternehmer in unserem Verband sind. 300 Mitglieder sind Agrardienstleister. Die Forstunternehmer machen ca. 90 Mitglieder aus. Unsere größte Gruppe kommt mit ca. 340 Unternehmen aus dem Bereich der Baudienstleister.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen die Lohnunternehmer im Durchschnitt?

Jørgensen: Der Durchschnitt liegt bei 7-8 Personen. Es gibt natürlich Ausreißer nach oben. Wir haben durchaus auch Betriebe mit 80-90 Beschäftigten.

Wächst die Anzahl der Dienstleister in Dänemark?

Jørgensen: Nein. Sie ist leicht sinkend. Der Umsatz pro Betrieb wächst aber. Im Durchschnitt liegt er heute bei 740.000 €.

Was sind die Hauptaufgaben der Lohnunternehmer in Dänemark?

Jørgensen: Wenn wir uns die Agrardienstleister ansehen, dann ist es die Gülleausbringung, sowie die Grünfutterernte. Hauptsächlich arbeiten unsere Lohnunternehmer für Milchviehbetriebe, die in den letzten Jahren stetig gewachsen sind und in Zukunft wachsen werden. Betriebe mit über 1.000 Kühen sind in Dänemark keine Seltenheit mehr.

Bent Juul Jørgensen ist seit 2011 Geschäftsführer des dänischen Lohnunternehmerverbandes Danske Maskinstationer og Entreprenører. Er hat eine Ausbildung zum Landwirt gemacht und in der Pflanzenbauberatung, sowie als Vorstandsvorsitzender in einem Unternehmen der Futtermittelindustrie gearbeitet.

Was sind die aktuellen Herausforderungen, die Ihre Mitglieder derzeit annehmen müssen?

Jørgensen: Unsere Mitgliedsbetriebe finden immer schwerer gut ausgebildete Mitarbeiter, die sie langfristig binden können. Es gibt zwar viele, die Traktor fahren wollen. Mitarbeiter, die die Arbeit mit der Technik verstehen, sind jedoch kaum noch zu finden. In Dänemark gibt es leider keinen vergleichbaren Ausbildungsberuf wie die Fachkraft Agrarservice in Deutschland. Unsere landwirtschaftlichen Schulen und Bildungseinrichtungen sind bei weitem nicht so gut mit modernen Maschinen für die Weiterbildung ausgerüstet.

Eine zweite große Aufgabe unserer Mitglieder ist, geeignete Betriebsnachfolger zu finden. Viele Unternehmer werden aus Altersgründen in den nächsten Jahren ihre Betriebe an Nachfolger in der Familie oder Mitarbeiter abgeben. Bei kleineren familiengeführten Unternehmen mit vier oder fünf Mitarbeitern gelingt der Übergabeprozess in der Regel recht reibungslos. Wenn aber größere Betriebe mit 15 und mehr Angestellten von der nächsten Führungsgeneration übernommen werden sollen und diese nicht das richtige Handwerkszeug zur Unternehmensführung zur Verfügung hat, gibt es Probleme.

Was kann der Lohnunternehmer erwarten, wenn er in Ihren Verband eintritt?

Jørgensen: Vieles, denn wir verstehen uns als Dienstleister für unserer Mitglieder. Wir bieten unseren Mitgliedern beispielsweise eine Beratung für Fragen rund um die alltägliche Arbeit ihrer Unternehmen. Dort wird beispielsweise Hilfestellung gegeben, wenn Lohnunternehmer Probleme mit Maschinen haben und mit Herstellern oder Händlern in Verhandlungen gehen müssen. Diese Art der Beratung ist für unsere Mitglieder komplett kostenlos.

Wir beraten unsere Mitglieder am Telefon, aber auch vor Ort. Wenn es notwendig oder vom Mitglied gewünscht ist, begleiten wir sie über mehrere Monate.

Bent Juul Jørgensen, Geschäftsführer

Außerdem bieten wir eine betriebswirtschaftliche Beratung an, die dann natürlich tiefer in die Zahlen der Betriebe einsteigt. Unsere Berater schauen sich die Unternehmen auf Wunsch komplett an, das heißt das Management, die Strategie, die Zahlen und analysieren diese entsprechend. Wir haben eigene Methoden und Werkzeuge entwickelt, mit denen wir die Mitgliedsbetriebe durchleuchten und entsprechend Hinweise und Tipps zur Verbesserung gegeben werden können. Dieser Service muss von den Mitgliedern allerdings zusätzlich bezahlt werden und wird von 100 unserer Betriebe genutzt. Das Interesse der Betriebe wächst von Jahr zu Jahr und wir beschäftigen zurzeit allein in diesem Beratungsgeschäft sechs Mitarbeiter. Die Frage, die uns immer häufiger gestellt wird: Wie kann ich mein Geschäft in Zukunft besser führen? Wir beraten unsere Mitglieder am Telefon, aber auch vor Ort. Wenn es notwendig oder vom Mitglied gewünscht ist, begleiten wir sie über mehrere Monate und fahren regelmäßig zu ihnen, um uns ein Bild über Betriebsentwicklung zu machen und die nächsten Schritte durchzusprechen.

Was kostet diese Beratung?

Jørgensen: Wenn es um eine solch umfassende Betriebsbegleitung geht, kann es bis zu 8.000 € kosten. Das Mitglied bekommt aber im Gegenzug Unterstützung von Experten, die die Branche kennen und verstehen.

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

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