LU Mittelhessen Agrar: Nichts für schwache Maschinen

Im Lohnunternehmen Mittelhessen Agrar geht nichts ohne den Fendt 936, der zum Forstmulchen eingesetzt wird. Till Krauhausen erklärt, wieso er mit diesem Schlepper unterwegs ist, worauf es beim Mulchen ankommt und wie er zu der Arbeit gekommen ist.
Till Krauhausen vom LU Mittelhessen Agrar

Es rumpelt und poltert, während Holz, Erde und Matsch durch die Luft fliegen. Der Forstmulcher gräbt sich durch Astwerk und Totholz und hinterlässt eine nahezu ebene Fläche, die bereit für die Wiederaufforstung ist. Ein Sturm im Frühjahr hat die Fichten gefällt, ein Forstunternehmen diese bereits abtransportiert und nun ist das Lohnunternehmen  Mittelhessen Agrar gefragt.

Mit seinem Forstmulcher der Firma FAE und einem Fendt 936 bearbeitet Till Krauhausen die Windwurffläche. Er unterbricht seine Arbeit, fährt den Schlepper von der Fläche und stellt ihn auf einem Waldweg ab. „Hier soll zukünftig naturnah aufgeforstet werden“, erklärt der 25-Jährige Mitarbeiter des Unternehmens. Manuell sollen neue Nadelbäume - Fichte, Douglasie und Lärche - gesetzt werden. Dafür ist es wichtig, dass die Fläche möglichst eben ist, allerdings sollen die Baumstümpfe weitestgehend erhalten bleiben, als kleine Habitate. „Wir wäre natürlich deutlich schneller, effektiver und es entsteht ein saubereres Endergebnis, wenn die Stubben auch gemulcht würden.“ Ein Sicherheitsabstand von 100 m sei obligatorisch, auch wenn sich gerade Frostmitarbeiter nicht immer daranhalten würden und sich der Maschine trotzdem nähern.

Es regnet an diesem Morgen, was die anstehende Wartung des Mulchers am Wegesrand nicht angenehmer macht. Till Krauhausen sagt: „Aufgrund des feuchten Wetters sind wir drei Wochen im Verzug. Am liebsten habe ich Frost oder trockenes Wetter. Minusgerade haben den Vorteil, dass die Wege und Flächen besser befahrbar sind. Die gefrorene Restfeuchte im Holz sorgt außerdem dafür, dass es beim Mulchen deutlich besser und feiner zerkleinert wird.“

Lohnarbeit und Studium

Der 25-Jährige studiert im fünften Semester Agrarwissenschaften in Göttingen. Neben dem Studium arbeitet er für das Unternehmen und nimmt dafür den Weg vom südlichen Niedersachsen nach Altenkirchen bei Hohenahr in Mittelhessen auf sich, wenn Forstarbeiten, Gülle-, Kompost- oder Getreidetransporte anstehen. Für Transportdienstleistungen mit dem Lkw kann er meist ab Göttingen starten. Die Gesellschafter, zu denen unter anderem auch sein Vater gehört, haben das Unternehmen 2014 gegründet. Der Student erklärt: „ Der erste Grundgedanke für ein Lohnunternehmen kam 2013 auf, denn ich habe mich schon immer für die Landwirtschaft begeistern können und durch mein Fachabitur in Triesdorf bereits wertvolle Erfahrungen sammeln können. So kamen die heutigen Gesellschafter zusammen, erarbeiteten ein solides Firmenkonzept und eröffneten schließlich ein Jahr später das Lohnunternehmen. Da für mich aber klar war, dass ich in dieser Richtung arbeiten möchte, habe ich nach erfolgreichem Bestehen der Abiturprüfungen und einem Auslandsaufenthalt auf einer Farm in Namibia, mein Studium in Göttingen begonnen. Wenn ich dieses, in spätestens einem Jahr, beendet habe, werde ich voll in den Betrieb einsteigen. Ich habe den Lkw-Führerschein, um Transportarbeiten durchzuführen, aber habe auch großen Spaß am Mulchen oder anderen landwirtschaftlichen Arbeiten. Der Lehrgang für den Verkehrsleiter steht dieses Jahr noch auf meinem Plan.“

Neben dem Fendt gibt es einen weiteren Schlepper im Unternehmen, der mit einer Mulde auf Baustellen im Einsatz ist. Im Moment sind drei Mitarbeiter festangestellt, aber das LU Mittelhessen Agrar sucht weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die neben den Traktoren auch mit dem Lkw unterwegs sein wollen. Till Krauhausen sagt: „Wer sich in der Firma bewirbt, den erwartet ein sehr selbstständiges Arbeiten, ein sehr freundliches sowie familiäres Umfeld. Die Aufträge werden uns per E-Mail direkt von der Geschäftsführung weitergeleitet, sodass wir Mitarbeiter umgehend mit den Kunden in Kontakt treten können, um eine schnelle und effektive Abarbeitung der Aufträge zu gewährleisten. Dieses große Vertrauen in uns Mitarbeiter schätze ich sehr. Es muss aber jedem klar sein, dass man in einem Lohnunternehmen  nicht jeden Abend pünktlich Feierabend hat und zu Hause schlafen kann, da unser Einsatzgebiet in ganz Deutschland verteilt ist, gerade mit den Lkw im Fernverkehr und dem Forstmulcher. Weiterhin sind wir bereit, jedem neuen Mitarbeiter den Führerschein der Klasse CE sowie die nötigen Module zu finanzieren, sofern er in seinem ersten Jahr seine Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit sowie sorgfältige Arbeitsweise unter Beweis stellt. “ [...]

Maren Vaupel, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Juni 2018.