LU Schafmeister: Einmal alles neu

Manchmal weiß Google doch nicht alles… Diese Erkenntnis ereilt mich, als ich vor einem Bauernhof in Lemgo stehe und das Navi mir sagt, dass ich mein Ziel erreicht hätte. Nach dem Aufruf der Homepage des Lohnunternehmens Schafmeister auf dem Smartphone finde ich dann die richtige Adresse und stelle fest, dass ich mein Ziel um 500 m Luftlinie verfehlt habe.
„Wir sind erst seit knapp über einem Jahr an diesem Standort“, erklärt mir Tobias Schafmeister, als ich meinen Wagen kurze Zeit später auf dem neuen Betriebsstandort auf dem Parkplatz abgestellt habe und wir uns vor der Werkstatthalle begrüßen: „Bei Google-Maps ist noch unsere alte Adresse hinterlegt. Der landwirtschaftliche Betrieb gehört uns aber auch. Wir sind nur mit dem Lohnunternehmen umgezogen ins Gewerbegebiet. Eigentlich hätten wir eine weitere Maschinenhalle am alten Standort bauen wollen. Der Bau im Außenbereich wurde uns allerdings nicht mehr genehmigt.“
Also blieb nichts anderes übrig, als sich nach alternativen Standorten umzuschauen. Tobias Schafmeister war damals sicher: „Wir wollten weiter wachsen, denn das Potenzial für unser Unternehmen und unser Dienstleistungsspektrum war vorhanden.“ Fündig wurde er in einem Gewerbepark. Das Gelände einer Holzhandlung stand zum Verkauf. „Der Standort ist verkehrsgünstig gelegen. Wir haben Platz und wir stören niemanden, wenn wir spät mit den Maschinen auf das Betriebsgelände fahren. Und auch, wenn wir nachts notfallmäßig den Hammer in der Werkstatt schwingen müssen, wird keiner in der Nachbarschaft aus dem Schlaf gerissen“, beschreibt der Lohnunternehmer die Vorteile des neuen Standortes.

Planungsbeginn 2017
Die ersten Planungen begannen 2017, erinnert sich Tobias Schafmeister: „Von den ersten Gedanken zum Neubau bis zum Umzug sind insgesamt ca. zweieinhalb Jahre vergangen. Eineinhalb Jahre davon waren reine Planungszeit, und ein Jahr haben wir gebaut.“ Auf dem ca. 20.000 m2 großem Gelände stehen eine ca. 2.200 m2 große Maschinenhalle und Gebäudetrakt inkl. Büros, Sozialräumen, Werkstatt, Lager und Waschhalle mit zusammen etwas über 1.800 m2 Grundfläche.
Eines war dem Unternehmer recht schnell klar, als die Entscheidung für den Neubau fiel: Der Werkstattbereich sollte im Vergleich zum alten Standort deutlich aufgewertet werden. „Heute ist unsere Werkstatt mit drei Teilzeit-Mechanikern und einem Meister besetzt. Ihn haben vor vier Jahren eingestellt. Er hat den gesamten Planungs- und Bauprozess der Werkstatt begleitet. Ich persönlich bin kein Werkstattmann und habe mich deshalb voll auf die Erfahrung unserer Mitarbeiter verlassen“, blickt der Unternehmer zurück. [...]

Nicht ganz perfekt
Also hat das Lohnunternehmen beim Bau und der Planung des neuen Standortes alles richtig gemacht? „Zwei Dinge hätten wir heute anders umgesetzt“, gibt er zu bedenken und fügt hinzu: „In der Waschhalle ist das Gefälle nicht optimal. Es gibt Normen, nach denen der Hallenboden geplant und gebaut wurde. Abweichungen dazu sind in einem bestimmten Maße kein Mangel. Wir haben aber im Nachgang festgestellt, dass das eingebaute Gefälle nicht ausreicht. In Folge sammelt sich das Waschwasser zum Teil in Pfützen. Das hätten wir anders haben können.“
Und es gibt einen zweiten Punkt, den Tobias Schafmeister nach heutigem Kenntnisstand anders geplant hätte: „Unser Werkstatt- und Waschgebäude ist dreifach unterteilt. Neben unserer beheizten Werkstatt ist unsere unbeheizte, aber isolierte Waschhalle. Daran wiederum schließt sich ein weiterer Werkstattbereich mit LKW-Reifenlager an, in dem die Fahrer kleinere Servicearbeiten, wie beispielsweise Ölwechsel selbst durchführen können. Unsere Idee war es bei der Planung, dass wir den Waschraum im Winter durch die Tore zur beheizten Hauptwerkstatt mitheizen können. Die Trennung der beiden Werkstätten führt aber dazu, dass die Mitarbeiter weitere Wege laufen müssen. Aus Effektivitätsgesichtspunkten wäre es sinnvoller gewesen, die Werkstätten nebeneinander zu legen.“ [...]
Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Den vollständigen Artikel finden Sie in der LOHNUNTERNEHMEN-Ausgabe 02/2021.