Meilenstein für Meisterausbildung Land- und Baumaschinenmechatroniker

Neuer Rahmenlehrplan und aktualisierte Meisterprüfungsverordnung Land- und Baumaschinen-, Motorgeräte- und Flurförderzeugbranche wurden vorgestellt.
Austauschtreffen zur Meisterprüfungsverordnung
Austauschtreffen zur Meisterprüfungsverordnung Land- und Baumaschinenmechatroniker: 46 Teilnehmer von Meisterkursstätten, Handwerkskammern und dem LBT. (Foto: LTB)

Insgesamt 46 Teilnehmende aus ganz Deutschland aus den Meisterkursstätten und Handwerkskammern sind der Einladung des LandBauTechnik-Bundesverbands e.V. (LBT) und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zu einem zweitägigen Workshop nach Lüneburg zur neuen Meisterprüfungsverordnung gefolgt.

„Die Anpassung der Meisterprüfungsverordnung und die komplette Erneuerung des Rahmenlehrplans wurde notwendig, da das Land- und Baumaschinenmechatroniker Handwerk enormen technischen und kaufmännischen Veränderungen unterliegt, die mit vielen Innovationen der Industrie zur weiteren Effizienzsteigerung, Automatisierung, Digitalisierung und dem Klimaschutz einhergehen“, ordnet Norbert Stenglein, Bundesinnungsmeister des LBT ein.

Neuerungen intensiv kennengelernt

Das zweitägige Zusammentreffen bot allen Teilnehmenden die Möglichkeit, den neuen Rahmenlehrplan und die nach aktuellen gesetzlichen Vorgaben aktualisierte Meisterprüfungsverordnung intensiv kennenzulernen. „Uns war es dabei äußerst wichtig, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen und die heutigen Anforderungen an eine moderne Bildungsarbeit für unser komplexes und anspruchsvolles Handwerk zu erläutern. Nur so können wir die Weiterbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker Meister mit einem konsequent hohen qualitativen Standard sicherstellen“, führt Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer des LBT, aus.

Norbert Stenglein ergänzt: „Die spezialisierten Meisterkursstätten müssen wissen, wo sie im technischen und kaufmännischen Bereich investieren müssen. Vom modernen Personal- und Unternehmensführer bis hin zum Innovationsmanager und technischen Problemlöser, ist der Meister ein sehr gefragter Allrounder und Ansprechpartner für Mitarbeiter und Kunden in unseren Betrieben.“
„Die erfolgreiche Fortbildung unserer zukünftigen Meisterinnen und Meister ist dabei innovativ in ein neues Berufslaufbahnkonzept integriert worden“, führt Torsten Grantz, vormaliger Projektleiter und Chef der beruflichen Bildung im Bundesverband aus. Dabei sind die Verzahnung und Durchlässigkeit der Karrierestufen und anderer hochwertiger Fortbildungen – dazu zählt z. B. der Abschluss des Systemtechnikers – verbessert worden. Auch eine neue Fortbildung für Serviceleiter wird vom LBT in Kürze vorgestellt.

„Ebenso sind die Herausforderungen der Teilgewerke Landmaschinen, Baumaschinen, Flurförder- zeuge, Kommunal-, Forstgeräte- und Motorgeräte eingearbeitet und erweitert worden“, führt Torsten Franke, Mitglied des Vorstands des Bundesinnungsverband, aus. „Damit erreichen wir neue Zielgruppen, die bisher nicht erfasst waren, allerdings auch meisterpflichtig im Handwerk mit sind. Wir kümmern uns mit zwei Bundesfachgruppen, Motorgeräte und Flurförderzuge, um eine branchenbezogene Weiterbildung.“

Neuerungen treten am 1. August in Kraft

Die modernisierte Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen I und II im Land- und Baumaschinenmechatroniker-Handwerk (LandBauMechMstrV) tritt am 1. August 2025 in Kraft. Die neue Verordnung modernisiert nach vier Jahren Arbeit des Bundesverbands in der Sozialpartnerschaft das verbindliche Meisterprüfungsberufsbild und ist ein wesentlicher Schritt, um den Beruf für die Zukunft aufzustellen. Die aktuellen Entwicklungen der Technik insbesondere die Digitalisierung und die Automatisierung im Bereich der Land- und Baumaschinen sowie die zunehmende Vernetzung von Systemen werden nun mit einbezogen.

Im Workshop wurde auch der auditierte Qualitätsstandard des LBT für Meisterkursstätten im Land- und Baumaschinenmechatroniker Handwerk erneuert und vorgestellt. Dieser stellt eine hohe Qualität des ausbildenden Personals, eine spezialisierte Ausstattung sowie die Anwendung des neuen Rahmenlehrplans und der MPVO in den Meisterkursstätten sicher. „Mit bald 15 Bildungsträgern sind mittlerweile alle wesentlichen Akteure der führenden Meisterausbildung dabei“, führt Dr. Michael Oelck aus. „Nur wer sich auf unsere Branche spezialisiert, und mit erfahrenen Fachleuten aus unse- ren Branchen ausbildet, ist dabei. Nur dann können die Teilnehmer sich darauf verlassen, mit einer hochwertigen Fortbildung und Ausstattung aus unserem Gewerk, ihrem beruflichen Ziel näher zu kommen.“

Nach über 20 Jahren warten viele Veränderungen auf die Teilnehmenden, die u. a. in den vier Jahren Projektarbeit im InnoVET-Projekt LBT Forward ermittelt wurden. Dabei ist das LBT-Handwerk ein wachsender und als Dienstleister der Agrar- und Bauwirtschaft wichtiger Bestandteil eines systemrelevanten Bereichs. Im Jahr 2024 konnte, entgegen dem allgemeinen Trend im Handwerk, erneut ein Wachstum bei den Auszubildendenzahlen auf nun über 9.000 erreicht werden.

LBT/cca