Neuer Geschäftsführer im BLU

Seit dem 01.06.2018 ist Dr. Hartmut Matthes zusammen mit Dr. Martin Wesenberg Geschäftsführer des Bundesverbandes Lohnunternehmen in Suthfeld-Riehe und folgt zum Jahresende Alfred Schmid als Geschäftsführer der LU Service GmbH.
Dr. Hartmut Matthes

Welche Verbindungen hatten Sie bisher zur LU-Branche und zum BLU?

Dr. Hartmut Matthes: Durch meine früheren Tätigkeiten, u.a. als Marketingleiter Deutschland bei Claas, habe ich mich auch um die für dieses Unternehmen sehr wichtige Kundengruppe der Lohnunternehmer gekümmert und bereits vor vielen Jahren Kontakte zur Branche geknüpft. Durch meine aktive Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen und Gremien des Verbandes habe ich gute Beziehungen zum BLU, seinen Mitarbeitern, den Verbandsrepräsentanten und vielen Lohnunternehmern aufbauen können.

Was sind die ersten Aufgaben, die Sie bei der LU Service GmbH angehen werden?

Dr. Matthes: Zuerst möchte ich das Team kennenlernen, die Gedanken und Vorstellungen der Mitarbeiter sowie die Abläufe der Geschäftsstelle verstehen. Dann natürlich unsere Mitglieder, denn sie sind unsere Kunden – das ist mein zentraler Leitsatz. Wir müssen ein Versprechen erfüllen, denn mit dem Beitritt zum Verband entsteht eine Erwartungshaltung. Wir werden uns in Zukunft noch breiter aufstellen und das Angebot für die Mitglieder ausbauen. Viele Fragestellungen aus der Praxis lassen sich nicht mehr auf wenige Themen reduzieren. Das verlangt eine „ganzheitliche“ Betrachtung und damit eben auch breites Verständnis seitens des Verbandes.

Ich werde mich darüber hinaus natürlich auch aktiv bei der Planung und Organisation der DeLuTa 2018 einbringen, die Alfred Schmid federführend managt. Ich freue mich darauf, ihn dabei über die Schulter schauen und zu unterstützen.

Welche Herausforderungen sehen Sie für die Verbandsarbeit mittelfristig?

Dr. Matthes: Die Wahrnehmbarkeit des Verbandes nach außen möchte ich in Zukunft wieder mehr in den Vordergrund rücken. Wir müssen wieder stärker Präsenz zeigen und das nicht nur gegenüber unseren Mitgliedern, sondern auch gegenüber über den anderen Stakeholdern – sprich den anderen Verbänden, zur Politik und zur Öffentlichkeit. Wenn die Bevölkerung über die Landwirtschaft spricht, denkt sie zu allererst an die Bauern und Maschinenringe. Die LU-Branche kommt erst sehr viel später, was nicht richtig ist. Dafür ist die Rolle, die unsere Lohnunternehmer in der deutschen Landwirtschaft einnehmen, viel zu wichtig.

Wo sehen Sie die Chancen der Lohnunternehmer heute und in Zukunft?

Dr. Matthes: Ich sehe die Lohnunternehmer als Ermöglicher für neue Technologien, Werkzeuge und Methoden, die viele landwirtschaftliche Betriebe nicht oder nur verzögert einsetzen. Damit sind die Betriebsleiter in der Lage, neue Produkte einzusetzen und diese als Dienstleistung ihren Kunden nutzbringend anzubieten. Sie müssen nicht in die Technik investieren, können aber trotzdem am Fortschritt teilhaben – „Nutzen statt Besitzen“. Und was die Digitalisierung angeht, Lohnunternehmer werden zunehmend zu Knotenpunkten im Datennetzwerk der Landwirtschaft, da sie auf unterschiedlichste Weise Prozessdaten sammeln. Viele Mitglieder beschäftigen sich heute schon mit diesen Themen. Es gibt aber auch noch viele Lohnunternehmer, die nicht genau wissen, was in Zukunft auf sie zukommen wird. Ich sehe es als eine unserer Aufgaben an, dass wir unseren Mitgliedern deutlich machen, mit welche Anforderungen sie konfrontiert werden.

Damit muss auch das unternehmerische Denken in der Branche zukünftig ausgeprägter werden. Die guten Betriebe gestalten und verkaufen schon heute aktiv ihre Dienstleistungen und können den Nutzen, den sie dem Kunden bieten, argumentieren. Das wird zukünftig immer wichtiger werden, gerade wenn es darum geht, Preise im Wettbewerb durchzusetzen. Das klingt aus der Ferne einfach gesagt, sieht aber in der Praxis deutlich schwieriger aus. Wir möchten unseren Mitgliedern Anregungen und Ideen geben, wie man Kundenbeziehungen aufbauen und entwickeln kann.

Welche weiteren Herausforderungen sehen Sie zukünftig für die LU-Branche?

Dr. Matthes: Die Lohnunternehmer bringen Arbeit in die ländlichen und zum Teil strukturschwachen Räume, aus denen viele junge Menschen abwandern. Das Finden und Halten guter Mitarbeiter wird jedoch für viele Betriebsleiter zu einer immer schwierigeren Aufgabe. Die Generationen und Einstellungen verändern sich. Junge Menschen ticken heute anders als früher. Freizeit spielt für viele eine größere Rolle als es früher der Fall war. Das wird nicht nur für unsere Branche zu einem immer größeren Problem. Die Landtechnikindustrie, der -handel und die landwirtschaftlichen Betriebe stehen vor denselben Herausforderungen. Die Lohnunternehmer müssen zukünftig attraktivere Arbeitsplätze für junge Leute schaffen und innovative Ideen entwickeln, um Mitarbeiter langfristig an den Betrieb zu binden. Wir als Verband haben die Aufgabe, noch mehr als bisher für das Berufsbild und unsere Branche zu werben, die innovative Ausbildungs- und Arbeitsplätze bietet.

Das Interview führte Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Juli 2018.

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