Rückblick Ausgabe 04/2011
„Die Traktoren und die Aussaattechnik wird immer größer und damit auch schwerer. Dies kann zu Auflaufproblemen bei der Maisaussaat führen – und zwar in den Reihen, die in die zuvor durchfahrene Schlepperspur gelegt werden. Denn dort wird der Boden bei ungünstigen Witterungsbedingungen durch den Reifen zu sehr verdichtet oder liegt schlichtweg zu tief und zu fest“, schildert Lohnunternehmer Erhard Jehn aus Petersberg-Böckels in Hessen die Problematik und sagt weiter: „Dies Problem kann nicht immer durch Spurlockerer gelöst werden. Meiner Meinung nach sind sie entweder zu aggressiv und holen zu viel nassen grobklumpigen Boden zu hoch. Dann liegt das Korn nicht mehr in einem optimalen Saatbett. Wenn die Spurlockerer hingegen enger eingestellt sind, bekommt man Probleme mit Ernterückständen. Durch das enge Zeitfenster für das Maislegen, können wir aber nicht immer auf optimale Witterungsbedingungen warten.“ Bei den von ihm bewirtschafteten Böden ist fast alles dabei vom Sand bis hin zu schweren Tonböden.
Vier Aggregate in der lichten Schlepperspur
Neben den landwirtschaftlichen Dienstleistungen Grünfutterernte, Maishäckseln und Strohpressen, hat das Lohnunternehmen Jehn für die Maisausaat drei Sägeräte für die Eng-, Breit- und Mulchsaat im Fuhrpark bereitstehen. […] Die mineralische Unterfußdüngung ist bei zwei der drei Geräte möglich. Während zwei der Einzelkorndrillen mit 50 bzw. 75 cm Reihenweite den Mais legen, wurden die Säaggregate der dritten aufgrund der zuvor geschilderten Problematik so eingestellt, dass sie nun Eng- und Breitsaat auf einem Feld kombiniert und auch Unterfußdüngung möglich ist.
Die Maissäaggregate auf der Gleitschiene wurden so verschoben, dass nun vier der Maissäaggregate in der lichten Schlepperspur (also in dem Raum zwischen den Innenkanten der Schlepperreifen) mit einem Abstand von 37,5 cm angeordnet sind. Dadurch läuft kein Säaggregat mehr in der Reifenspur. Der Kornabstand in den 37,5 cm Reihen wurde verdoppelt, so dass die Kornanzahl pro m² gleichbleibt. […]
Durch die 80 cm Reihenabstand im Bereich um den Schlepperreifen würden so außerdem Fahrgassen entstehen, die später für Pflegemaßnahmen wie den Pflanzenschutz bei Reifenbreiten bis 80 cm genutzt werden könnten, sagt Erhard Jehn: „Das funktioniert bei uns dann mit allen Geräten mit einer Arbeitsbreite, die durch 5 teilbar ist. Bei unserer 21 m Pflanzenschutzspritze, schalte ich die jeweils äußerste Düse links und rechts aus, dann passt das auch wieder.“ Die Fahrgassen seien neben der abgestellten Auflaufproblematik ein weiterer Punkt, den seine Kunden schätzen würden. Aufgrund der steigenden Nachfrage durch seine Kundschaft überlegt Erhard Jehn zurzeit in ein weiteres Gerät dieser Art zu investieren und diese ebenfalls auf das kombinierte Eng- und Breitsaat-System umzurüsten.
Mirja Schmatzler, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN