Rückblick Ausgabe 11/2010
„Die Großpackenpresse war in der Vergangenheit nach jedem Einsatz komplett mit Stroh und Staub bedeckt. Wir haben hier Flächen mit 5 bis 10 Hektar. Ich muss bis zu 20-mal am Tag die Flächen wechseln. Da hieß es dann jedes Mal absteigen, Besen rausholen und die Maschine abfegen. Bei meiner Großpackenpresse dauerte es dann immer mindestens 10 Minuten, bis ich losfahren konnte. […] Da die Industrie trotz mehrmaliger Anfrage keinen Handlungsbedarf gesehen hat, habe ich dann zusammen mit der Firma Müthing eine eigene Lösung entwickelt“, ergänzt der Lohnunternehmer.
Mit einem hydraulisch angetriebenen Saug-Druckgebläse wird die Luft mit den Staub- und Schnittgutanteilen direkt über dem Knotertisch angesaugt und als Druckluft über einstellbare seitliche Luftkanäle zur Reinigung der seitlichen Zwischenräume, Antriebe, Wellen und auch der Achsen genutzt. Diese bleiben dadurch laut Georg Rubenbauer fast völlig verschmutzungsfrei. Ein Teil des Abluftstroms wird zusätzlich über eine Luftleitung, die ebenfalls mit einstellbaren Düsen ausgestattet ist, nach vorne zum Hauptgetriebe geführt, sodass auch dieser Bereich mitgereinigt wird.
Die eingebauten Ventilatoren benötigen ca. 16kW Antriebsleistung und fördern pro Ventilator 16.200m³ Luft in der Stunde. Angetrieben werden sie durch zwei Hydraulikmotoren, die beim Pressen direkt von der Schlepperhydraulik gespeist werden. „Vorteil unseres Systems ist, dass wir damit auch die Bremsen immer staub- und strohfrei halten. Dadurch kann die Brandgefahr erheblich gesenkt werden“, ist LU Rubenbauer überzeugt. Die Luft wird mit ca. 0,4 bar aus den einzelnen Düsen geblasen. Die Gebläse laufen durchgehend mit der gleichen Drehzahl, die sich laut Georg Rubenbauer bei den Testeinsätzen der vergangenen Jahre als optimal erwiesen hat.
Das Reinigungssystem wird mit einer elektronischen Steuerung geliefert und kann vom Schleppersitz aus ein- und ausgeschaltet werden, je nach Arbeitserfordernis. „Diese Schaltung hat einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt: Die Gebläse stellen sich nämlich beim Öffnen der Abdeckhaube sofort ab“, erklärt Georg Rubenbauer.
Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN