Januar 2004: Festauftrag kommunaler Winterdienst

LU Hans Kreitmair aus dem Bayerischen Obermauerbach arbeitet im Winterdienst als externer Dienstleister für den Baubetriebshof der Stadt Aichach und genießt die Vorteile des Festauftrags.

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Im bayerischen Baubetriebshof Aichach sind im Winter jährlich knapp 190 km Straße zu räumen und etwa 115 km zu streuen. Damit sich der knappe kommunale Haushaltsplan nicht negativ auf den Winterdienst auswirkt, hat Baubetriebshofleiter Winfried Hermann auf die teilweise Vergabe des Winterdienstes an externe Dienstleister gesetzt.

Einer davon ist Lohnunternehmer Hans Kreitmair aus dem benachbarten Ort Obermauerbach. Im Aichacher Bauhof kommen jährlich insgesamt etwa 1250 Winterdienststunden zusammen, von denen ungefähr 700 von den externen Unternehmen geleistet werden. Der Bauhof selbst setzt mitunter Großfahrzeuge im Winterdienst ein. Unter anderem auch einen Fastrac von JCB mit 135 PS, für den der Baubetriebshofleiter Winfried Herman die Salzsilos, die ursprünglich ausschließlich für den Aufbau auf den Unimog gedacht waren, zum Teil passend umbauen ließ.

Bei der Zusammenarbeit mit den externen Firmen stellt der Bauhof die Anbaugeräte und das Salz zur Verfügung, und die Dienstleister kommen mit Trägerfahrzeug und Fahrer. Im Fall von LU Kreitmair sind das in der Regel zwei Fastrac mit ihm und einem befreundeten Landwirt als Fahrzeugführer. Seit 1991 ist er dabei, und als der Kommune in 2002 eine Firma absprang, entschied sich LU Kreitmair, seine Winterdienst-Arbeiten für die Kommune auszuweiten und dafür neu zu investieren. Die Entscheidung für einen zweiten Fastrac traf Hans Kreitmair jedoch nicht vornehmlich wegen seines städtischen Auftraggebers.
Er kann seine zwei Schlepper, jeweils mit 150 PS und gefederten Vorder- und Hinterachsen und einer mit Allradlenkung, auch gewinnbringend in seinem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb und Lohnunternehmen einsetzen, zumal er für zwei Kundenbetriebe mit insgesamt gut 80 ha die gesamte Bodenbearbeitung vom Pflügen inklusive der Einsaat im Auftrag hat. "Die Allradlenkung hat mich zwar 4000 Euro gekostet, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil ich beim Pflügen kein rückwärts fahren und keine Kurverei mehr habe." begründet er seine zweimalige Kaufentscheidung. Neben der Bodenbearbeitung macht auch das Pressen von Stroh und Heu einen Betriebsschwerpunkt bei ihm aus. Hier arbeitet er mit zwei Krone-Rundballenpressen und als Besonderheit einer selbstfahrenden Deutz-Fahr-Power-Press, mit der er sehr zufrieden ist.

 

 

LU Kreitmair hat seine eigene Winterdienststrecke. Wann gefahren wird entscheidet jedoch der Baubetriebshof. "Das Start-Kommando kommt in der Regel gegen 4:00 Uhr morgens." schildert Hans Kreitmair. "Fürs Räumen und Streuen brauchen wir für unsere Strecke ca. 7 Stunden pro Einsatz wenn wir mit einem Räum- und Streufahrzeug gleichzeitig unterwegs sind."
Im letzten Winter hätte er aufgrund der Härte eigentlich bis zu 50 % Umsatzplus im Vergleich zu den vorherigen Wintern erwirtschaften können. Aus Sparzwängen musste die Kommune jedoch beim Winterdienstplan kürzen. Dies führte zu einer geringeren Schlepperauslastung von 200 Betriebsstunden im Jahr im Vergleich zu bisherigen 300 Stunden pro Jahr. Die Fahrzeuge sind mit durchschnittlich jeweils 1000 zusätzlichen Betriebsstunden im Lohnbetrieb und der eigenen Landwirtschaft jedoch noch gut ausgelastet.
Eine Winterdienstsaison umfasst für LU Kreitmair fünf Monate, von Mitte November bis Mitte April. In dieser Zeit müssen er und seine Kollegen ihre Winterdienstfahrzeuge rund um die Uhr bereit stehen haben. Für diese Dienstleistung erhält er monatlich eine Bereitstellungspauschale in Höhe von etwa 460 Euro. Dieser Betrag umfasst etwa 10 Einsatzstunden, denn der Stundensatz kann je nach Gewichtsklasse des Fahrzeugs bei etwa 47 Euro angesetzt werden. "Wenn wir 10 Stunden fahren, dann ist das das Schlechteste was uns passieren kann. Rein finanziell gesehen sollte es im Monat bestenfalls gar nichts an Arbeit oder sehr viel sein." beschreibt Kreitmair die Abrechnungsweise anschaulich, denn ist er unterhalb der 10 Stunden im Einsatz, erhält er die Pauschale von 460 Euro. Geht sein Einsatzzeitraum über die Pauschale hinaus, erhält er für jede weitere Stunde zusätzlich 47 Euro.
LU Kreitmair sieht seinen Vorteil vor allem im Festauftrag, und er würde seine kommunalen Dienstleistung auch über den Winterdienst hinaus ausweiten wollen.

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