Juli 2005: LU Heinrich Kügel mäht mit einer Rübenmaus Deiche

Der Star unter den Fahrzeugen von LU Kügel ist eine selbst umgebaute, selbstfahrende Zuckerrüben-Verlademaus mit einem Ausleger von 15 m und einem Mähkopf von 1,80 m. Insgesamt 80 Kilometer Dämme pflegt er mit seiner selbst umgebauten Mähmaus.

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Heinrich Kügel bewirtschaftet mit seiner Frau Susanne einen 125 ha großen Ackerbaubetrieb mit 35 ha Zuckerrübenanbau in Harlanden im bayerischen Landkreis Eichstätt. Vor 12 Jahren stieg der 39-jährige Landwirtschaftsmeister in das Lohnunternehmer-Geschäft ein. Damals übernahm er von seinem Schwiegervater die Mähaufträge für die Gemeinde und kaufte den ersten Mähausleger. In den folgenden Jahren spezialisierte er sich weiter: ?Unsere Arbeitsschwerpunkte sind Mähen und Mulchen von Dämmen, Pflege von Industrieanlagen und sämtliche anfallende Pflegearbeiten von Gemeinden und deren Bauhöfe?, informiert er.
Bei der Deichpflege der Flüsse Donau und Paar kommen vier Auslege-Mäher von 7 m bis 15 m zum Einsatz. ?Ich habe mit dem eigenen Ausleger nicht alle Flächen erreichen können, also spielte ich mit dem Gedanken, einen neuen, größeren zu kaufen?, erzählt er von den Anfängen seiner Mähmaus.

Eine Rübenmaus wird zur Mähmaus

Da auch die am Markt angebotenen 12 m-Ausleger für seine Anforderungen noch nicht ausreichten, besprach er das Problem mit zwei befreundeten Landmaschinen-Mechanikermeister, die nach seinen Schilderungen zu dem Entschluss kamen, dass als Grundgerät eine Zuckerrüben-Lademaus in Frage kommen könnte. Denn sie besitzt eine Achsversteifung und ist mit einem hydrostatischen Fahrantrieb zur stufenlosen Geschwindigkeitsanpassung ausgerüstet. ?Sie meinten, wenn alle Funktionen, die mit Zuckerrüben zu tun haben, wegfallen, ist sie die perfekte Maschine für mich?, erinnert sich Kügel. Also wandte er sich mit seinem Anliegen an die Herstellerfirma ?Ropa? in Sittelsdorf. ?Dort wurde meine Idee mit Zuspruch aufgenommen und das Unternehmen vermittelte mir eine gebrauchte Maus von einer Zuckerrüben-Abfuhrgemeinschaft?, erklärte er. Das war vor vier Jahren. Dann machten sich die zwei Mechaniker an die Arbeit, um nach den Vorgaben von Kügel eine Sonderanfertigung zu kreieren. ?Zunächst wurden alle Zuckerrüben relevanten Bauteile ausgebaut, und dann wurde sie mit den für meine Bedürfnisse erforderlichen Teile bestückt.? Da der Schlegelmähkopf 500 kg wiegt, musste an der Maschine zur Gewährleistung der Standfestigkeit ein teleskopierbares Gegengewicht in Form eines Eisenblocks angebracht werden. Die Vorteile der Spezialmaschine sind enorm. ?Ich kann jeden großen Damm von oben aus befahren und mähen, ohne in der Schräge fahren zu müssen?, beschreibt er. Auf diese Weise ist kein Damm zu steil und auch die Grasnarbe wird nicht zerstört, was im Hinblick auf den Hochwasserschutz von großer Bedeutung ist. ?Eine Böschungslänge von 13 Metern ist kein Problem für mich?, stellt er fest.

Am Mähkopf ein Förderband Mit dem Hochdruckölmotor und dem 1,80 m breiten Mähkopf von der Firma Herder leistet die Mähmaus nach Angaben von Kügel gegenüber den anderen, kleineren Mähern ungefähr doppelt so viel. Ein großer Pluspunkt ist ebenso der mögliche Anbau eines Förderbandes an den großen Mähkopf. ?Dieses kommt zum Einsatz, wenn das Mähgut abgefahren werden soll?, so der Landwirt, der dazu die Flächen abmäht, das Mähgut mit dem Förderband auf einem Schwad sammelt, es abtransportiert und über die Kompostierung entsorgt.

?Das alles geschieht von der Dammkrone aus, ohne in die Mähflächen hineinfahren zu müssen.? Der Ausleger ermöglicht sowohl das Vorspurmähen als auch den seitlichen Mäheinsatz. Die Kabine ist drehbar, so dass der Fahrer sein Arbeitsfeld direkt vor sich hat.
In der Saison 2003 hatte die Mähmaus ihr Können erstmals in vollem Umfang unter Beweis gestellt und der Lohnunternehmer ist sehr zufrieden mit Funktion und Leistung.
Neben der Mähmaus erledigen noch drei weitere Fahrzeuge ? zwei eigene Traktoren und ein Leasing-Fahrzeug ? Mäh- und Mulcharbeiten. An die Ausleger angebaut werden können z. B. ein 1,80 m Doppelmessermähwerk und ein 1,80 m breiter Schwader. Mit einem Front- und Heckmulchgerät können zusätzlich die Dammkronen in einem Arbeitsgang mitgepflegt werden. ?Wir sind sehr flexibel und arbeiten je nach Bedarf und Vorgaben?, bekräftigt der Lohnunternehmer, der die einzuhaltenden Pflegepläne sehr sorgfältig berücksichtigt. Je nach Witterung und Erfordernissen fallen im Bereich der Dämme pro Saison ein bis zweimal jährlich Schnitte an.

In den Industrieanlagen gilt es neben den anfallenden Mäharbeiten auch Tätigkeiten wie Heckenschneiden, Baumfällarbeiten sowie chemische Unkrautbekämpfung durchzuführen. Dafür ist der Unternehmer ausgerüstet mit verschiedenen Mulchgeräten und einem Rasenmähertraktor, an dem ein Seiten- und Heckmulcher angebaut werden kann, um kleinere Flächen zu bearbeiten. Auch ein Handmulchgerät fehlt nicht im Maschinenpark, mit dem auch Flächen erfasst werden, wo kein Fahrzeug hinfahren kann.
Normalerweise ist der Lohnunternehmer bis zu einem Umkreis von 50 Kilometer von seinem Hof entfernt im Einsatz. Doch entferntere Aufträge nimmt er ebenso entgegen. Auch die Maus kann per LkW ohne Schwierigkeiten transportiert werden. Zur Bewältigung seines umfangreichen Aufgabenfeldes beschäftigt Heinrich Kügel insgesamt 30 Aushilfskräfte.

www.kompetenz-in-gruen.de

Helga Gebendorfer

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