November 2004: Rübenrodegemeinschaft Ostwestfalen (OWL)

Der Druck auf die Arbeitspreise lässt nicht nach. Auf der anderen Seite werden die Kosten für Großtechnik immer höher, die Auslastung aber sinkt. Aus diesem Teufelskreis kann die Kooperation helfen. Ein gelungenes Beispiel ist die Rodegemeinschaft OWL.

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Bis zur Gründung der Rodegemeinschaft OWL vor drei Jahren gab es bereits die Rodegemeinschaft Lippe mit den Gesellschaftern Hubert Menzel, Ulf Schütze, und den Brüdern Bernd und Dirk Penning, sowie die Rodegemeinschaft Hülsewig-Oberschachtsiek mit den Gesellschaftern Jörg Hülsewig mit Artur Brakowski und Rainer Oberschachtsiek.
Im zeitigem Frühjahr 2001 wurden von Karl-Erich Niederhaus (Vorsitzender der Lippe-Maus) alle Lohnunternehmer, die für das Einzugsgebiet der Maus tätig waren an einen Tisch gerufen, um die Organisation des Rodens neu zu organisieren. Viel Hilfestellung gab Alfred Schmid, Geschäftsführer vom Lohnunternehmerverband. Seine reichhaltige Erfahrung habe die Gründung emens erleichtert. „Aber nicht alle Lohnunternehmer hier erkannten die Notwendigkeit der neuen großen Rodegemeinschaft OWL und arbeiten weiter alleine“, sagt Jörg Hülsewig.

Zur heutigen Gemeinschaft gehören die Gesellschafter:

  • H & B Technik GmbH mit Jörg Hülsewig und Artur Brakowski (frühere Rodegemeinschaft Hülsewig-Oberschachtsiek)
  • Rainer Oberschachtsiek, Lohnunternehmer, (frühere Rodegemeinschaft Hülsewig-Oberschachtsiek)
  • Reinhard Oberwittler, Lohnunternehmer
  • Gebrüder Penning, Lohnunternehmer (frühere Rodegemeinschaft Lippe)
  • Ulf Schütze, Lohnunternehmer (frühere Rodegemeinschaft Lippe)
  • Rolf Pieper, Lohnunternehmer
  • Albrecht Reckefuß, Lohnunternehmer

Sitz der Firma ist bei H & B Technik in Bielefeld, wo auch die übergeordnete Organisation bzw. Buchhaltung stattfindet. Gerodet wird mit zwei Holmern Terra Dos Großbunkermaschinen und zwei Kleine SF 10. Dort wo lange Schläge vorherrschen oder die Rüben vom Schlag weggefahren werden müssen, kommen die SF 10 zum Einsatz. Wo der Zuschnitt des Schlages passt und am Feld gelagert werden kann, müssen die Holmer als Großbunkermaschinen ran. Ferner stehen sieben Muldenkipper zur Verfügung, um die Rüben zur Miete zu fahren. So ergänzen sie sich gut, die zwei Rodesysteme, bemerkt Hubert Menzel bis 2000 Gesellschafter bei der Rodegemeinschaft Lippe. In der Praxis sieht es so aus, dass OWL mit drei Maschinen vor der Maus her fährt und eine Maschine für die sogenannten Selbstanfahrer bereit steht, dass sind die Landwirte, die Ihre Rüben noch mit Reinigungsbändern verladen, sagt Ulf Schütze (stellvertretender Geschäftsführer bei OWL).

Als Ansprechpartner für die Landwirte gibt es zwei Obmänner, das sind Rolf Pieper für das Gebiet östlich von Lage, bzw. Rainer Oberschachtsiek für das westliche Gebiet. Ebenso korrespondieren beide während der Kampagne mit Herrn Niederhaus von der Lippe-Maus, um Ernteverluste durch zu frühes Roden zu vermeiden. Die Landwirte haben sich jetzt recht gut an die Regelung gewöhnt.
Das Gebiet von West nach Ost rund 60 km und von Nord nach Süd 30 km. Das sind im Moment 1450 ha bei 350 Kunden. Mehr Fläche wollen wir unseren Kunden derzeit nicht zumuten. Ausnahmejahr war 2003. Es war sehr trocken, da hätten wir vielleicht 300 ha mehr machen können, aber solche Jahre sind eben nicht die Regel, schildert Ulf Schütze.

Wem gehören die Roder? Die Roder sind von den früheren Besitzern an die Rodegemeinschaft OWL für fünf Jahre vermietet. Danach gehen sie in den Besitz der Gemeinschaft über.Die Tätigkeiten der Gesellschafter, wie Roder fahren, Wartungsarbeiten oder Verwaltung werden durch Stundensätze mit OWL abgerechnet. Für größere Reparaturen an den Holmern ist Ulf Schütze, für Reparaturen an den Kleine Maschinen die H & B Technik GmbH verantwortlich und rechnen dies ebenso mit der Gesellschaft ab, sagt Jörg Hülsewig.
Die Rodepreise, die durch den starken Wettbewerb extrem niedrig sind, setzen eine hohe Auslastung der Maschinen voraus, ebenso aber eine straffe Organisation, sodass alle Gesellschafter keinen Hehl daraus machen, dass jetzt preiswerter Rüben gerodet werden könne, als wenn jeder für sich allein mit eigener Technik roden würde, sagt Ulf Schütze. Mit den Landwirten wird nach einem gestaffelten Arbeitspreis nach Schlaggröße und nach Gesamtfläche abgerechnet.
Der Zwang zur Kooperation gilt nicht nur für die Rübenernte, sondern für andere Ernteverfahren ebenso. Es werde vielen Lohnunternehmen nichts anderes übrigbleiben, um die Auslastung und Kosten der teuren, schlagkräftigen Technik sichern zu können, meinen abschließend Jörg Hülsewig und Ulf Schütze.


von links nach rechts:

  • Rainer Wächter vom Lohnbetrieb Christian Reckefuss
  • LU Jörg Hülsewig
  • LU Ulf Schütze

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