September 2010: LU Fiechter kennt seine Zahlen genau

Vor zwanzig Jahren hat LU Res Fiechter mit einer Rundballenpresse seine ersten überbetrieblichen Gehversuche gestartet. Dieser Dienstleistung ist er bis heute treu geblieben und hat das Pressen mittlerweile zum Hauptgeschäft in seinem Betrieb ausgebaut.

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Res Fiechter rechnet genau und hat für sämtliche Maschinen eine Computerkalkulation aufgestellt, mit der er berechnen kann, ab wann die Technik rentabel ist. Jede Maschine im Betrieb hat ihr eigenes Bordbuch. Dort trägt jeder Fahrer ein, welche Arbeiten er durchgeführt, welche Betriebsmittel verbraucht und welche Einsatzleistungen erbracht wurden. „Somit kann ich immer nachvollziehen, was jede Maschinen in meinem Betrieb erwirtschaftet hat und danach entscheiden, ob die Maschine im Betrieb bleibt, wenn sie rentabel arbeitet oder ob ich sie eintausche, erklärt der Unternehmer. Einmal pro Jahr erfolgt die große Abrechnung. Dann werden alle Daten der Maschinen mit einem von Res Fiechter selbst erstellten Excel-Programm ausgewertet und mit dem Vorjahr verglichen: „Ich kann somit sämtliche Verschiebungen in den Kosten meiner Maschinen nachvollziehen. Wir hatten zum Beispiel im Jahr 2008 einen Anstieg der Dieselkosten von 5%. Da ich die Dieselkosten nicht getrennt auf der Rechnung ausweise, kann ich die Preissteigerung in meine Kalkulation für das Folgejahr einfließen lassen."
Die Investition jeder Maschine wird im Vorfeld durchkalkuliert: „Die Pressen sollen sich nach drei Jahren amortisiert haben. Maschinen, die über einen eigenen Motor verfügen, will ich nach fünf Jahren abgeschrieben haben."

Für jeden Kunden das passende Ballenformat
„Unser Hauptgeschäft ist das Ballenpressen", erklärt Res Fiechter und erzählt weiter: „Dazu zählen Heu, Grassilage und Stroh." Zum Einsatz kommen dabei 3 Rund- und 3 Großpackenpressen in unterschiedlichen Dimensionen (80 x 80, 80 x 90 und 120 x 70). Insgesamt kommt er mit diesen sechs Maschinen auf eine durchschnittliche Jahresleistung von 30.000 Ballen.
„Unsere Kunden haben hier freie Entscheidungsmöglichkeiten und wählen entsprechend ihrer Betriebsgegebenheiten das Ballenmaß aus. Die Kunden, welche die Ballen selbst im Betrieb verwerten, entscheiden sich in der Regel für die 80iger Maße. Das Stroh, das in den Handel geht, pressen wir vorwiegend im 120iger Maß", erklärt LU Fiechter. Er schaltet sich dabei in den Strohhandel ein. Das heißt, er kauft von seinen landwirtschaftlichen Kunden Stroh ein und verkauft es dann weiter an Kunden in der Umgebung. „Es handelt sich bei den Käufern hauptsächlich um Reitställe und landwirtschaftliche Betriebe mit Boxenlaufställen", so Fiechter. Den Transport des Strohs vom Feld zum Betrieb organisieren die Käufer eigenständig.

Silage in Rundballen - Stroh in Quaderballen
Die Silage wird für die meisten Kunden in Rundballen gepresst und gewickelt. Heu und Stroh hingegen presst LU Fiechter hauptsächlich mit seinen Großpackenpressen.
Die landwirtschaftlichen Betriebe in seiner Region bewirtschaften durchschnittlich ca. 25 ha. Die Milchviehbetriebe wachsen laut Res Fiechter seit den letzten Jahren wieder stärker: „Der 20-Kühe-Betrieb von vor 5 Jahren, melkt heute 40 Kühe, was einer Verdoppelung entspricht. Im Vergleich zu den Betrieben in Deutschland, sind die Schweizer Milchviehbetriebe allerdings immer noch sehr klein."
Den ersten Grasschnitt lassen seine Kunden in der Regel von Lohnunternehmer-Kollegen häckseln. Die nachfolgenden Schnitte werden dann zumeist in Rundballen gepresst und gewickelt.

Auch Mais in Rundballen
Als Sonderdienstleistung bietet Res Fiechter das Pressen von Maisballen an. Mit einer speziellen Maschine von Orkel wird der Mais zu Rundballen von ca. einer Tonne Gesamtmasse gepresst und anschließend gewickelt. „Wir haben viele kleinere Kundenbetriebe, für die sich das Anlegen eines Fahrsilos, beziehungsweise die Füllung eines Hochsilos nicht lohnt, da die Erntemengen nur gering sind. Mit der Maisballenpresse können wir diesen Kunden eine interessante Alternative in der Maissilierung anbieten", erklärt der Schweizer Unternehmer. Seit 2003 bietet er diese Dienstleistung an und die Fangemeinde dieser Art der Maissilierung wächst stetig an. Pro Jahr presst LU Res Fiechter ca. 8000 bis 9000 Maisballen: „Ein großer Vorteil ist, dass man eine kleine Anschnittfläche hat und dadurch die Verluste durch Nacherwärmung nur sehr gering sind. Allerdings hat die Technik auch ihren Preis. 240.000 SFr (ca. 165.000 Euro) habe ich damals in die Maschine investiert. Die Presse läuft in der Erntesaison oft 24 Stunden durchgängig. Deshalb ist die Maisballenpresse auch sehr personalintensiv. Wir arbeiten in zwei Schichten", erklärt Res Fiechter den Einsatz der Maisballenpresse. Das Häckseln der Maissilage überlässt der Lohnunternehmer einem Kollegen: „Wir setzen keinen eigenen Häcksler ein, sondern kooperieren auf diesem Gebiet lieber mit Kollegen, damit wir nicht selbst in diese teure Technik investieren müssen. Die Kooperationen mit meinen Kollegen klappen sehr gut, denn unsere Betriebe konkurrieren nicht miteinander, sondern unsere Dienstleistungsangebote ergänzen sich."

Björn Anders Lützen,
Redaktion Lohnunternehmen

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