Berufsgenossenschaft: Beiträge steigen
Lohnunternehmen erhalten in diesen Tagen von der SVLFG die Rechnungen zur Unfallversicherung. Die Beiträge zur Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft steigen weiter, obwohl die Unfallzahlen abnehmen und die Verwaltungskosten sinken. Grund dafür sind die zunehmenden Kosten bei den BG-Leistungen (wie Prävention, Behandlung, Renten) und die Anerkennung der Krankheit „Parkinson“ als Berufskrankheit.
In der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) sind etwa 1,4 Millionen Personen in den unterschiedlichsten Berufsgruppen der Agrarwirtschaft versichert.
Parkinson als Berufskrankheit
Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) haben erwirkt, das „Parkinson-Syndrom durch chemische Pflanzenschutzmittel“ als neue Berufskrankheit in die entsprechende Verordnung aufzunehmen. Entsprechend werden Erkrankte zukünftig durch SVLFG-Leistungen versorgt.
Diese Entscheidung macht eine Betriebsmittelzuführung zur Finanzierung weiterhin steigender Aufwendungen ab 2025 erforderlich. Obwohl man bisher nicht abschließend sagen kann, in welchem Umfang Parkinson zu zusätzlichen Leistungsausgaben führen wird, musste der SVLFG-Vorstand im Rahmen der Beitragshebung eine weitere Betriebsmittelzuführung in Höhe von 100 Mio. € beschließen.
Spätere Zuordnung
Alle SVLFG-Versicherten werden zunächst mit der Beitragsanpassung belastet. Bei Landwirten und Lohnunternehmern ist der Bezug zum chemischen Pflanzenschutz vorhanden, bei Jägern oder Verwaltungsangestellten in den Bauernverbänden ist das Risiko „Parkinson durch chemischen Pflanzenschutz“ tendenziell ausgeschlossen. Später werden dann die anerkannten bzw. nachgewiesene Fälle den Risikogruppe zugeordnet und entsprechend die Mitglieder belastet.
In der Risikogruppe der landwirtschaftlichen Lohnunternehmen befinden sich auch die forstwirtschaftlichen Lohnunternehmen und die GaLaBau-Betriebe. Es bleibt abzuwarten, wie groß die Betroffenheit mit der Krankheit ist.
BLU/cca