Corona-Updates von LU Pommer und LU Dettmer

Wir haben nachgehakt, wie es bei den Lohnunternehmen aktuell ausschaut, die wir Ende März zur Coronakrise befragt haben.
Lohnunternehmer Gerd Dettmer.

LU Dettmer: Weiter umsichtig agieren

In der Gemeinde Kettenkamp, dem Sitz der Agrarservice Dettmer GmbH, ist noch kein Corona-Fall aufgetreten. Auch im Betrieb selbst ist es etwas ruhiger geworden, was das Thema betrifft.

„Unsere Angestellen haben den Ernst der Lage verstanden und halten sich an die Regeln“, erklärt LU Gerd Dettmer am Telefon und ergänzt: „Am Anfang der Krise haben einige das noch auf die leichte Schulter nehmen wollen. Wir haben aber sehr schnell klar gemacht, dass wir das Ganze ernst nehmen, den Zugang zu unserem Betriebsgelände abgeschottet und auch den persönlichen Austausch zwischen den einzelnen Betriebsteilen sowie Büros unterbunden.“

Ein Mitarbeiter aus der LKW Sparte arbeitet mittlerweile im Homeoffice. „Das war notwendig geworden, da sich seine Frau mit dem Virus infiziert hatte. Die Krankheit ist überstanden und auch unser Mitarbeiter ist vom Gesundheitsamt wieder gesund geschrieben worden. Trotzdem haben wir uns mit ihm darauf geeinigt, dass er bis auf weiteres im Homeoffice bleibt“, fügt der Lohnunternehmer hinzu.

Er wundert sich, dass einige Industrie-Unternehmen, mit denen er in der letzten Zeit zu tun hatte, mit den Schutzmaßnahmen nicht so umsichtig umgehen: „Ich glaube, dass es immer noch Betriebe gibt, die nicht verstanden haben, was ein eingeschleppter Virus-Fall für ein Unternehmen bedeutet. Wir waren von Anfang an sehr streng, was die Schutzmaßnahmen betrifft. Wir überlegen jetzt allerdings, unter Auflagen den Zugang zu unserem Gelände wieder etwas zu erleichtern, da auch für uns der Aufwand nicht unerheblich ist, sämtliche Materialien vom Tor zum Bestimmungsort auf dem Betriebsgelände zu transportieren.“

Die Lieferfähigkeit mit Ersatzteilen sieht Gerd Dettmer noch immer als gesichert an. Engpässe gebe es allerdings bei der Just-in-time-Lieferung: „Die Paketdienste arbeiten an der Kapazitätsgrenze. Über-Nacht-Bestellungen brauchen derzeit häufig einen Tag länger. Das müssen wir einkalkulieren.“

Die Kunden und Geschäftspartner hätten sich auf die verschärften Schutzmaßnahmen im Betrieb Dettmer eingestellt. Abschließend erklärt Gerd Dettmer: „Wir kommunizieren mit unseren Geschäftspartnern nun häufiger per Videokonferenz. Das ersetzt nicht das persönliche Gespräch. Trotzdem haben wir damit ein Kommunikationsmittel für uns entdeckt, mit dem wir zielführend und ohne Umschweife schnell zum Punkt kommen können, wenn Entscheidungen anstehen. Das wird voraussichtlich auch nach Corona ein geschäftliches Kommunikationsmittel für uns bleiben.“

Lohnunternehmer Wolfgang Pommer.

LU Pommer: Mit Ausnahmegenehmigung in die Tschechische Republik

Ende März berichtete LU Wolfgang Pommer aus dem bayerischen Schorndorf darüber, dass er Umsatzeinbußen befürchte, da er aufgrund der Grenzschließungen in Folge der Coronakrise für einen Kunden keine Gülle mehr in die Tschechische Republik transportieren durfte. Nun hat dieser Kunde eine Ausnahmegenehmigung erhalten – und die Transporte rollen wieder.

„Wir dürfen jetzt als Dienstleister für unseren Kunden die Grenze wieder passieren. Das geht zwar nur an bestimmten Übergängen und kostet uns somit etwas mehr Zeit, da wir nicht den direkten Weg fahren können. Stand heute gehen wir aber davon aus, dass wir diesen Auftrag komplett abarbeiten können und uns somit kein Umsatz verloren geht“, erklärt LU Wolfgang Pommer.

Weiterhin sind er und seine Mitarbeiter vorsichtig und vermeiden persönliche Kontakte: „Ein Kunde, für den wir Gülle ausgebracht haben, hat sich mit Corona infiziert. Er hat uns rechtzeitig darüber informiert und telefonisch erklärt, auf welchen Flächen, welche Güllemengen ausgebracht werden sollen. Das hat gut funktioniert, zumal wir den Betrieb und seine Flächen gut kennen.“

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN