Kommentar: Bleiben Sie vorsichtig!

Lohnunternehmer/innen sollten ihren Betrieb zügig für die Omikron-Welle wappnen und weiter für Impfungen einsetzen. Ein Plädoyer für die Vernunft.
Jens Noordhof, Chefredakteur Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN (Foto: Archiv)

Die Entwicklung verläuft, wie von Wissenschaftlern und Medizinern vorhergesagt: Omikron-bedingt ist der Inzidenzanstieg in der senkrechten Phase angekommen. Zwar entsprechen die Werte in Deutschland noch nicht denen im benachbarten Ausland, dies ändert jedoch am Ernst der Lage nichts. Dass sich gleichzeitig die Hospitalisierungsrate noch auf relativ niedrigem Niveau bewegt, war ebenfalls erwartet worden – ist aber kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Noch größer als die Sorge vor überfüllten Intensivstationen ist derzeit die Gefahr, dass ganze Unternehmen lahmgelegt werden, weil ihre Mitarbeitenden nach einem positiven Corona-Test scharenweise in Quarantäne müssen.
Das gilt nicht nur für die sogenannte kritische Infrastruktur, wie etwa Energieversorger oder den öffentlichen Nahverkehr, sondern für jeden einzelnen Betrieb – also zum Beispiel auch Ihr Lohnunternehmen. In wenigen Tagen beginnt die Gülle-Saison, eine traditionell angespannte Phase. Da wäre es fatal, wenn ein großer Teil der Belegschaft in Isolation zu Hause sitzt. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, in der aktiven Werbung für Impfungen nicht nachzulassen! Aus vielen Betrieben weiß ich, dass mittlerweile die Teams komplett oder weitgehend auf dem aktuellen Impfstatus sind, also auch geboostert. Das ist hervorragend und zu beglückwünschen, denn es gibt viel Sicherheit und Schutz. Trotzdem gilt: Auch geboosterte Menschen können an Corona erkranken, wenngleich meist mit milden Symptomen. Sich im Betrieb in dieser Zeit mit zehn oder 20 Mann in der warmen Frühstücksbude zu sammeln oder in der Werkstatt um den sprichwörtlichen Kanonenofen zu hocken, ist dennoch fatal. Was das Verhalten im Betrieb und in der Arbeitszeit betrifft, ist Konsequenz der Chefs gefragt, bis hin zum „Plan B“ für Notfälle. Aufteilungen in kleinere Gruppen, regelmäßige Tests, Abstände einzuhalten, konsequent Mundschutz zu tragen und versetzter Schichtbetrieb haben sich auch in Lohnunternehmen bewährt und sollten auch jetzt wieder gelten.

Rationale Gründe gegen die Impfung gibt es meines Erachtens keine mehr.

Wie in allen Teilen der Bevölkerung findet sich jedoch auch Landwirtschaft und Lohnunternehmen ein Anteil Menschen, die dem Thema Corona-Impfung nach wie vor skeptisch gegenüber stehen. Viele davon sind nach wie vor von Unsicherheit und Sorge vor Nebenwirkungen erfasst. Das ist verständlich und muss ernst genommen werden. Aber hier besteht immerhin die Chance, durch sachliche Argumente und Gespräche zu überzeugen. Inzwischen sindweltweit mehrere Milliarden Menschen gegen Corona geimpft, und die Anzahl gravierender Nebenwirkungen ist so klein, dass nicht mal der Begriff „homöopatische Größenordnung“ zutrifft. Diese Erkenntnis sollte Zuversicht und Vertrauen in die Chancen der Medizin und Wissenschaft möglich machen. Rationale Gründe gegen die Impfung gibt es meines Erachtens keine mehr.
Für den kleinen, aber harten Kern derjenigen, die eine Impfung wider besseres Wissen kategorisch ablehnen, ist die Mühe der sachlichen Argumentation allerdings offensichtlich vergebens. Die Freiheit der Entscheidung hat jeder, sie darf ihr/ihm auch nicht genommen werden. Aber die eigene Freiheit endet, wo die der anderen beginnt. Deshalb ist der Wunsch der großen Mehrheit, sich nicht mehr von einer kleinen Minderheit in Sippenhaft nehmen lassen zu wollen, verständlich. Ob die große Keule einer allgemeinen Impfpflicht die richtige Wirkung entfaltet, sei dahingestellt, denn der Gesetzgeber müsste dann auch die Mittel haben, Verstöße wirkungsvoll zu sanktionieren. Aber es gibt diverse andere wirkungsvolle Ansatzpunkte.
Ein absolutes „no-go“ sind für mich jedoch Krakeeler, die sich nicht nur nicht impfen lassen wollen, aber gleichzeitig diejenigen beschimpfen, die für Impfungen einsetzen. Leider sind diese geistigen Ausfälle auch in Landwirtschaft und Lohnunternehmen zu beobachten, wie jüngst zum Beispiel Unterstützer der Aktion #gemeinsamgegencorona erfahren mussten, auf Hersteller- wie auf Händlerseite. Liebe Schreihälse: Habt Ihr Euch eigentlich mal realisiert, wie lächerlich und sinnentleert Drohungen wie „bei Euch kaufe ich nie wieder eine Maschine“ sind?

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