Den Überblick behalten
Traktorreifen so hoch wie ein Schrank oder Feldhäcksler mit einer Arbeitsbreite von 10 m – die Ausmaße von landwirtschaftlichen Maschinen haben in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Dadurch sind sie einerseits effizienter, andererseits jedoch auch immer unübersichtlicher geworden. Abhilfe soll unter anderem die Überwachung des Fahrzeugumfeldes mittels Sensoren schaffen. Mit der Entwicklung eines Simulationsmodells für einen bestimmten LiDAR-Sensor – das steht für „Light Detection and Ranging“, also zu Deutsch „Lichterkennung und Reichweitenmessung“ – hat sich Sven Grabs in seiner Bachelorarbeit am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der FH Münster in Kooperation mit dem Unternehmen Krone beschäftigt. Dafür wurde er von der FH Münster mit dem Hochschulpreis ausgezeichnet.
„Es gibt verschiedene Sensorarten, die für die Überwachung des Fahrzeugumfeldes infrage kommen“, erklärt Sven Grabs. „Meine Arbeit befasst sich mit dem LiDAR-Sensor ‚Livox Horizon‘, der mit einer Reichweite von bis zu 260 m besonders für die Messung größerer Distanzen ausgelegt ist.“ Ein Simulationsmodell habe viele Vorteile gegenüber echten Tests am Fahrzeug. So würden Entwickler*innen entlastet, da aufwendige Testreihen mit realer Hardware wegfallen. Außerdem biete die Simulation eine risikofreie Testumgebung an. Der Elektrotechnikstudent konzipierte und realisierte das Sensormodell in der Simulationsumgebung CoppeliaSim. Anschließend evaluierte er damit verschiedene Anbaupositionen an einer landwirtschaftlichen Maschine unter Berücksichtigung typischer Hindernisse, beispielsweise Bäume und Zäune. Aktuell profitieren insbesondere die Entwickler*innen von Krone von Grabs‘ Ergebnissen. Zukünftig könnte ein realer Sensor Landwirt*innen und Fahrer*innen landwirtschaftlicher Maschinen entlasten und ihnen dabei helfen, auf Ackern und Feldern den Überblick zu behalten.
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Foto: FH Münster/Jana Bade