DEULA-Expertentipp: Mais im Damm

Bei Kartoffeln selbstverständlich, im Gemüsebau verbreitet, ist die Aussaat im Damm beim Mais nicht für alle die richtige Wahl.
Foto: Rohmann

Beim Legen von Mais sind verschiedene Verfahren in der Praxis verbreitet. Nicht neu, aber trotzdem eine Nische ist die Dammkultur. Interessant wird dieser Weg besonders dadurch, dass er sich in den vergangenen Extremjahren bewährt hat. Das nasse Jahr 2017 bescherte diesen Flächen oft tragfähigere Böden, wodurch die Ernte erleichtert wurde.

In den Trockenjahren 2018 und 2019 machte sich die bessere Wassereffizienz durch einen Wechsel zwischen fest und lose in den Bodenschichten bemerkbar. Ein Teil des Regenwassers sickert von oben in den Damm und reicht dort der jungen Pflanze, ein weiterer Teil des Niederschlags sammelt sich in den Tälern und sickert dort bei verminderten Verlusten ein. Der nährstoffreiche Boden im Damm leidet weniger unter der Auswaschung der mobilen Nährstoffe, da das Wasser überwiegend von unten kommt. Praktiker*innen gehen von einer verbesserten Nährstoffeffizienz aus.

Eine Standortfrage

Was auf etablierten Standorten die Bedingungen verbessert, kann im Umkehrschluss dafür sorgen, dass ein Anbau auf vormals grenzwertigen Standorten erfolgreich bzw. wirtschaftlich werden kann. Gerade Böden, die zu Staunässe neigen, gewinnen an Attraktivität. Das kann wiederum zur Folge haben, dass Fruchtfolgen aufgelockert oder Anbauflächen erweitert werden können. Die Erfahrungen mit dem System sind unterschiedlich.

Als vorteilhafte Auswirkungen werden die schnellere Erwärmung des Bodens und damit eine frühere Keimung gesehen. Ein höherer Stand der Pflanzen mit der Konsequenz der geringeren Lichtkonkurrenz durch das Unkraut sowie eine Nährstoffbündelung im Damm werden ebenso als Pluspunkte angegeben. Dammformung und Aussaat können kombiniert oder getrennt durchgeführt werden. Auf schweren Böden können Dämme bereits im Herbst geformt werden, damit die Frostgare ausgenutzt wird. Dabei ist zu beachten, dass Arbeitsgenauigkeit und Anschlüsse die exakte Aussaat ermöglichen.

Es wird idealerweise mit GPS und Korrektursignal gearbeitet. Eine andere Möglichkeit ist, Dammformung und Aussaat in einem Arbeitsgang auszuführen. Dabei können die Arbeitsschritte Tiefenlockerung direkt unter der Pflanze, Dammformen, Rückverfestigung und säen in einer Überfahrt erledigt werden. Es sind verschiedene Geräte am Markt verfügbar. Eine Spezialisierung, die ganz klar Lohnunternehmen auf den Plan ruft.

Bei Trockenheit zur Aussaat kann eine Wassergabe für die Keimung erforderlich werden. Weitere Vorteile zeigen sich bei der Stoppelbearbeitung mit Mulchtechnik. Dabei entsteht weniger Verschleiß, weil nicht direkt im Boden gearbeitet wird, sondern lediglich in den Dämmen.

Foto: DEULA

Die DEULA rät

Um die Dammsaat erfolgreich durchzuführen, ist eine richtige Bodenbearbeitung wichtig. Hierbei gilt das Motto „weniger ist mehr“. Der Boden darf nicht zu stark gelockert sein damit die Häufelkörper nicht den Boden schieben. Vorteilhaft ist eine gute Zerkleinerung der Zwischenfrüchte und Ernterückstände. Auf eine Restfeuchte im Boden ist zu achten. Auf trockenen Standorten ist die Ablagetiefe zu erhöhen.

Bei der Ausstattung der Maschine ist darauf zu achten, dass der Druck der Untergrundlockerer verstellbar ist, um auf dem Vorgewende möglichst flache Dämme zu ziehen, was das Ernten erleichtert.

Edo Fremy, Ausbilder DEULA WesterstedeDEULA macht Spezialisten

DEULA-Standorte bilden als Träger der überbetrieblichen Ausbildung im Rahmen der Berufsausbildung zum Landwirt*in, zur Fachkraft Agrarservice sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker*in alle Berufseinsteiger*innen an modernster Technik aus. Die gute Vernetzung mit den Herstellern macht es möglich, zukunftsweisende Technik zu erleben sowie altbewährte Standards zu erlernen. Spezialkurse zu verschiedensten Themen werden angeboten oder bei Bedarf geschaffen.

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