LU Barrell: Herr der Hecken

Großbritannien ist ein Land der Hecken. Sie sind in vielen Landesteilen das prägende Landschaftselement zur Abgrenzung von Feldflächen untereinander bzw. zu den Straßen und Wegen. Offizielle Statistiken über die Gesamtlänge der Hecken sind nicht greifbar. Laut der britischen Naturschutzorganisation „Tree Council“ verfügt Großbritannien ohne Nordirland über mehr als 700.000 km – mit wachsender Tendenz, denn die Regierung plant, bis 2037 mittels finanzieller Förderung die Landwirte zur Anlage weiterer 48.000 km zu bewegen. Und diese gewaltige Länge muss regelmäßig gepflegt werden – ein Job, den nicht allein Landwirte, sondern in hohem Maße auch Lohnunternehmer übernehmen.

Heckenpflege
Einer von ihnen ist James Barrell aus Bartestree, etwa 40 km südlich der Stadt Ludlow in der Grafschaft Herefordshire. Sie grenzt an Wales und ist seit jeher „Heckenland“. Der Lohnunternehmer beschäftigt in der Hauptpflegesaison der Hecken von September bis Februar einen Saisonhelfer, arbeitet den Rest des Jahres jedoch allein. Zu seinen Dienstleistungen gehören neben besagtem „hedge cutting“ auch diverse landwirtschaftliche Arbeiten von Kartoffelpflanzen über Heuernte bis zu Stoppelmulchen nach Raps und Mais. Zusätzlich mäht er Rasen für bis zu 60 Schulen in der Region sowie für Privat- und Gewerbekunden. Insgesamt ist er nach eigener Aussage in einem Gebiet mit etwa 50 Meilen Durchmesser unterwegs, was etwa 80 km entspricht und somit auch bis nach Wales reicht.

Regelmäßig stutzen
Die Rahmenbedingungen und gesetzlichen Vorgaben in Großbritannien unterscheiden sich von denen in Deutschland durchaus – so viel wird aus dem Gespräch mit James Barrell deutlich. Aber auch dort gibt es zunehmend Öko-Auflagen und somit einschränkende Vorgaben hinsichtlich der Pflegeintensität. Eine Hecke bleibe jedoch nur eine Hecke, wenn sie regelmäßig geschnitten werde, wie der Lohnunternehmer betont. In der Regel erfolgen die Schnitte von Feldhecken jedes Jahr oder höchstens alle zwei Jahre, in einigen Fällen aber nur alle drei bis fünf Jahre. Anders sieht dies bei innerörtlichen Hecken aus, etwa an Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden. Diese erfahren in der Regel einen Pflegeschnitt im Juli oder August und einen weiteren im Februar.
Jens Noordhof
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Den kompletten Artikel finden Sie in der Oktober-Ausgabe unserer Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN.