LU Neemann: Licht ins Dunkel

Ein wichtiger Umsatzbringer für LU Neemann ist der Einsatz von Spül-Saugfahrzeugen geworden. Neuster Zugang ist ein Fahrzeug mit Kameratechnik.
Zwei Jahre von der Bestellung bis zur Auslieferung: Wer wie das Lohnunternehmen Neemann in Spezialtechnik investieren möchte, muss weit in die Zukunft planen.

Das Unternehmen Neemann ist nicht mit einem typischen landwirtschaftlichen Lohnbetrieb zu vergleichen. Wer im ostfriesischen Großefehn auf das Betriebsgelände fährt, wird keine Häcksler oder Mähdrescher sehen.

„Wir haben uns schon vor vielen Jahren aus dem klassischen landwirtschaftlichen Geschäft zurückgezogen und verdienen unser Geld hauptsächlich mit Transportdienstleistungen von festen und flüssigen Stoffen sowie Baggerarbeiten und Werkstattdienstleistungen. Einen großen Teil unseres Umsatzes erwirtschaften wir darüber hinaus mit dem Einsatz von Spül- und Saugfahrzeugen, mit denen wir mittlerweile in einem Umkreis von 150km unterwegs sind“, erklärt Wilke Neemann, der im Familienunternehmen für den Fuhrpark verantwortlich ist.

Seine Eltern Marlies und Karl-Heinz kümmern sich um die Geschäftsführung, während seine Schwester Heike im Büro für die Disposition verantwortlich ist.

Jetzt auch mit Kamera

Ganz neu im Fuhrpark ist ein Spül-/Saugfahrzeug, das über ein Kamerasystem verfügt. Der Einsatz des Fahrzeugs, der im Stundenlohn erfolgt, kostet den Kunden ungefähr das Doppelte im Vergleich zum herkömmlichen System. „Das Fahrzeug wird allerdings auch häufig mit zwei Personen besetzt und bietet Vorteile für den Kunden, wie beispielsweise die Möglichkeit der Dokumentation der Kanalverläufe. Häufig haben die Kunden gar keine Pläne mehr von ihren Kanälen. Wir können mit dieser Technik natürlich Videos erstellen und den Kunden gegen einen Aufpreis zur Verfügung stellen. Darüber hinaus ist es aber auch möglich, die Verläufe der Kanäle aufzuzeichnen und im Nachgang einen digitalen Plan davon zu erstellen“, erklärt Wilke Neemann.

Ca. 200m misst der Spülschlauch des von LU Neemann gekauften, neuen Fahrzeugs. Über das orangene Kabel erfolgt die Übertragung der Kamerasignale.

Vorteil der Spezialdüse ist außerdem, dass sie sich während des Spülvorgangs in den Kanälen steuern lässt, sodass auch ohne Probleme gezielt an Abzweigungen „abgebogen“ werden kann. „Mit herkömmlicher Technik funktioniert das nicht. Wir führen außerdem einen Positionsempfänger mit. Wenn ein Schaden in einem Kanal vorliegt, so kann man überirdisch die Position der Düse genau bestimmen. Eine Reparatur einer Leitung oder eines Kanals lässt sich damit sehr genau eingrenzen und die Bauarbeiten reduzieren. Weniger Material muss bewegt werden zur Behebung des Fehlers. Das spart dem Kunden Zeit und Geld“, ist Wilke Neemann überzeugt.

Zwei Jahre bis zur Auslieferung

Das Fahrzeug ist eine Spezialanfertigung. Als Trägerfahrzeug dient ein dreiachsiger MAN TGS 25.470, darauf wurde ein 14-m³-Spülaufbau mit ADR-Zulassung von Kroll mit zwei variablen Kammern montiert. In der Mitte ist eine über Vakuum verschiebbare Wand im Tank eingebaut, die in drei Positionen fixiert werden kann.

„So können wir die Anteile von Frisch- und Schmutzwasser flexibel im Tank verschieben. Weiterer Vorteil dieser Technik ist, dass wir nach dem Öffnen der Klappe hinten auch Feststoffe, die sich im Tank abgelagert haben, mit der Verschiebewand herausdrücken können“, so Wilke Neemann und fügt hinzu: „Das eigentliche Kamera-System des Spülfahrzeugs wurde von der Firma P & W-Umwelttechnik aufgebaut. Von der Bestellung bis Auslieferung des Fahrzeugs hat es insgesamt etwas über zwei Jahre gedauert. Diesen langen Zeitraum muss man im Hinterkopf behalten, wenn man ein solches Spezialfahrzeug beschaffen will.“

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Fotos: Neemann, Lützen

Den kompletten Artikel lesen Sie in LOHNUNTERNEHMEN-Ausgabe 08/2020.

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