LU Reermann: Schwaden mit Pick-up

„Futterqualität – das ist unser Thema“, erklären Hans-Albert und Stefan Reermann. Sie suchen ständig nach Möglichkeiten, die Futterbergung für ihre Kunden zu optimieren. Neueste Errungenschaft, die dabei helfen soll: Ein Pick-up Bandschwader.

Der Lohnbetrieb Reermann liegt in Brilon im Hochsauerland. Hauptkundengruppen sind Milchvieh- und Mastrinderhalter. Die meisten davon sind Familienbetriebe mit 50 bis maximal 250 Tieren, die generationsübergreifend auf den Betrieben ohne Fremdarbeitskräfte arbeiten. Das Mähen und Wenden übernehmen die Landwirte zum größten Teil in Eigenregie. „Wenn es um die Futterbergung geht, kommen wir dann ins Spiel. Gerade das Schwaden hat sich für uns als Wachstumsgeschäft entwickelt. Die Kunden haben gemerkt, dass es ihnen Geld spart, wenn wir mit unserem Schwader vor dem Häcksler arbeiten, der nach Zeit abgerechnet wird, da dieser dann deutlich schlagkräftiger ist. Somit benötigen wir für die gleiche Fläche weniger Zeit. Die Kosten, die zusätzlich für den Kunden durch das Schwaden entstehen, werden aufgefangen. Wichtig in der gesamten Grassilageerntekette ist allerdings, dass die Futterqualität am Ende top ist. Dann ist der Kunde zufrieden“, erklärt Stefan Reermann, der das Unternehmen zusammen mit seinem Vater führt.

In guten Jahren, wenn das Wetter mitspielt, erntet LU Reermann Grassilage mit einem Rohaschegehalt von 11 bis 12 %. Wenn es feucht ist und die Maulwürfe aktiv sind, steigt der Aschegehalt auf bis zu 14 %. „Tendenziell wollen wir von diesen Werten weiter herunterkommen. Das richtige Mähen ist da natürlich schon einmal der Anfang. Die meisten Kunden machen dies selbst. Bei den größeren helfen wir mit einer Triplekombination mit“, so Stefan Reermann. [...]

LU Hans-Albert und Stefan Reermann, sowie Mitarbeiter Nils Jakob sind mit der bisherigen Leistung des neuen Pick-up-Bandschwaders zufrieden.

Auch zum Strohwenden
Sinn und Zweck, einen Pick-up Bandschwader zu kaufen, war, sich erst einmal mit dieser Technik intensiv zu beschäftigen. „Mit einer Arbeitsbreite von 3 m reißt man keine Bäume aus. Wir wollten jedoch nicht gleich das Risiko eingehen, ein noch teureres Gerät zu kaufen, ohne wissen, wie die Technik funktioniert bzw., ob die Kunden die Maschine annehmen“, erklärt Stefan Reermann. Der neue Schwader läuft deshalb in Kombination mit einem Vierkreiselschwader.

Selbst, wenn der Pick-up-Bandschwader sich im Silageeinsatz nicht durchsetzen sollte, sieht Hans-Albert Reermann ausreichend Nutzungsmöglichkeiten im Betrieb: „Der Bandschwader eignet sich z.B. gut zum Schwaden von Heu. Das Gerät nimmt das Material schonender auf und transportiert es aktiv, während der Kreiselschwader das Heu über die Fläche zieht. Eine weitere Möglichkeit der Nutzung sehen wir im Schwadwenden von Stroh. Wir haben hier auch im Sommer sehr unbeständiges Wetter. Niederschläge sind während der Getreideernte keine Seltenheit. Bisher haben wir die Strohschwade mit dem Kreiselschwader gewendet und entsprechend hohe Bröckelverluste verursacht. Mit dem Bandschwader sollte dies besser gehen.“

Vor dem Häcksel 15 m Schwad
Um den Häcksler auslasten zu können, benötigt LU Reermann einen breiten Schwader. Zum Einsatz kommt dafür ein 15 m breiter Claas-Schwader. „Jeder Kreisel räumt das Material auf einer Breite von knapp 4 m. Wir befinden uns in einem hügeligen Gebiet. Wir bräuchten für eine bessere Bodenanpassung tendenziell eher schmalere Kreisel, oder wir müssten das Gerät höher einstellen und somit bliebe mehr Futter auf dem Feld liegen“, berichtet Hans-Albert Reermann. Der Vierkreiselschwader werde normalerweise so eingestellt, dass die hinteren Kreisel 2 bis 3 cm tiefer laufen als die vorderen, weil sie zum einen mehr Masse als die vorderen transportieren. „Zum anderen ist die Arbeitsqualität der hinteren Kreisel zur Mitte hin am schlechtesten, da die Geschwindigkeit der Zinken in diesem Bereich am niedrigsten ist. Um dieses zu kompensieren, müssen die hinteren Kreisel etwas tiefer als die vorderen eingestellt werden und entsprechend wird mehr Rohasche in das Futter transportiert“, erklärt Stefan Reermann die Technik und er fügt hinzu: „Dadurch, dass wir mit unserem neuen Pick-up-Bandschwader in Fronthydraulik die mittleren 3 m räumen, können wir den Vierkreiselschwader nun hinten genauso hoch wie vorne einstellen, ohne dass wir Verluste zu beklagen haben. Zusätzlich überfahren wir das Futter nicht mehr, was ebenfalls zu weniger Schmutzanhaftungen, vor allem unter feuchten Bedingungen, führt.“ [...]

Der Anbau des neuen Schwaders war unproblematisch. Der Anbaubock hängt starr in der Fronthydraulik des Traktors. Zum Anheben und senken wird ein einfach wirkendes Steuergerät benötigt. Während der Arbeit wird der Frontschwader über zwei Federn entlastet im Anbaubock und kann sich somit sehr gut Bodenunebenheiten anpassen. Das Gerät verfügt darüber hinaus über vier freidrehende Gleitteller auf denen es über den Boden gezogen wird, ähnlich wie bei einem Trommelmähwerk.

9-m-Gerät wünschenswert
„Wenn die Technik die gewünschten Effekte bringt und die Aschegehalte in der Silage signifikant zurückgehen, dann würden wir auch in ein 9 m breites, gezogenes oder geschobenes Gerät investieren. Damit könnten wir dann einfache Schwade bei viel Masse oder zum Heupressen legen. Zum Häckseln könnten 18-m-Doppelschwader gelegt werden. Die Krönung ist dann natürlich, wenn wir dieses Gerät mit unserem 3-m-Frontschwader kombinieren würden, da wir dann das Futter gar nicht überfahren müssten“, ist Hans-Albert Reermanns Fazit. [...]

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe August 2017.

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