Öko-Feldtage 2023

Am 14./15. Juni finden das zweite Jahr in Folge die Öko-Feldtage statt. Dieses Mal in Baden-Württemberg, nordwestlich von Stuttgart.
Während es in der Hackgeräte-Vorführung im vergangenen Jahr ausschließlich um gezogene Geräte ging, bringt die diesjährige Maschinenvorführung auch autonome Geräte für das Hacken in der Reihe zum Einsatz.

Über kurz oder lang verändert der Strukturwandel in der Landwirtschaft die Rahmenbedingungen für Sie als Lohnunternehmer. Lieb gewonnene klassische Dienstleistungsfelder werden Sie z.T. an den eigenmechanisierten Landwirt verlieren. Stattdessen werden Sie alternative Betätigungsfelder in ganz anderen Branchen wie dem Erdbau oder in der Kommune finden. Oder Sie machen sich zukünftig als Spezialist unentbehrlich, indem Sie sich auf Technik und Dienstleistungen in Nischenbereichen konzentrieren. Dazu gehört derzeit auch noch der Ökolandbau, wobei sein Anteil an der landwirtschaftlichen genutzten Fläche, wenn auch regional sehr unterschiedlich, stetig wächst.

So will die Landesregierung von Baden-Württemberg den Anteil der ökologischen Landwirtschaft bis 2030 von derzeitig 14,5 % auf 30 bis 40 % steigern.

Interessante Nische

Im Ökolandbau ist oftmals Spezialtechnik gefordert, die sich ebenso für den überbetrieblichen Einsatz eignen kann. Selbst wenn der Ökolandbau in Ihrer Region (noch) ein Nischendasein fristet oder in Ihrer Kundschaft absehbar gar keine Rolle spielen sollte, ist ein Blick dorthin dennoch ratsam. Schließlich kommen bereits Technologien wie Hacke und Striegel genauso im konventionellen Ackerbau und auch in den Lohnunternehmen erfolgreich zum Einsatz. Und das wird weiter zunehmen. Die landwirtschaftlichen Kunden, ob nun konventionell oder biologisch, werden angesichts der klimatischen und politisch gesetzten Herausforderungen alternative Lösungsansätze für eine nachhaltigere Landwirtschaft von ihren Dienstleistern verlangen, und zwar über die rein landtechnische Lösung hinaus. So wird der Landwirt den Lohnbetrieben zunehmend (Beratungs)kompetenz zu klimaresilienteren und bodenschonenderen Anbauverfahren mit nachhaltigeren Fruchtfolgen und Betriebsmitteln abverlangen.

Das LU-Team auf den Öko-Feldtagen 2022 (von links): Maximilian Dörpmund und Diana Husse aus der BLU-Geschäftsstelle und Frank Scholz, Präsident des hessischen Landesverbandes

BLU vor Ort

Auch wenn die diesjährige Veranstaltung mit den Themenschwerpunkten Feldgemüseanbau sowie Agri-Photovoltaik und auf den ersten Blick ins Programm nicht unbedingt Lohnunternehmer adressiert, lohnt sich der Besuch fürs Aufschlauen und Netzwerken! Das sieht auch der Bundesverband Lohnunternehmen (BLU) so, der wieder mit einem Stand vor Ort und Ansprechpartner für Mitglieder, Kunden als auch Interessierte sein wird.

Die Öko-Feldtage bieten mit 330 Unternehmen, Verbänden und Organisationen einen konzentrierten Überblick aus Industrie, Forschung und Praxis, Neuheiten aus Landtechnik und Pflanzenbau sowie relevante Ansprechpartner.

Programm-Empfehlungen

Dazu gehört ebenso ein Programm aus Foren, Podiumsdiskussionen, Führungen, Workshops und Maschinenvorführungen. Für Sie als Lohnunternehmer dürften folgende Programmpunkte besonders interessant sein:

An beiden Tagen finden von 11:00-12:15 Uhr und von 13:30 bis 14:50 Uhr Maschinenvorführungen neuer Hacktechniken statt. Es werden acht schleppergezogene Geräte zum Hacken zwischen den Reihen und sechs Gerätelösungen zum autonomen Hacken mithilfe künstlicher Intelligenz in der Reihe im Einsatz gezeigt.

Wer sich zu den verschiedenen Bioverbänden und ihren Anforderungen aufschlauen möchte, den laden Bioland, Demeter und Naturland an beiden Tagen von 13-14 Uhr zum Speeddating ein.

Im Forum Pflanze geht es am 15.6. von 11-12 Uhr um die Inwertsetzung von Biodiversitätsleistungen bzw. den Nutzen von Naturschutz im Betrieb. Der Vortrag bietet Beiträge aus der Praxis zu Bewertungssystemen für Biodiversität, Honorierungskonzepten und Markterfahrungen. Auch in diesem Bereich bieten sich zukünftig möglicherweise neue Betätigungsfelder fürs Lohnunternehmen.

Prototypen & Neuentwicklungen

Interessant sind sicherlich auch wieder Prototypen und Neuentwicklungen, die sich noch in der Entwicklung befinden oder kurz vor der Markteinführung stehen. Sie zeigen zukunftsweisende Ideen und Konzepte rund um die ökologische Landwirtschaft und werden nicht wie im vergangenen Jahr extra präsentiert, sondern am Stand des jeweiligen Ausstellers zu finden sein. Im Fokus der Innovationen stehen in diesem Jahr unter anderem autonom arbeitende Feldroboter, die mit künstlicher Intelligenz „trainiert“ werden und überwiegend im Feldgemüsebau zur Beseitigung von Beikraut zum Einsatz kommen sollen.

Anne Ehnts-Gerdes, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN


Die Eckdaten

Wann? 14./15. Juni 2023, täglich von 9:00 – 18:00 Uhr (plus Abendprogramm am 14.6.)

Wo? Biolandbetrieb Grieshaber & Schmid, Im Weidle 3, 71254 Ditzingen-Hirschlanden

Wie? Tickets sind online unter www.oeko-feldtage.de oder vor Ort erhältlich (ausschließlich Barzahlung).