Rückblick Ausgabe 09/2011

Zehn Jahre zurück gehen wir an dieser Stelle! Vor einem Jahrzehnt haben wir über LU Aue und seine Unternehmensgründung berichtet.

[…] Im Jahre 2008 begann quasi Heinrich Aues Start-up-Unternehmen mit Mist. Seine Idee war, organischen Dünger, wie Stallmist, aus den Veredlungsregionen in nordwestlichen Niedersachsen in die Börde zu bringen. Aus pflanzenbaulicher Sicht eine logische Idee. Als Sohn der Börde kennt er die Landwirte dort und traute sich zu, Ackerbauern für Stalldung zu interessieren.

Als er vor zwei Jahren tatsächlich anfing Stallmist aus Weser-Ems in die Hildesheimer Börde zu holen haben dort nicht wenige Ackerbauern mit dem Kopf geschüttelt. Tierdung und Bördeboden schlossen sich eigentlich aus. Das war gestern. Heute ist Heinrich Aue mit seinen 25 Jahren der professionelle Jungunternehmer in Sachen organischer Dünger.

Heinrich Aue argumentierte hartnäckig und hatte Glück, dass mit seiner Betriebsgründung dort auch die Kosten für Mineraldünger manchen Ackerbauern zum Nachdenken brachten. Außerdem entstanden dort die ersten Biogasanlagen. Heute ist er 25 Jahre jung und mit 4 festen Mitarbeitern der Spezialdienstleiste für Mist die Gärrestausbringung in der Börde. […]

Top Technik und Mitarbeiter mit Verantwortung

„Ich habe gleich mit Komplettpreisen begonnen“, erzählt Heinrich Aue. „Von der Beratung, über die Bestellung bis zur Ausbringung auf dem Acker ein Preis je Tonne“. Er begann mit einem 20 t-Tebbe Streuer mit extrem breiten Reifen, Grenzstreueinrichtung und GPS-Ortung für die nachweislich genaue Ausbringung. Das Laden übernahm ein Radlader. Den Mist kaufte er aus der Region Cloppenburg – Vechta und ließ ihn per Spedition nach Hildesheim bringen. Im ersten Jahr erreichte er eine Menge von 7.000 t. Bereits in seinem ersten Jahr suchte er sich einen Mitarbeiter, der zur besseren Auslastung auch Radladerarbeiten in der Zuckerfabrik erledigte.

Die Nachfrage stieg. Im Jahr 2009 verdoppelte er die Ausbringmenge auf 14.500 t und Ende 2010 hatte Heinrich Aue bereits 26.000 t ausgebracht. Das alles mit nur einem Streuer. „Wir haben von Ende Juli bis Mitte Oktober wurde an nahezu jeden Tag Mist gestreut und dann jeweils so zwischen 15 und 20 Motorstunden pro Tag“, erzählt er. Plus Rüstzeiten und Büroalltag. Damit war das Limit für nur einen Streuer und für den Zwei-Mann-Betrieb definitiv erreicht. Außerdem waren die ersten Biogasanlagen am Netz und hatten mit dem Gärrest ihren eigenen organischen Dünger. „Also musste ich überlegen, wie ich die Stallmistkette ausbaue und parallel eine Flüssigschiene aufbaue. Aber gleich vernünftig.“ [Ein] gutes halbes Jahr später hat Heinrich Aue mit 25 Jahren sein vernünftiges System [mit einem Holmer Selbstfahrer und zwei Lkw] am Laufen.

Hans-Günter Dörpmund, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN