Rückblick Ausgabe 6/2011

Vor zehn Jahren waren wir bei LU Fehr in Memmingen und haben über die Grünfutterernte in der LOHNUNTERNEHMEN 6/2011 berichtet.
Foto: LU Fehr

Das Lohnunternehmen Fehr hat mit dem überbetrieblichen Pflanzenschutz gestartet. Heute sind die Hauptumsatzträger die Bergung von Grünfutter (Gras und Mais), der Mähdrusch und die Strohernte sowie der Winterdienst. 
Die Arbeitsteilung in der Geschäftsführung sieht folgendermaßen aus: Wolfgang und Thomas sind in der Ernte draußen und sorgen dafür, dass die Technik läuft. Maria Fehr besetzt die Zentrale, nimmt die Kundenaufträge an und koordiniert über Telefon und Betriebsfunk die Ernteketten.
Komplette Kette wird gefordert
In der Grünfutterernte kommen hauptsächlich die drei Häckselketten zum Einsatz. „Wir besitzen noch einen Pöttinger-Combiwagen. Dieser läuft aber zumeist als Transportwagen in der Häckselkette mit. Es gibt immer weniger Kunden, die Ladewagensilage wünschen“, so Thomas Fehr. Die Ansprüche der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region Memmingen haben sich mit dem Strukturwandel der letzten Jahre geändert. Hochsiloanlagen sind passé. Die Grünfutterente wird heute in gut ausgebaute Fahrsilos einsiliert. „Hier müssen wir unsere Kunden loben. Die Siloanlagen sind mit den Betrieben gewachsen. Somit haben wir keine Probleme beim Abladen und Verdichten, wenn wir mit der Häckselkette kommen“, meint Thomas Fehr.
Zu 90 % rückt das Lohnunternehmen Fehr mit der kompletten Erntekette bei den Kunden an. Dazu gehören in der Regel der Häcksler, zwei Abfahrgespanne und ein 12-t-Radlader zum Verdichten. Zum Teil mieten sich die Kunden die Transportfahrzeuge von Fehrs, ziehen diese aber mit den eigenen Traktoren. In der Regel liegen die Flächen arrondiert um die Betriebe, weshalb ein Häcksler mit zwei Abfahrgespannen gut bedient werden kann. Die maximale Hof-Feld-Entfernung schätz Wolfgang Fehr auf 15 km: „Das sind aber seltene Ausnahmen. Der Lkw kommt für uns deshalb nicht in Frage. Wenn wir weiter fahren müssen, nehmen wir noch ein oder zwei Abfahrer hinzu.“
Ärger mit den Anwohnern vermeiden
Was die Beladung der Fahrzeuge angeht, so verhalten sich die Fehrs im Vergleich zu manch anderen Kollegen defensiv. „Es macht bei uns keinen Sinn, die Wagen in der Grünfutterernte bis in den letzten Winkel zu beladen. Spätestens in der ersten Kurve geht Ladung verloren. Dann gibt es Ärger mit den Anwohnern und anschließend mit der Polizei. Wir Lohnunternehmer müssen Rücksicht nehmen, ansonsten bekommen wir immer mehr Probleme bei Transportfahrten auf öffentlichen Straßen“, davon ist Wolfgang Fehr überzeugt. Gerade durch die Biogasanlagen hätte sich die Erntesituation in den letzten Jahren immer mehr verschärft. […]

Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN