LU Fokus: Es wird (noch) teurer

Die Zinsen steigen und somit werden auch die Finanzierungen von Landmaschinen teurer. Wir haben nachgefragt, was das für Lohnunternehmer bedeutet.

In regelmäßigen Abständen befragen wir eine feste Gruppe von Lohnunternehmern zu aktuellen Themen rund um die Branche. Dabei handelt es sich aufgrund der Teilnehmerzahl nicht um eine repräsentative Umfrage. Dennoch zeigen die Aussagen interessante Tendenzen, denn: Es handelt sich um Unternehmen aus allen Teilen Deutschlands, mit unterschiedlichen Dienstleistungsschwerpunkten und verschiedenen Betriebsgrößen.

Traktoren vorn auf Wunschliste

Bei unserer jüngsten Umfrage stand das Thema Maschinenfinanzierungen auf der Agenda. 86 % der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten Maschinenbestellungen planen. Traktoren stehen bei 72 % der Investitionswilligen ganz vorn auf der Wunschliste, davon die PS-Klasse von 200 - 400 mit über 70 % an erster Stelle. Der Rest fällt in den Bereich unter 200 PS. In über 400 PS will derzeit keiner der Befragten investieren.

Hoch im Kurs scheint die Nachfrage auch im Bereich der Transporttechnik. Hier wollen wollen fast zwei Drittel der Betriebe Geld in die Hand nehmen. Dynamik steckt offenbar ebenfalls im Bereich der Bodenbearbeitungs- und Sätechnik. Hier will jeweils nahezu die Hälfte der Betriebe investieren. Geplant ist primär die Beschaffung nicht wendender Bodenbearbeitungstechnik. Bei der Sätechnik stehen Einzelkorndrillen mit ca. 50 % vorn. Interessant ist auch, dass ungefähr ein Fünftel der beschaffungswilligen Betriebe in Direktsaattechnik investieren will.

Weniger Pflanzenschutztechnik

Die Gülletechniknachfrage scheint sich hingegen – zumindest bei unseren Befragten – etwas abzukühlen. Das mag zum einen damit zusammenhängen, dass die Bauernmilliarde viele Kunden der Lohnunternehmer dazu verleitet hat, selbst in Technik zu investieren. Zum anderen haben auch die Lohnunternehmer selbst in den letzten Jahren in diesen Bereich viel Geld in die Hand genommen. Knapp 30 % derjenigen, die Investitionen planen, wollen Gülletechnik kaufen. Dabei stehen Fasstechnik und Selbstfahrer mit 57 % vorne. In neue Verteiltechnik möchten 29 % investieren.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Erntetechnik ab. So planen 22 % der Lohnunternehmer, die wir befragt haben, Häckseltechnik zu beschaffen – hier stehen die Maschinen bis 800 PS im Fokus. Zurückhaltung hingegen ist im Bereich Pflanzenschutz angesagt. Lediglich ca. 10 % geben an, in den nächsten 12 Monaten in diesen Technikbereich zu investieren. Wir wollten von den Teilnehmenden auch wissen, ob sie an Technik für den Einsatz außerhalb der Landwirtschaft interessiert sind. 28 % planen Investitionen in Baumaschinen. Bei Kommunaltechnik hingegen sind es 17 %. 86 % der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten Maschinenbestellungen planen.

Klassischer Kredit vorn

Kommen wir zu der Frage, welches Finanzierungsmodell die Befragten bevorzugen. Hier steht der Kredit mit 64 % unangefochten an erster Stelle, gefolgt vom Mietkauf mit knapp 25 %. Leasing mit knapp 7 % und Miete mit 4 % stehen hinten an. Was die Kredit-Finanzierer betrifft, so wird die Hausbank mit 42 % von den Befragten bevorzugt. Hoch im Kurs stehen auch die sogenannten Herstellerbanken (Joint-Venture-Finanzierer) mit knapp einem Drittel. 24 % arbeiten auch gerne mit herstellerunabhängigen Finanzierern zusammen. Viele Befragten setzen bei ihren Investitionen stets auf mehrere Finanzdienstleister.

Wie verändern sich die Finanzierungsmodelle der Lohnunternehmer aufgrund der steigenden Zinsen? Auf diese Frage wurde von 39 % geantwortet, dass alles so bleibt, wie es war. 30 % hingegen wollen die Kreditlaufzeiten verlängern. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass 17 % der Befragten angegeben haben, zukünftig verstärkt in Gebrauchttechnik investieren zu wollen.

Spannend ist die Antwort der Teilnehmenden auf unsere Abschlussfrage: „Mit welchen Mehrkosten für die Maschinenfinanzierungen rechnen Sie bei Ihrer Kalkulation in 2023 im Vergleich zum Vorjahr?“ Die Bandbreite ist hier mit zusätzlichen Kosten von 10.000 bis 250.000  € riesig, da wir Ein-Mann-Betriebe bis hin zu Großunternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden befragt haben. Diese Kosten müssen in die Preiskalkulation einfließen und werden zu steigenden Arbeitspreisen führen müssen.

Wir danken den Lohnunternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, für Ihre Unterstützung! Wenn auch Sie diese LU-Fokus-Umfragen beantworten möchten, dann melden Sie sich bitte unter +49 5132 859146 oder luetzen@beckmann-verlag.de.

Björn Anders Luetzen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

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