August 2015: LU Koch

Mehr Ertrag und Qualität vom Grünland, das ist eine notwendige Folge aus dem Wegfall der Milchquote. Milchviehbetriebe können hier Futterkosten sparen, indem sie die Grünlandpflege professionalisieren und intensivieren. Ein junger Unternehmer aus Niedersachsen schlägt mit seiner Dienstleistung in genau diese Kerbe.

 Nach einer ersten, fachfremden Ausbildung und einigen Jahren der Arbeit im Nebenjob auf dem Grünland- und Futterbaubetrieb seines Onkels hat Daniel Koch seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Vor drei Jahren gründete er sein Dienstleistungsunternehmen. Aktuell folgt die Weiterbildung zum Agrarservicemeister.
Nachdem zuvor, in Kooperation mit zwei anderen Betrieben, ein erster Grünlandstriegel von Güttler getestet worden war, lag die Ausrichtung der Dienstleistung in Richtung Grünlandtechnik nahe: Der damals angeschaffte Drei-Meter-Striegel war zwar technisch und bezogen auf das Arbeitsergebnis in Ordnung, aber für die Fläche zu klein. Zu einer Neuanschaffung eines schlagkräftigeren Gerätes konnten sich die Betriebe zum damaligen Zeitpunkt selbst nicht durchringen. „So habe ich mich nach einiger Bedenkzeit zur Anschaffung eines Sechs-Meter-Striegels von APV entschlossen“, berichtet er. „Für meine Zwecke als Dienstleister ist der kompakte Aufbau des APV-Striegels mit Säeinheit und Walze optimal.“
Die schlagkräftige Technik bietet der junge Unternehmer nun im zweiten Jahr überwiegend als Dienstleister für Grünland- bzw. Milchviehbetriebe im Raum Hannover und Südniedersachsen an. „Die Grünlandpflege ist die Hauptdienstleistung, es werden aber auch andere Maschinen, wie eine Kurzscheibenegge, vermietet“, sagt Daniel Koch. Das Geschäft läuft gut, mittlerweile hat er einen Mitarbeiter als 400 €-Kraft eingestellt. Im ersten Jahr hat er mit dem Striegel etwa 270 ha bearbeitet; 400 ha müssen es werden, damit sich die Dienstleistung im Grünland lohnt, sagt er: „Nach dem guten Einstiegsjahr und bei steigender Nachfrage bin ich zuversichtlich, dass ich das Mindestziel schnell erreicht haben werde.“
Dass mittlerweile viele Neukunden auf ihn zukommen, sei kein Zufall, so der Lohnunternehmer: „Ich habe beispielsweise über die Genossenschaft Marketing betrieben. Außerdem habe ich mich mit dem regionalen Pflanzenbauberater der DSV abgestimmt, er weist betreffende Betriebe auf mein Dienstleistungsportfolio hin. Wenn nicht die Kunden das Saatgut einkaufen, bekomme ich von der DSV das Saatgut. Bisher kaufen viele Kunden jedoch selbst ein.“

 

Veränderte Rahmenbedingungen
Ein wichtiger Grund die gängige Grünlandpraxis neu zu betrachten und zu überdenken ist der Wegfall der Milchquote am 1. April 2015. „Wenn die Milchquote wegfällt, wird die Leistung aus dem Grundfutter wichtiger und aus den vorhandenen Grünflächen muss mehr herausgeholt werden“, blickt Daniel Koch in die Zukunft. Daraus folge eine Intensivierung des Grünlandes und der Bedarf an einer verbesserten Weidepflege steigt.
Trotzdem gilt es zunächst Vorbehalte auszuräumen: „Ich stehe mit der Dienstleistung ziemlich am Anfang. Viele Landwirte, die keine Vorerfahrungen mit der Grünlandpflege mit dem Striegel haben, sind zunächst entsetzt, wenn die vorher grüne Wiese nach dem Entfernen der minderwertigen Grasanteile fast schwarz daliegt. Das Verständnis für die Maßnahme kommt dann letzten Endes erst, wenn man im zweiten Schnitt einen Ertragseffekt sieht.“
Der Bestand, der sich neu etabliert, basiert auf den vitalen leistungsstarken Gräsern: „Diese wurzeln tiefer und stecken den Striegel gut weg. Die Lücken im Bestand füllen dann die Gräser aus der Nachsaat. Wenn man einen minderwertigen Bestand hatte, sieht der nach der Bearbeitung zunächst übel aus. Viele Kunden sagten mir jedoch, dass der Bestand die Bearbeitung dankt“, berichtet der Unternehmer. Eine direkte Ertragswirkung ist frühesten im zweiten Schnitt zu sehen. Der positive Effekt des Striegels und der Nachsaat sei stark von den Rahmenbedingungen abhängig, sagt er einschränkend: „Niederschlag oder Trockenheit entscheiden mit über das Auflaufergebnis.“ Eine weitere Schwierigkeit besteht in den Kosten für die Nachsaat: „Sie schrecken viele Landwirte erst einmal ab. Das Saatgut ist teuer, die Arbeit kostet auch Geld und die positiven Auswirkungen sind zunächst nicht direkt greifbar. Mittlerweile tauschen trotzdem viele Betriebe von Jahr zu Jahr ihre Flächen in der Behandlung durch: Mit der Nachsaat lassen sich die Neusaatintervalle verlängern; das spart Kosten.“


Je nach Standort
Im Jahresverlauf ist das Frühjahr die Spitzenzeit für Daniel Koch: „Für die Aussaat müssen die Böden befahrbar sein. Es ist aber von Vorteil für das Auflaufen der Saat, wenn eine gewisse Restfeuchte vorhanden bleibt. Bei Hanglagen muss es schon recht trocken sein, mit dem schweren Gerät fährt man sonst mehr kaputt als alles andere.“ Die Witterungsverhältnisse sind bei dem Gerät vor allem aufgrund der schweren Walze schon sehr entscheidend, so Daniel Koch. Gerade die Cambridge-Walze setze sich bei Nässe recht schnell zu.
In der Nachsaat werden 10 bis 20 kg Saatgut pro Hektar gesät. Es gibt aber je nach Standort unterschiedliche Mischungen, weiß Daniel Koch: „In den meisten Fällen bestehen die Mischungen zu einem großen Anteil aus deutschem Weidelgras.“ Ein spezieller Fall, der immer mal wieder vorkommt, ist, dass mehr Saatgut nötig ist, weil ein Wildschweinschaden vorliegt. Für die Striegelkombination mit dem Streifblech sei das aber prinzipiell kein Problem. Im Herbst würden vor allem die Neusaaten gemacht, so der angehende Agrarservicemeister. Die Neusaat erfolgt auf den schwarzen Boden mit 4o kg Saatgut pro Hektar.
Eine weitere Möglichkeit zur Auslastung des Gerätes ist die Zwischenfruchtsaat nach der Ernte des Wintergetreides, sagt Daniel Koch: „Hauptsächlich werden Ölrettich und Senf gesät und eingestriegelt. Beim Ölrettich ist es meistens so, dass er sehr früh ausgebracht werden muss, damit er noch vernünftig wächst. Daher säen wir überwiegend Senf, weil dann auch noch eine relativ späte Begrünung möglich ist.“ In der Zwischenfruchtsaat sei der Striegel absolut konkurrenzfähig, weil das Ergebnis vergleichbar ist, die Kosten aber deutlich niedriger bleiben als bei einer Saat mit der Drillmaschine, erklärt Daniel Koch. Das liege unter anderem an der deutlich höheren Schlagkraft. „Weil man mit der Intensivierung des Grünlandes noch am Anfang steht besteht hier noch Beratungsbedarf. Es wird in vielen Fällen ohne Weiteres eine Standartmischung ausgebracht, die vielleicht überhaupt nicht zum Standort passt. Zunächst geht es aber darum die Landwirte zu sensibilisieren und von den Vorteilen des Verfahrens zu überzeugen.“
Eine weitere Möglichkeit zur Auslastung des Gerätes ist die Zwischenfruchtsaat nach der Ernte des Wintergetreides, sagt Daniel Koch: „Hauptsächlich werden Ölrettich und Senf gesät und eingestriegelt. Beim Ölrettich ist es meistens so, dass er sehr früh ausgebracht werden muss, damit er noch vernünftig wächst. Daher säen wir überwiegend Senf, weil dann auch noch eine relativ späte Begrünung möglich ist.“ In der Zwischenfruchtsaat sei der Striegel absolut konkurrenzfähig, weil das Ergebnis vergleichbar ist, die Kosten aber deutlich niedriger bleiben als bei einer Saat mit der Drillmaschine, erklärt Daniel Koch. Das liege unter anderem an der deutlich höheren Schlagkraft. „Weil man mit der Intensivierung des Grünlandes noch am Anfang steht besteht hier noch Beratungsbedarf. Es wird in vielen Fällen ohne Weiteres eine Standartmischung ausgebracht, die vielleicht überhaupt nicht zum Standort passt. Zunächst geht es aber darum die Landwirte zu sensibilisieren und von den Vorteilen des Verfahrens zu überzeugen.“

 


Johannes Rohmann,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Erschienen in der LOHNUNTERNEHMEN Februar 2014.

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