Grünfutterbergung Teil 3: Erntedauer und Häcksellänge

Top Grassilagen sind eine hohe Kunst, die schon bei der Grünlandpflege beginnt. Unser Autor gibt wichtige Hinweise.

In der Milchviehfütterung gilt es, Silagequalitäten zu ernten, die das optimale Verhältnis in den Inhaltsstoffe erreichen und die mit möglichst geringen Verlusten vom Feld bis Silo und später in den Trog gelangen. Klingt einfacher, als es im Detail getan ist. Deshalb erinnern wir mit einer Beitragsreihe in mehreren Teilen an die einzelnen Stellschrauben im Gras und Mais und zeigen das jeweils richtige Drehmoment auf.

Erntedauer/Feldliegezeit

Ein kurzer Zeitraum zwischen dem Erntestart und dem Beginn der Werbung verringert die Verluste. Neben der Gefahr, dass die Silagen zu stark anwelken und die angestrebten 28-35 % TM überschreiten, steigen mit der Liegezeit auch die Feldverluste z.B. durch Veratmung von Zucker. Für eine erfolgreiche Silierung ist ein gewisser Zuckergehalt notwendig, damit der pH-Wert durch die Bildung von Milchsäure schnell absinkt. Zu trockene Silagen können nicht mehr ausreichend verdichtet werden. Hier ist auf den angepassten Einsatz von Mähaufbereitern zu achten. Auch steigen mit höheren Feldliegezeiten die Bröckelverluste. Aus diesen Gründen ist die 24-36 h Silage anzustreben.

Häcksellänge

Über die Häcksellänge lässt sich die Verdichtung der Miete steuern. Generell gilt, je älter und trockener das Erntematerial ist, desto kürzer muss gehäckselt werden. Überständige und trockene Silagen müssen entsprechend kürzer gehäckselt werden, damit die Zielverdichtung erreicht und so der enthaltene Sauerstoff herausgewalzt werden kann. Damit sinkt die Empfindlichkeit dieser Silagen für Nacherwärmung und Schimmelbildung deutlich. Jede Silage neigt dazu, nach der Überfahrt mit dem Walzschlepper zurückzufedern. Bei kurzgehäckselten Silagen ist die Rückfederung geringer und somit wird auch weniger Sauerstoff wieder zurück in die Miete „gesaugt“. Eine kurze Häcksellänge bedeutet auch, dass der vorhandene Siloraum besser ausgenutzt wird. Zudem wirkt sich eine kurze Häcksellänge positiv auf die Verfügbarkeit der Nährstoffe aus. Die Milchsäurebakterien können den in den Gräsern enthaltenen Pflanzenzucker besser für die Silierung nutzen und in der Fütterung resultiert die höhere Anzahl der Schnittstellen in einer besseren Nährstoffausnutzung und somit höheren Grundfutterleistung. Eine Häcksellänge von tatsächlich 10-40 mm sollte das Ziel sein. Hier sind je nach Ausstattung der Erntetechnik die entsprechenden Maschineneinstellungen zu wählen.

Dipl.‐Ing. agr. Thomas Regenstein, Produktmanager Silierung und Grundfutter, H. Wilhelm Schaumann GmbH

 

Im nächsten Teil behandeln wir das Thema Siliermittel.

Sie wollen nicht solange warten? Dann lesen Sie den kompletten Artikel in der Ausgabe 4/2023 der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN.

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