Grünfutterbergung Teil 1: Pflege und Erntezeitpunkt
In der Milchviehfütterung gilt es, Silagequalitäten zu ernten, die das optimale Verhältnis in den Inhaltsstoffe erreichen und die mit möglichst geringen Verlusten vom Feld bis ins Silo und später in den Trog gelangen. Klingt einfacher, als es im Detail getan ist. Deshalb erinnern wir mit einer Beitragsreihe in mehreren Teilen an die einzelnen Stellschrauben im Gras und Mais und zeigen das jeweils richtige Drehmoment auf.
Grünlandpflege
Eine gut gepflegte Grünlandnarbe mit hochwertigen Futtergräsern bildet die Grundlage für eine hoch verdauliche Silage mit hohen Gehalten der wertbestimmenden Inhaltstoffe. Die Pflege dieser Grünlandflächen erfolgt im Frühjahr durch z.B. Schleppen und Walzen. Auftretende Wildschäden und Maulwurfshaufen müssen eingeebnet werden, um den Rohascheeintrag bei der Ernte zu verringern. Eine Nachsaat dient dazu, hochwertige Gräser zu etablieren, Lücken zu schließen und die Befahrbarkeit der Narbe zu steigern.
Erntezeitpunkt
Den richtigen Erntezeitpunkt zu bestimmen, beeinflusst Inhaltsstoffe sowie Verdaulichkeit und hilft bei der gezielten Planung der Erntekette. Der optimale Schnittzeitpunkt liegt kurz vor dem Ähren-/ Rispenschieben der Hauptbestandbilder, denn dann erreichen diese einen Rohfasergehalt von ca. 24 % in der Trockenmasse (TM). Zur Bestimmung des besten Schnittzeitpunktes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann anhand des Aufwuchses ein Rückschluss auf die Abreife der Gräser gezogen werden. Je nach Zusammensetzung der Grasnarbe kann die rein optische Beurteilung im Bestand allerdings ungenau sein.
Dominieren stängelbetonte Gräser wie Knaulgras, Wiesenschwingel und Wiesenfuchsschwanz die Narbe, dann sind die Rohfasergehalte, verglichen mit blattbetonten Gräsern wie Deutschem Weidelgras oder Rohrschwingel im gleichen Abreifestadium, tendenziell höher. Bei den jeweiligen Grasarten kommen zudem sortenspezifische Unterschiede zum Tragen. Die Witterungsbedingungen der letzten Jahre erschweren die genaue Beurteilung der Abreife im Bestand zusätzlich.
Dipl.‐Ing. agr. Thomas Regenstein, Produktmanager Silierung und Grundfutter, H. Wilhelm Schaumann GmbH
Im nächsten Teil behandeln wir die Themen Frischgrasprobe und Schnitthöhe.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Ausgabe 4/2023 der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN.