Februar 2009: LU Jensen setzt auf High-Tech in der Gülleausbringung

Mit Standardtechnik in der Gülleausbringung arbeitet der dänische Lohnunternehmer Torben Jensen schon lange nicht mehr.?In seinem Betrieb?wird zum grö?ten Teil geschlitzt oder eingegrubbert.

Älterer Beitrag

Dieser Beitrag ist bereits vor mehreren Jahren erschienen und enthält möglicherweise nicht optimal dargestellte oder veraltete Inhalte.

Insgesamt arbeiten heute 10 Festangestellte im Betrieb von Torben Jensen. "Wir beschäftigen mittlerweile sogar einen Mitarbeiter aus Deutschland. Wir finden keine mehr in Dänemark, denn hier herrscht sozusagen Vollbeschäftigung. Also muss ich mich im Ausland umschauen. Unser Betrieb liegt nur 15 km von Deutschland entfernt. So ist der Weg also auch nicht so weit", beschreibt der Unternehmer die Arbeitsmarktsituation in Dänemark. Die durchgängige Beschäftigung der Mitarbeiter sei für ihn kein Problem. Ende November endet die Saison, wenn die letzte Gülle ausgebracht und das letzte Gras geerntet wurde. Dann werden die Maschinen gewaschen und repariert. "Am ersten Februar muss die Gülletechnik vollständig einsatzfähig sein. Meine 10 Mitarbeiter haben über den Winter also genug zu tun. Über Weihnachten bis zum 7. Januar bekommen Sie Urlaub. Danach benötige ich sie wieder im Betrieb", erklärt Torben Jensen.

150.000 m³ Gülle pro Jahr

Die Gülleausbringung ist einer der Schwerpunkte von LU Torben Jensen. Er setzt 4 Samson Fässer (Tridem und Tandem), sowie einen Vredo Trac mit Gülleauflieger in diesem Bereich ein. "Die Gülleausbringung ist für mich das beinahe optimale Geschäft. Dort haben wir fast das ganze Jahr durchgehend Saison. Wenn ich bei den Kunden in meiner Region fertig bin, fahre ich mit meinen Wagen an die Ostküste und bediene dort noch einige Großkunden. Unsere Güllesaison beginnt am 01. Februar und endet am 30. November", erklärt Torben Jensen sein Güllegeschäft.


2/3 der Gülle, die auf Grünland ausgebracht wird, injiziert LU Torben Jensen in die Grasnarbe. Seit dieser Saison setzt er unter anderem einen Vredo Trac mit Gülleauflieger für diese Arbeit ein.


"Die Gülleausbringung ist für mich das beinahe optimale Geschäft. Dort haben wir fast das ganze Jahr durchgehend Saison", erklärt Lohnunternehmer Torben Jensen.

Pro Jahr kommt er mit seinen Fahrzeugen auf eine Gesamtausbringmenge von 150.000 m³. Den Selbstfahrer hat er erst seit einer Saison im Einsatz. "Wir wollten diese Technik ausprobieren. Wir haben damit den Vorteil, dass wir sehr grasnarbenschonend mit dem Vredo Trac arbeiten können, weil dieser im Hundegang fahren kann. Mit dem herkömmlichen Güllewagen-Traktor-Gespann funktioniert das nicht. Die Fahrspuren sind deutlich nach der Ausbringung zu sehen", meint der experimentierfreudige Lohnunternehmer. Seine Kunden seien bereit, für den Einsatz dieser Maschine mehr zu bezahlen. So ist zum einen der Stundenpreis der Maschine im Vergleich zum Schleppergespann etwas höher, zum anderen konnte LU Jensen den Preis pro ausgebrachtem m³ Gülle leicht erhöhen. 2/3 der Gülle wird im Grünland injiziert

Im Grünland injiziert er mittlerweile 2/3 der Gülle, das letzte Drittel wird mit Schleppschläuchen ausgebracht. "Ich wundere mich, dass die Deutschen immer noch soviel mit Breitverteilern arbeiten", meint Torben Jensen.
Genauso wie das Schlitzen ist das Eingrubbern der Gülle für ihn Tagesgeschäft. "Die Stickstoffausbringung ist in Dänemark sehr stark reglementiert. Deshalb wollen die Landwirte die Gülle möglichst ohne Stickstoffverluste ausgebracht haben. Der mineralische Stickstoffdünger ist im Vergleich zur Gülle sehr teuer bei uns", erklärt Torben Jensen die Gründe für die aufwendige Gülleausbringung in Dänemark.
Um die Dokumentation der Gülleausbringung muss er sich nicht kümmern. Das regeln seine Kunden selbständig. Sie legen fest, wie viel Gülle auf den Flächen ausgebracht werden soll. Die Fahrer von Torben Jensen müssen in den Bedienterminals der Güllewagen lediglich die Ausbringmengen vorgeben und dann regelt das Fass automatisch in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit den Durchfluss.

Komplett auf den Selbstfahrer wird Torben Jensen aber trotz der bisher sehr guten Erfahrungen nicht setzen: "Wir fahren im Frühjahr sehr viel Gülle in das stehende Getreide und in den Mais. Dort kann ich nur mit dem Schlepper-Fass-Gespann fahren. Mit dem Selbstfahrer funktioniert das nicht."
Neben der Gülleausbringung bietet er die komplette Bodenbearbeitung und Aussaat, Miststreuen, Pflanzenschutz, sowie die Grünfutterernte mit der Häckselkette an. In der Getreideernte setzt LU Torben Jensen einen Mähdrescher von Claas ein. "Das Geschäft hat sich in den letzten Jahren für uns gebessert. Jetzt kommen wir mit den Preisen wieder besser zurecht. Wir möchten in eine zweite Maschine investieren. Es soll eine Schüttlermaschine werden, denn unsere Betriebe hier benötigen das Stroh als Einstreu", meint der Unternehmer.

Mit zwei Großpackenpressen presst er jährlich 5.000 bis 6.000 Ballen. Neben der reinen Dienstleistung Pressen hat sich Torben Jensen auch in die Vermarktung von Stroh eingeschaltet. So hat er sich einer Gesellschaft angeschlossen, die ein großes Strohheizkraftwerk beliefert. Darüber hinaus verkauft er Großballen in die Niederlande. Das Stroh lagert er in einer 1000 m² Halle in der Nähe des Betriebes: "Die Goldgräberstimmung ist allerdings in diesem Bereich verflogen. Das Stroh ist sehr begehrt. Entsprechend sind für uns die Einkaufspreise angestiegen. Früher haben wir fünf Öre pro kg Stroh gezahlt, heute wollen die Landwirte 25 Öre pro kg. Wir müssen das Stroh dann noch pressen und transportieren. Die Erlöspreise hingegen steigen nur marginal. Irgendwann rechnet sich der ganze Aufwand nicht mehr."


Für das Räumen von Gräben setzt Torben Jensen einen Raupenbagger mit 16 m Ausleger ein.


Davon träumen deutsche Lohnunternehmer: Die Pick-Up vom Claas 900 misst 3,8 m in der Breite...

Grünfutterernte mit Häcksler und Ladewagen

Das Erntefenster in der Silageernte dauert auch in Dänemark nur noch 10 bis maximal 12 Tage im ersten Schnitt. Die weiteren Schnitte ziehen sich aufgrund der unterschiedlichen Bodentypen und Gräsersorten auseinander.
"Wir haben jetzt in einen Silierwagen von Strautmann investiert. Damit wollen wir die späteren Grasschnitte ernten, wenn der Aufwuchs geringer ausfällt", so Torben Jensen und weiter: "Bis dato haben wir noch mit einem Vorbau-Häckselwagen gearbeitet. Diese sind in Dänemark weit verbreitet. Der Vorteil dieser Technik ist der exakte Schnitt. Allerdings wurden diese Anhänger in den letzten Jahren an die Leistungen heutiger Großschlepper mit 300 und mehr PS nicht angepasst. Deshalb der Wechsel zum Silierwagen", so Jensen. Generell würden seine Kunden sehr viel Wert auf einen exakten und kurzen Schnitt legen, weil sich kurz geschnitte Silage besser im Futtermischwagen verarbeiten lasse. Pro Jahr kommt der selbstfahrende Häcksler auf 600 Trommelstunden. Die Silageernte übernimmt Torben Jensen bei den meisten Kunden komplett. Für den Transport setzt er 40 m³ Abfahrwagen ein. In der Regel kommt er mit 2 maximal 3 Wagen aus.
Auf Dosierwalzen an den Silowagen wird bei Torben Jensen verzichtet. Er lädt meistens vor dem Silo ab und schiebt dann das Gras mit dem Radlader auf das Silo. Dies erledigt ein Volvo 120 mit 20 t Gesamtgewicht. Jensen kalkuliert bei dieser Maschine mit einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 30 l. "Das hört sich im ersten Moment nach sehr viel an. Man muss allerdings die 20 t Gewicht und die Schubleistung bedenken, die deutlich höher ist als bei einem Schlepper", meint Torben Jensen. Der Radlader habe darüber hinaus den Vorteil, dass man mit dieser Maschine das Gras in der Forke transportieren könne.

 Er habe sich dafür eine spezielle Forke gekauft, mit der man ohne Probleme die Ladung eines 40 m³ Wagens aufnehmen und auf das Silo schieben könne. Ein Schlepper mit angebauter Kreiselegge verteilt das Gras auf dem Silo. Zum Teil wird längs und quer gewalzt. Torben Jensen lässt es sich manchmal nicht nehmen, selbst auf dem Radlader Platz zu nehmen und zu walzen. Grabenräumung für die Kommune

Ein weiteres Standbein des Betriebes sind die Baggerarbeiten geworden. "Wir sind über einen Kollegen an dieses Geschäft gekommen. Er hatte damals für uns Baggerarbeiten übernommen. Eines Tages wollte er Aussteigen und hat uns seine Maschinen verkauft und wir konnten seine Kunden übernehmen", erklärt Torben Jensen die Entwicklung in diesem Geschäftsfeld. Heute arbeitet er mit zwei Großbaggern und einem kleineren 5 Tonnen-Bagger. An einem der Großbagger ist ein 16 m Arm montiert. Dieser wird vorwiegend in der Grabenräumung an großen Wasserläufen eingesetzt. "Wir sind weit und breit die einzigen, die solch eine Technik anbieten können", freut sich der Unternehmer Torben Jensen. Zuständig für dieses Geschäftfeld ist sein Sohn Robert.

Björn Anders Lützen


...der Radlader 4 m und beide dürfen in Dänemark ohne Ausnahmeregelung auf der Straße fahren.

LU Torben Jensen ist auch auf Youtube "im Einsatz" mit einem Fendt Vario 936 und Samson Tridem Güllewagen in einem Video zu sehen.  

Wollen Sie wirklich schon gehen?

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua.

Jetzt hier schlumpfen!