Januar 2012: LU Terhuf hat seine Transportkapazität mit neuer Technik erhöht

Das Lohnunternehmen Terhuf im nordrhein-westfälischen Hamminkeln hat Anfang 2010 für eine ihrer drei Häckselketten in zwei große dreiachsige Abschiebewagen investiert, durch die es die Anzahl der Abfuhrgespanne halbieren kann.

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In der Güllelogistik wird hingegen auf ein geteiltes Verfahren mit Zubringer-LKW auf der Straße und Feldrandcontainern gesetzt. 55 m³ Ladevolumen haben die dreiachsigen Abschiebewagen der Firma USA equipment, die nicht wie der Name vielleicht vermuten lässt aus den USA sondern aus den Niederlanden kommen. Das Lohnunternehmen Terhuf hat Anfang 2010 in zwei dieser großen Abschiebewagen investiert. Wieso gleich in zwei dieser Wagen investiert wurde, erklärt Sandro Terhuf folgendermaßen: „Eine Häckselkette ist am effektivsten, wenn die Transportfahrzeuge gleichgroß und gleich schnell sind sowie alle Arbeiten gleichmäßig vonstatten gehen. Auch am Silohaufen läuft es am ruhigsten, wenn die Zeitspannen des Anlieferns gleichmäßig sind. Es nutzt also nichts, wenn der eine Wagen 55 m³ und der andere 40 m³ transportiert."
„Diese großen Abschiebewagen sind zwar recht teuer, können aber auch zwei normale Häckseltransportwagen ersetzen, man spart Schlepper und Personal und kann sie vielseitiger einsetzen", sagt er über die Vorteile der Abschiebewagen gegenüber herkömmlichen Häckselwagen. „Wir können dadurch mehr Schlagkraft bieten und die wird hier in der Gegend zunehmend gefordert", fügt Bruder Marco Terhuf hinzu.

Bis zu 60 Prozent mehr Zuladung
Das Lohnunternehmen Terhuf wird mittlerweile in der 3. Generation geführt, beschäftigt 20 Mitarbeiter sowie 2 Auszubildende zur Fachkraft Agrarservice. Agiert wird vor allem in einer von Milchviehbetrieben dominierten Region. Biogaskunden gibt es, sie machen allerdings nur einen sehr kleinen Teil aus. Insgesamt ca. 3000 ha Gras werden pro Jahr gemäht, unter anderem werden ein Krone Big M sowie ein Claas Cougar eingesetzt. Da das Häckseln in Trommelstunden abgerechnet wird, kann er die gehäckselte Fläche nur schätzen. Rund 3000 ha müssten es sein, so Sandro Terhuf. Er ist genauso wie sein Bruder Marco, der hauptsächlich im Büro beschäftigt ist, in das Lohnunternehmen von Vater Dieter Terhuf mit eingestiegen, der nach wie vor Inhaber ist.
Im Mais kommen pro Jahr rund 1200 ha Häckselfläche zusammen. Im Jahr 2009 hat das Lohnunternehmen erste Erfahrung mit dem Einsatz von LKW in der Maisernte gesammelt: „Wir haben Mais für einen Biogaskunden mit einer Hof-Feld-Entfernung von 30 km gehäckselt, abgefahren und gewalzt. Da die Witterung es zuließ, setzten wir bis zu 7 LKW plus 3 bis 4 Schlepper-Gespanne ein", erzählt Marco Terhuf. Bis zu 38 ha hätte der Häcksler damals pro Tag geschafft. Trotzdem sieht das Lohnunternehmen darin für sich keine Zukunft: „Die Witterungsbedingungen sind nicht immer so gut und man kann sich nicht darauf verlassen, dass man mit den LKW auf das Feld fahren kann", sagt Sandro Terhuf. Da Kundenaufträge dieser Größe und mit solch großen Transportentfernungen bei ihnen jedoch nicht gang und gebe seien und somit auch eine Überladelösung nicht rentabel wäre, entschied sich das Lohnunternehmen für die großen Abschiebewagen - eine Lösung, die sie zusätzlich auch gut in der Grasernte einsetzen können.
Bis zu 60 Prozent mehr Zuladung könne er mit dem Abschiebewagen in der Grasernte erreichen, schätzt Sandro Terhuf: „Der Vorteil des Abschiebewagens ist, dass dieser während des Beladens das Gras noch zusätzlich verdichtet. Man lässt die Klappe zu und der Zylinder, der das Material normalerweise rausschiebt, verdichtet das Material ungefähr um die Hälfte des Volumens und man kann noch mal zuladen. Das funktioniert desto besser, je trockener die Grassilage ist". An die 90 Prozent mögliche Zuladung, mit denen der Hersteller wirbt, glaubt er allerdings nicht.

Gewichte und Fahrverhalten
Doch wie sieht es mit dem Gewicht aus? Bewegt man sich nicht schnell an der Grenze des Erlaubten, wenn das Material auf dem Wagen so sehr verdichtet wird? Während man bei zweichasigen Fahrzeugen das Problem eher mit den Achslasten hat, bewegt man sich bei dreiachsigen Anhängern schnell beim zulässigen Gesamtgewicht an der Grenze des Erlaubten. Das Fahrzeug bringt einiges an Eigengewicht mit und auch das Zugfahrzeug darf nicht zu klein sein, so dass 22,5 t Eigengewicht vom gesamten Gespann schnell zusammen kommen. „Im Mais können wir nicht so viel nachträglich verdichten, da wir dort sonst tatsächlich Probleme mit dem zulässigen Gesamtgewicht bekommen. Im Gras haben wir da eigentlich kein Problem, da kann ich durchaus 60 % mehr zuladen und das passt noch, " sagt Sandro Terhuf hierzu. Aber natürlich sei auch dies abhängig vom Welkegrad.
Über das Fahrverhalten des Abschiebwagens USA equipment berichtet Sandro Terhuf folgendes:„ Die Fahrstabilität und Lage des Gefährts - selbst auf engen Feldwegen ist sehr gut. Der Abschiebwagen verfügt über ein komplett hydraulisches Fahrwerk und Zwangslenkung."
Die Abschiebewagen würden auch bei feuchten Bodenverhältnissen in der Maisernte zurecht kommen: „Die Gewichtsverteilung ist sehr günstig, der Top-Zylinder bringt Stützlast auf die Vorderachse und den Schlepper. Außerdem hat man die Möglichkeit die vordere Achse wie beim LKW anzuheben und so noch mehr Stützlast auf den Schlepper zu bekommen." Auf nassen Flächen würde er die Abschiebwagen nicht einsetzen, aber der Wagen würde sich besser schlagen als viele befürchten würden. Bereift sind die Abschiebewagen recht großvolumig mit Reifen in der Größe 710/50 R 26.5.

Eine Investition bedingte die andere
Nach einem Jahr Einsatz, ist das Lohnunternehmen sehr zufrieden mit seiner Anschaffung, die sich aber erst bei den Kunden durchsetzen musste: „Einige mussten sich das erst einmal ansehen. Durch die Abschiebewagen hat sich in der Häckselkette schließlich das gesamte System geändert. Während wir mit den herkömmlichen Häckseltransportwagen über die Miete rüber gefahren sind, kippen wir mit den Abschiebwagen vor dem Silo ab." Die Bedenken der Kunden seien zum einen das Gewicht der Gespanne und zum anderen Angst vor mangelnder Verdichtung am Silo gewesen: „Die Qualität der Silage steht mittlerweile stark im Vordergrund und die Landwirte machen sich darüber mittlerweile viele Gedanken. Es gibt Stimmen, die sagen, dass wenn man mit dem Wagen über die Miete fährt, sei die Verteilung im Futterbild gleichmäßiger."
Mit Anschaffung der Abschiebwagen hat auch ein neuer Radlader von JCB im Lohnunternehmen Einzug erhalten: „Hier hat die eine Anschaffung, die andere bedingt. Durch die Abschiebewagen, die rückwärts vorm Silo abkippen brauchten wir eine leistungsstarke Maschine, die es schafft, die Große Menge an Biomasse auf das Silo zu schieben", so Marco Terhuf. Für die Saison 2011 ist ein neuer 12reihiger Claas 970 Häcksler bestellt worden.
Oftmals ist der Platz um die Silomieten aber auch zu klein oder die Einfahrten der Höfe zu schmal für den Abschiebewagen. Während die Modelle des Abschiebewagens, die in den Niederlanden verkauft werden, einen Aufbau haben, der genauso breit ist wie das Fahrwerk, ist das Modell vom LU Terhuf den deutschen gesetzlichen Gegebenheiten angepasst: 3 m breites Fahrwerk, 2,55 m breiter Aufbau, dafür aber 1 m länger als das niederländische Modell. Zwei der drei Häckselketten des Lohnunternehmens laufen mit normalen Traktor-Häckselwagen-Gespannen, auf die aus diesen Gründen auch nicht verzichten werden kann. Die großen Abschiebewagen laufen dort, wo es die Gegebenheiten zulassen.

LKW in der Güllezubringung
Auch wenn sich die LKW bisher nicht in der Silageernte im Lohnunternehmen Terhuf durchsetzen konnten, in der Güllelogistik haben sie ihren festen Platz: „Hauptsächlich setzen wir die LKW in der Gülle für den Straßentransport ein. Das lohnt sich schon ab einem Kilometer", erzählt Sandro Terhuf. Einen LKW-Führerschein hat der Großteil der Angestellten. Der Straßentransport der Gülle reicht bis zu 50 km weit. Gearbeitet wird meist mit Feldrandcontainern, die vom LKW beschickt und von 18 m³ Ausbringfässer auf dem Feld entladen wird. „Mit dieser Lösung sind wir im Großen und Ganzen zufrieden. Die Feldrandcontainer sind ein guter Puffer. In unserem 60 m³ Container passen auch schon mal 2 LKW-Füllungen", führt er weiter aus. Gearbeitet wird mit diesem System bei allen Kunden, deren Flächenstrukturen dies zulassen. Seien die Flächen zu klein und zu weit voneinander entfernte, müsste der Feldrandcontainer zu oft umgestellt werden.
„Wir wollen keine dreiachsigen größeren Fässer auf dem Acker laufen haben, die sind uns und den meisten unserer Kunden zu groß, zu schwer und zu teuer", berichtet Sandro Terhuf weiter. Dies ist für ihn auch der Hauptgrund, wieso er bisher nicht die Möglichkeit genutzt hat, das Chassis des Abschiebewagens, das über ein Schnellwechselsystem verfügt, mit einem anderen Aufbau zu verwenden. „Wir könnten zum Beispiel einen Gülletank aufbauen, das wäre für uns eine günstige Alternative zum Xerion mit aufgebautem Gülletank, den wir zurzeit überlegen anzuschaffen. Zu dem hohen Gewicht auf dem Acker, wäre man auf der Straße auch schnell über der Grenze des Erlaubten ", wägt Sandro Terhuf ab.
Mirja Plischke, Redaktion Lohnunternehmen

www.terhuf.de

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