Video: Live dabei - Maisernte bei LU Diermeier

Als ich am Montagmorgen, Ende September, in den Zug nach München steige, bin ich mir nicht sicher, ob meine Reportage bei LU Diermeier wie geplant stattfinden kann. Fiel der Regen in diesem Jahr erneut spärlich vom Himmel, so hatte sich Petrus nun genau den heutigen Tag ausgewählt, um der Vegetation mal wieder etwas Gutes zu tun. Als ich mit Stephan Diermeier telefoniere, um ihm meine Ankunftszeit mitzuteilen, ist er im Gegensatz zu mir jedoch optimistisch: „Noch laufen die Häcksler – wir sind seit 7 Uhr dabei und der Regen hält sich in Grenzen“, berichtet er.

14.00 Uhr: Gewachsener Betrieb

Am frühen Nachmittag schließlich treffe ich beim Lohnunternehmen Diermeier Agrarservice in Bergkirchen ein. Der Betriebsstandort befindet sich nur wenige Kilometer nordwestlich von München. Stephan Diermeier empfängt mich mit einem Kaffee im Aufenthaltsraum des Betriebes. Seine Mitarbeiter sind weiterhin am Häckseln, doch der Niederschlag soll im Laufe des Nachmittags zunehmen. Relativ schnell entscheiden wir uns daher dahingehend, heute nicht mehr rauszufahren – „zumal es am morgigen Tag besseres Wetter geben soll“, sagt Stephan Diermeier. Stattdessen setzen wir uns und sprechen über Betrieb und Dienstleistungen.

Stephan Diermeier hat sein Lohnunternehmen im Jahr 2002 gegründet. Stolz blickt er auf seine Anfänge zurück: „Ich habe einst mit einer Großpackenpresse in Miete und einem Schlepper angefangen.“ Zum Unternehmen gehören mittlerweile 15 festangestellte Mitarbeiter sowie 40 bis 50 Saisonkräfte, auf die Stephan Diermeier bei Bedarf zurückgreifen kann. Das Lohnunternehmen zählt u.a. 15 Traktoren, vier Feldhäcksler, BiG M-Großflächenmäher, zwei Vierkreiselschwader, sechs Großpackenpressen, zwei Kettenbagger, zehn Schwerlastkipper sowie diverse Anbaugeräte wie Sämaschinen und Heugeräte. Stephan Diermeier hat sich einen gesunden Kundenstamm aufgebaut: „Wir bedienen Viehbetriebe, Ackerbaubetriebe und Biogasanlagen in einem Umkreis von 60 km“, erklärt er und ergänzt: „Außerdem führen wir Erdbauarbeiten für verschiedene, darunter auch kommunale Auftraggeber durch. Bei den Erdbauarbeiten kommen wir teilweise als Subunternehmer zum Einsatz - kleinere Aushübe führen wir aber meist in Eigenregie durch.“

15.00 Uhr: Auf Biogas ausgerichtet

Im Bereich der Häckselarbeiten teilen sich die Kunden von LU Diermeier in 90 % Biogasanlagen und 10 % Milchviehbetriebe und Bullenmäster. Stephan Diermeier erklärt, warum das so ist: „Wir haben die Silomaisernte erst im Jahr 2010, der Zeit des „Biogas-Booms“, in unser Dienstleistungsportfolio aufgenommen. Entsprechend haben wir unsere Häckseltechnik auf die Ernte von Mais für Biogasanlagen ausgelegt.“ 

„Wir bedienen Viehbetriebe, Ackerbaubetriebe und Biogasanlagen in einem Umkreis von 60 km.“

Im Lohnunternehmen läuft ein zwölfreihiger Häcksler Krone BiG X 1100, mit Super-Biogastrommel mit 48 Messern und Scheibencracker. „Dieser Häcksler ist speziell auf die Anforderungen von Biogasanlagen abgestimmt und läuft daher auch zu 100 % für unsere Biogas-Kunden“, erklärt Stephan Diermeier. Mit der Maschine schafft das Lohnunternehmen rund 40-45 ha pro Tag - teils werden aber auch bis zu 50 ha erreicht, wenn die Rahmenbedingungen passen. Außerdem im Einsatz sind ein zehnreihiger Feldhäcksler Krone BiG X 700 mit 40 Messern und Scheibencracker, sowie ein zwölfreihiger Claas Jaguar 980 mit V-Max-Trommel und 36 Messern. In dieser Saison neu dazugekommen ist ein Feldhäcksler John Deere 8400i, ausgestattet mit einem Kemper 460plus-Erntevorsatz und der Kemper-Mulchvorrichtung StalkBuster. 

Während die Maiszünslerproblematik in Norddeutschland noch dabei ist, an Bekanntheit zu gewinnen, so sind die Praktiker im Süden Deutschlands bereits seit mehreren Jahren dabei, die Falterpopulation zu begrenzen. Gut funktionieren tue das mit ausgewählter Mulchtechnik. Stephan Diermeier erklärt: „Die Anfragen nach der Dienstleistung Stoppelmulchen hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Das war für uns der ausschlaggebende Punkt, den neuen Häcksler mit Mulchvorrichtung anzuschaffen. Mit dieser Maschine können wir die Silomaisernte und die Stoppelbearbeitung in einem Arbeitsgang durchführen“, erklärt LU Diermeier...

Dorothee Ebeling,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

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