Gewinner unterwegs

Albert Feldmann ist begeisterungsfähig und wer ihn kennt, weiß, der Lohnunternehmer aus dem Münsterland hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. "Das ist ja der Brüller", hörten wir mehrmals von ihm und dieser Ausdruck bezeichnete höchstes Lob und Anerkennung während unserer Englandreise 2012 - dem LU Marketingpreis.

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Entgegen allen Wetterprognosen scheint in Birmingham die Sonne, als ich am 8. Mai nachmittags dort lande. Es ist nur leicht bewölkt, so um die 14 Grad. Ich komme mit einer halben Stunde Verspätung aus Hamburg am Airport Birmingham an. Direkt im Ankunftsbereich sitzt die restliche Reisegruppe schon in lockerer Stimmung. Nach einem freudigen Hallo und schnellen Espresso geht`s mit einem nagelneuen Bus Richtung Birmingham City. Am Steuer sitzt Mike. Er und sein Bus sind ein Ein-Mann-Unternehmen und beide werden uns die nächsten vier Tage durchs Land chauffieren. Reinhold Kläs von der deutschen JCB-Niederlassung in Köln übernimmt die Stadtführung und erzählt uns etwas über die Geschichte dieser zweitgrößten Stadt Englands und aktuelle Highlights, während Mike uns durch das dichte Feierabendgedränge gen Downtown Birmingham manövriert. Die Straßen sind voll, das ist nicht anders als in unseren großen Städten zu dieser Tageszeit. Es geht zum Hotel New Hall, ca. eine halbe Stunde außerhalb der City. Ein imposantes altes Schloss mit dreihundertjähriger Geschichte, ganz viel Charakter und einem besonderen Charme, mit Top-Zimmern und rundherum einem wunderschönen Park.

JCB - groß bei Baumaschinen

Der zweite Englandtag ist der JCB-Tag. Der Besuch zweier Fabriken inklusive der Hauptverwaltung und der Farm des Eigentümers Sir Antony Bamford steht auf dem Programm. Das Wetter ist britisch nasskalt und bewölkt. Albert Feldmann bekommt via Handy eine gute Nachricht aus der Heimat: es regnet im Münsterland. Also weiter Ruhe an der Silagefront. Reinhold Kläs führt die Reisetruppe erst einmal in die JCB-Welt ein. Seit 1945 besteht das Familienunternehmen und verfügt heute weltweit über 22 Fabriken und ca. 10.000 Mitarbeiter, davon sind 10 Fabriken in England. Die Familie Bamford produziert nicht nur Baumaschinen und Traktoren, sondern beispielsweise auch Fleisch auf mehreren Farmen. Eine dieser Farmen, die biologisch bewirtschaftet wird, konnten wir besuchen. Wie die Fabriken, so hat uns auch diese 2.000 ha große Farm beeindruckt. Allein schon die 170 km Stahlzäune mit einbetonierten Pfählen rund um das Areal sowie die geteerten Wirtschaftswege zeugen von Liebe zum Detail und natürlich auch von der nötigen Kapitalkraft des Farmbesitzers. Dort leben 3.000 weibliche Schafe zur Zucht, 350 Rothirsche, 120 Aberdeen Angus Kühe und einige tausend Hähnchen. Diese Masthähnchen werden bis zu 80 Tage gemästet - in Ställen mit bis zu 600 Tieren. Interessantes Detail: die Hähnchenställe sind auf Kufen gebaut und werden vor jeder Belegung an einen anderen Standort gezogen. Neben dem Betriebsleiter John arbeiten 8 feste Mitarbeiter auf dieser Farm. Die Vermarktung der Bio-Produkte erfolgt unter anderem über eine spezielle Ladenkette in London.

Tontauben schießen - ein Riesenspaß

Ein besonderes Highlight erwartet uns am Nachmittag. Wir wollen Tontauben schießen. Keiner von uns hat das jemals vorher getan. Also sind wir mächtig gespannt. Mark und Peter sind hier unsere Betreuer und Lehrmeister. Jeder von uns bekommt von ihnen 50 Schuss Schrot-Munition, dann teilen sie uns in zwei Gruppen ein und auf geht`s zu verschiedenen Schießstationen. Meine ersten 8 Schuss auf fliegende Tontauben waren der totale Frust, kein Treffer. Anderen aus der Gruppe ging es merklich besser. Aber bei den nächsten Stationen, bei denen auch rollende Tontauben getroffen werden mussten, kam dann auch ich auf mehr und mehr Treffer. Am Ende war das für alle ein Riesenspaß und ein besonderes Erlebnis dieser Reise. Den Abschluss krönt ein rustikales Grillessen und dann geht es weiter zum zweiten Übernachtungshotel mit viel britischem Charme, gutem Essen und für den, der will, in der Bar einen Pur Malt Whisky.

Land unter auf der Grassland-Show

Dieser dritte Reisetag führt uns zu einer besonderen landwirtschaftlichen Ausstellung. Die Grassland-Show ist eine Freilandausstellung rund um die Grasernte, auf der sich normalerweise alle Fahrzeuge im Einsatz präsentieren, also vom Mähen bis zum Siloarbeiten. Diese Grassland-Show findet jährlich statt, wechselweise an drei Standorten, in Englands Norden, Mitte und Süden. Die Show dauert im Norden und Süden jeweils einen Tag, am Standort Mitte zwei Tage. Normalerweise kommen an einem Tag an die 20.000 Besucher. Normalerweise - denn am Ende dieses Tages dürften allerhöchstens 5.000 Besucher dort gewesen sein. Der Grund ist englischer Landregen, der offenbar selbst den regenerfahrenen Briten die Lust an dieser Ausstellung genommen hat und einen praktischen Einsatz der Fahrzeuge unmöglich macht. Gott sei Dank haben wir Gummistiefel und Regenschirm dabei und können uns, so ausgerüstet, zumindest einen Überblick verschaffen, welche Technik zur Grünfutterernte in England angesagt ist.

Zum Schluß noch Oxford sehen

Letzter Reisetag, heute geht`s wieder heim. Endlich Sonne über England, in Deutschland regnet es noch. „Gewitter im Münsterland”, meldet Albert Feldmann, sichtlich beruhigt. Er versäumt zu Hause wenig. Aber bevor sich am Flughafen Birmingham der Kreis unserer Reise schließt, geht´s noch nach Oxford zur Besichtigung dieser berühmten Universitätsstadt. Wir erfahren von unserer Stadtführerin, einer pensionierten Professorin, gebürtig aus Bayern, wie das Studienleben der 13.000 Studenten dort läuft und das die Stadt Oxford rund 1.000 Jahre alt ist und gemeinsam mit den Städten Bologna und Paris zu den drei ältesten Universitätsstädten in Europa zählt. Die Stadt Oxford ist ohne Zweifel einen Besuch wert und bildet mit ihren historischen Gemäuern und imposanten Fassaden einen Reiseabschluss, der typischer für die britische Insel nicht sein kann.

Unterm Strich haben wir vier Tage lang ein Fenster geöffnet -zur englischen Kultur, Lebensart und Landwirtschaft und viele Erinnerungen mitgenommen. Es war der Preis für die Gewinner unseres LU-Marketingpreises, etwas Besonderes eben und einige Erlebnisse davon waren sicherlich auch einmalig, eben "echte Brüller", wie Albert Feldmann mehrmals und zu Recht festgestellt hat.

Hans-Günter Dörpmund, Redaktion Lohnunternehmen