Live dabei: Maisernte

Als der liebe Gott die Wetterau erschaffen hat, muss er an ein Paradies für Bauern gedacht haben. Die Region nördlich von Frankfurt am Main, östlich des Taunus und südwestlich des Vogelsbergs gehört zu den ältesten und fruchtbarsten Kulturlandschaften Deutschlands. Davor aber hat er die A 66 und den hektischen Berufsverkehr des Rhein-Main-Gebietes gesetzt - und da stecke ich heute fest auf meinem Weg zum Lohnunternehmen Seipp in Münzenberg.

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9.30 Uhr: Im Stau

Ich telefoniere kurz mit Harald Seipp, dass ich mich etwas verspäten werde. Das sei nicht tragisch, sagt er mir, er habe den ganzen Tag mit der Silomaisernte zu tun. Die ist mein Thema für heute. Das Wetter ist gut, jetzt rollt auch der Verkehr wieder.

10.30 Uhr: Ankunft bei LU Seipp

Ich erreiche den Ortsteil Ober-Hörgern. Dort erwirtschaftet die Familie Seipp bereits in der 5. Generation ihr Auskommen mit und von der Landwirtschaft und gehört damit zu den ältesten Lohnunternehmen Deutschlands. Ich werde begrüßt von Betriebsleiter Harald Seipp und dessen Vater Oswald. Harald Seipp hat den ganzen Tag Zeit für mich. Also setzen wir uns zunächst im großzügigen Sozialraum, der gleichzeitig auch als Büro und Schaltzentrale dient, an einen Tisch und arbeiten die Daten des Unternehmens auf.

Die Schwerpunkte des Lohnunternehmens sind die Ernte von Gras, Mais und Getreide. In der Maschinenhalle stehen 15 Claas-Mähdrescher, die in diesem Jahr sehr gute Arbeit leisten konnten. „100 Dezitonnen Weizen vom Hektar waren keine Seltenheit", erläutert der erst 40 Jahre junge Chef des Unternehmens. „Auch die Qualitäten passten." Der liebe Gott lässt grüßen. „Der Mais wird noch besser", toppt Harald Seipp, obwohl er erst vor zwei Tagen mit der Silomaisernte begonnen hat. Gülle fahren, Pflanzenschutz oder Bodenbearbeitung hat Seipp nicht im Angebot. „Unsere Betriebe sind noch sehr stark eigenmechanisiert. Das ändert sich vielleicht in Zukunft. Ich denke schon, dass eine Ausweitung des Serviceangebotes bei gleichbleibender Kundenzahl im Bereich des Möglichen liegt."

 Seipp beschäftigt vier festangestellte Mitarbeiter, zwei in der Werkstatt und zwei weitere für eine mobile Stroh-Pelletieranlage. In der Saison kommen natürlich weitere Aushilfskräfte hinzu. „Die Pelletieranlage habe ich selber geplant und gebaut", erläutert der gelernte Landmaschinenschlosser stolz. Seit der offiziellen Präsentation im vergangenen Jahr verzeichnet er eine steigende Nachfrage aus ganz Deutschland von viehhaltenden Betrieben, die die Pellets als Einstreu verwenden.

Aber die Strohverarbeitung ist heute nicht unser Thema, sondern die drei Maishäcksler, die jetzt in der Wetterau unterwegs sind. „Ich arbeite mit den Modellen Jaguar 685 SL, Jaguar 820 und Jaguar 850", erläutert Seipp. „Wie der 820er arbeitet, möchte ich Ihnen zuerst zeigen."

11.15 Uhr: Auf dem Weg zum ersten Einsatzort

Wir machen uns auf den Weg zu einem Silo der Steffen und Klaus Ohly GbR. „Für die GbR stehen heute acht Hektar Silomais auf dem Programm", erklärt Seipp während der nur wenige Kilometer langen Autofahrt. „Die Betriebsleiter haben einen der vierreihigen Häcksler angefordert. Den Abtransport vom Feld zum Silostock organisieren die Landwirte selber." Es ist eine Besonderheit des Lohnunternehmens, dass es so gut wie keine eigene Transportlogistik vorhält. Für Harald Seipp liegen die Vorteile solcher Vereinbarungen auf der Hand. „Die Betriebe kommen sich nicht gegenseitig ins Gehege beim Ordern des Lohnunternehmens. Das erleichtert mir die Planung. Und ich erspare mir Investitionen in sehr teure Schleppertechnik. Auf der Straße wird ohnehin kein Geld verdient."

Die Betriebe bestimmen das Tempo der Ernte. In der Regel tun sich zwei oder drei Betriebe zusammen. Sie planen gemeinsam die Erntetermine, angepasst an die jeweiligen Reifegrade des Mais, und melden ihre Wunschtermine an Seipp. Der koordiniert die Einsätze, der Sonntag als Brückentag bleibt grundsätzlich frei...

Den kompletten Text lesen Sie in der Lohnunternehmen 10-2011. Bestellen Sie hier eine kostenlose Leseprobe der Zeitschrift Lohnunternehmen.

Autorin: Friederike Krick

 

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