LU Olberding: Phosphat reduzieren

Auch das Thema Düngung spielt eine wichtige Rolle auf der Agritechnica. Passend dazu möchten wir Ihnen das Lohnunternehmen Olberding aus Mühlen in Niedersachsen vorstellen, das in diesem Jahr erstmalig das Maislegen mit Mikrogranulat als Dienstleistung angeboten hat.

Als ich im Juni dieses Jahres erstmals auf den Betrieb von LU Olberding komme, treffe ich Markus Westermann, den Geschäftsführer des Lohnunternehmens und Schwiegersohn von Heinrich Olberding, in seinem Büro an. Er erzählt mir, dass bereits im Jahr 2016 Tests von Mikrogranulaten während einer Vorführung des Düngerherstellers Timac Agro und eines Landmaschinenhändlers innerhalb seiner Kundschaft durchgeführt wurden und seine Kunden daraufhin an ihn herangetreten seien, ob diese Dienstleistung nicht auch von ihm angeboten werden könne.

Wir erwarten derzeit, dass wir dank des Mikrogranulats 5 bis 10 % mehr ernten können.

Markus Westermann, Geschäftsführer LU Olberding

Insgesamt 250 ha Mais hat das Lohnunternehmen in diesem Jahr auf diese Art gelegt und gedüngt. „Wir haben einen Streuer der Marke APV mit hydraulischem Gebläse, welches das Saatgut und das Mikrogranulat zu den Auslaufrohren befördert. [...]

Wirkung des Granulats

Das Mikrogranulat mit N/P und Zn wird während der Aussaat „auf das Korn“ in das Saatband gelegt. Die weniger beweglichen Nährstoffe (wie z.B. Phosphat) sind dadurch laut Timac Agro durch die große Oberfläche der kleinen Körner schneller pflanzenverfügbar, als bei anderen Düngern. Gerade in der Jugendentwicklung benötigt die Pflanze leicht aufnehmbare Phosphor- und Stickstoffformen: Im 4-5-Blatt-Stadium sind die Nährstoffe aus dem Samenkorn aufgebraucht und die Maispflanze muss vollständig über die Wurzel ernährt werden.

Die Pflanze muss nicht erst Wurzeln in Richtung des Düngers ausbilden, da das Granulat direkt an das Korn gelegt werden kann – ohne Gefahr einer Verätzung.

Markus Westermann, Geschäftsführer LU Olberding

Bisher erfolgte deshalb in der Regel die Unterfußdüngung, z.B. mit Diammoniumphosphat (DAP) unterhalb und seitlich der Saatkörner in bandförmiger Ablage. Das Problem daran: Viele Düngemittel haben eine ätzende Wirkung auf das Saatgut, weshalb ein Sicherheitsabstand gewährleistet sein muss. [...]

Geringere Aufwandmenge

„Laut der neuen Düngeverordnung wurde das P-Saldo auf 10 kg/ha abgesenkt“, erklärt der Lohnunternehmer (siehe LU-Tipp). Dadurch müssen die Betriebe effektiver arbeiten, insbesondere in veredlungsstarken Regionen, wo Gülle, Gärreste und Mist eine große Rolle spielen.

Wir haben mit 25 kg/ha gearbeitet, das entspricht einer P-Menge von etwa 7 kg.

Markus Westermann, Geschäftsführer LU Olberding

Laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen werde der P-Düngebedarf nach der neuen Berechnung häufig schon mit dem organischen Dünger bzw. den darin enthaltenden P-Mengen abgedeckt. Durch die schnelle Verfügbarkeit der Nährstoffe reiche laut Timac Agro eine Aufwandmenge von 25 bis 35 kg/ha. [...]

Wachstum im Vergleich

Neugierig, ob die Düngung Wirkungen zeigt, insbesondere in der Jugendentwicklung, fahren Markus Westermann und ich im Juni zu beispielhaften Flächen.

Das Ergebnis können wir erst nach der Ernte bzw. in einigen Jahren absehen, es kommt auch immer auf die Witterung an.

Markus Westermann, Geschäftsführer LU Olberding

Unsere Vergleiche sind selbstverständlich nicht wissenschaftlicher Natur, da unterschiedliche Maissorten zu unterschiedlicher Zeit auf verschiedenen Standorten gelegt wurden. Trotzdem geben sie uns einen groben Überblick, wie diverse Dünger wirken.

 

 

Kolben im Vergleich

Anfang September besuche ich Markus Westermann ein zweites Mal, eine Woche bevor die Häckselsaison im Raum Vechta startet. Der Mais ist inzwischen um ein vielfaches gewachsen und wir schauen uns die gleichen Flächen noch einmal an. Große Unterschiede bemerken wir auch beim Vergleich der Kolben nicht (Abb. 2). „Selbst wenn wir gleich viel ernten, auf unseren leichten Böden sind das in der Regel 40 bis 50 t/ha, werden wir die Dienstleistung weiter anbieten: Das Phosphat im Boden soll reduziert werden, darauf müssen wir uns fokussieren“, sagt der Lohnunternehmer.

Und er ist bereit dafür zu investieren: „Auf der diesjährigen Agritechnica wollen wir uns über eine neue Maschine informieren, bestenfalls um sowohl Mikrogranulat als auch Unterfußdünger ausbringen zu können – natürlich nicht gleichzeitig.“ Dafür soll eine Maschine für Unterfußdüngung weggehen. [..]

Shredlage neu im Programm

Seit letztem Jahr bietet das Lohnunternehmen mit einem Häcksler auch Shredlage an. „Wir merken hier einen aufsteigenden Trend“, erklärt Markus Westermann. Von 0 auf 250 ha in einem Jahr stieg die Auftragslage. „Ich bin von der Technik überzeugt, die Körner werden durch den speziellen Shredlage-Cracker sehr gut gequetscht. Nicht nur Milchviehhalter, sondern auch Bullenmäster nehmen das Angebot in Anspruch“, sagt er. Zusätzlich zu Dienstleistungen für Mais und Kartoffeln, bietet das Unternehmen auch die Getreideernte mit rund 1.600 bis 1.700 ha pro Jahr an sowie die Grasernte, wo drei bis vier Schnitte jährlich eingefahren werden. 17 Schlepper, neun Mähdrescher und vier Häcksler stehen den zwölf Mitarbeitern dafür zur Verfügung. Für die Werkstatt hat der Betrieb einen eigenen Schlosser angestellt. [...]

Nantke Lena Neumann, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Oktober 2017.

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