Werkstatt: Reifenmontage - damit funktioniert es!
In den letzten Jahren haben zahlreiche Lohnunternehmen in Reifenmontiergeräte investiert. Hintergrund dieses Trends ist der Wunsch vieler Entscheider, bei Reifenproblemen unmittelbar reagieren, und so kostenintensive Standzeiten in der Ernte auf ein Minimum reduzieren zu können. Mit der richtigen Technik und etwas Erfahrung ist sowohl die Montage von Schlepperreifen als auch die Durchführung von Reparaturen schnell ein Routinejob. Wer in ein Reifenmontiergerät investieren will, sollte sich zuerst Gedanken über die möglichen Felgengrößen machen, von den Reifen abgezogen bzw. wieder neu montiert werden. Lohnunternehmer müssen hier definitiv Größe zeigen und ein Montiergerät wählen, mit denen sich auch XXL-Felgen mit über 50'' händeln lassen. Felgengrößen von 54'' sind bei Großtraktoren, aber auch bei Erntemaschinen keine Seltenheit. Um diese Größen bei Montagegeräten darstellen zu können, werden die Spannarmsysteme mit teilweise mit optional erhältlichen Verlängerungen ausgestattet.
Anders als bei Montiergeräten für Pkw-Reifen, werden Lkw- und Schlepperreifen von den Montiergeräten stehend aufgenommen. Dafür wird das Rad auf eine hydraulisch bewegbare Plattform gerollt. Anschließend wird es mit den Spannklauen ebenfalls hydraulisch zentriert und fixiert. Alle weiteren Bewegungen, die im Zuge einer Montage des Reifens erforderlich sind, werden ebenfalls mit Unterstützung der Hydraulik vollzogen.
Selbstzentrierendes Spannfutter
Bei allen modernen Reifenmotiergeräten für Lkw- und Agrarreifen ist ein selbstzentrierendes Spannfutter Standard. Nachdem die Spannarme durch die Felge geführt und gespreitzt wurden, zentriert sich die Felge automatisch auf dem System. Bedient werden die Montagegeräte über Bediensäulen. Die verfügen über einen Joystick sowie Fußpedalen zur Bedienung und sind im Regelfall über ein Kabel mit dem Montiergerät verbunden.
Wer im Internet eine erste Recherche zu den verfügbaren Geräten startet, wird über die enorme Bandbreite der Preise verwundert sein. Es gibt Internetshops, die bieten Reifenmoniergeräte für Agrarreifen bereits für deutlich unter 3.000 € an. Vor Billigangeboten kann allerdings nur gewarnt werden. Gerade bei Investitionen in die Werkstatttechnik von Lohnunternehmen sollte kompromisslos auf Qualität geachtet werden Solide Technik hat ihren Preis! Die Preisspanne bei Reifenmontiergeräten, die auch für Agrarbereifungen geeignet sind, beginnt bei etwa 7.500 €. Je nach Hersteller und Ausstattung können die Investitionskosten bis zu 25.000 € betragen
Arbeitssicherheit beachten
Die wenigsten Werkstattmitarbeiter in Lohnunternehmen sind ausgebildete Spezialisten für den Reifenservice. Trotzdem wird die Bedienung eines Reifenmontiergerätes auch für sie keine besondere Herausforderung darstellen. Zum einen sind die Arbeitsprozesse beim Reifenwechsel vergleichsweise simpel, zum anderen bieten die Hersteller eine Vielzahl von Videos an, mit denen die Bedienung der Maschinen schnell erlernt werden kann.
Höchste Priorität bei der Arbeit mit Reifenmontiergeräten sollte allerdings das Thema Arbeitsschutz haben. Der Wechsel von Agrarreifen birgt eine Vielzahl von Risiken für die Werkstattmitarbeiter. Werden die vorgeschrieben Sicherheitshinweise der Hersteller bzw. der Berufsgenossenschaft befolgt, ist ein Reifenwechsel sicher zu bewerkstelligen.
Stephan Keppler,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Den kompletten Bericht inklusive Herstellerübersicht "Reifenmontagegeräte" lesen Sie in der LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Mai 2021.