DEULA-Tipp: Maschinenreinigung
Staub, Feuchtigkeit oder gar Säureeinwirkungen auf Schlepper, Maschinen und Geräte sind an der Tagesordnung. Während – aber besonders nach der Saison – sollten die Geräte sorgsamen und gründlichen Reinigungsmaßnahmen unterzogen werden. Neben Druckluft ist der Hochdruckreiniger das bevorzugte Hilfsmittel in Landwirtschaft und Lohnunternehmen. Was ist bei der Nassreinigung zu beachten?
Der Waschplatz
Bei der Reinigung fallen wassergefährdende Stoffe wie Öle und Fett an. Diese dürfen nicht einfach versickern oder unkontrolliert ablaufen. Die gefährdenden Stoffe müssen über einen Ölabscheider herausgereinigt werden, von denen es zwei verschiedene Arten gibt. Zum einen arbeiten sie nach dem Schwerkraftprinzip, bei denen sich Öl- und Kraftstoffteilchen aufgrund ihrer niedrigeren Dichte nach oben absetzen und abgeschöpft werden. Zum anderen werden Koaleszenzabscheider eingesetzt, die eine höhere Reinigungsleistung haben. Welche Technologie zum Einsatz kommen kann, muss behördlich geklärt werden. Da bei der Reinigung regelmäßig viel Schlamm anfällt, ist ein ausreichend dimensionierter Schlammfang einzuplanen. Eine Kombination des Waschplatzes mit dem Tankplatz ist möglich, da auch die Abwässer über einen Ölabscheider geführt werden müssen. Bei der Ausführung der Bodenbefestigung ist auf Flüssigkeitsdichtigkeit und Mineralölbeständigkeit zu achten.
Die Technik
Alle namhaften Hersteller bieten eine Reihe leistungsfähiger Hochdruckreiniger an – oftmals werden einzelne Modelle speziell für den landwirtschaftlichen Einsatz beworben. Günstige Geräte für Haus und Garten sollten gar nicht erst in Betracht gezogen werden. Heißwassergeräte mit Temperaturangaben bis deutlich über 100 °C sind teurer und schwerer, erweitern aber die Reinigungsleistung und verkürzen damit die Einsatzdauer, was zusätzlich einen niedrigeren Wasserverbrauch bedeutet. Soll der Einsatz auf den Waschplatz beschränkt werden, kann ein stationäres Gerät installiert werden, die Regel sind aber mobile Reiniger. Es gibt verschiedene Parameter, die vor einer Kaufentscheidung beachtet werden sollten. Manche Hersteller geben eine Flächenleistung an. Ist das nicht der Fall, kann die Förderleistung je Stunde als Anhaltspunkt herangezogen werden. Diese sollte nicht unter 800 l liegen – 1.300 l sind nicht unüblich. Ein höherer Wasserdruck schafft die hartnäckigere Verschmutzung, richtet aber an Maschinen auch schneller Schäden an. Drücke von deutlich über 200 bar sind üblich. Die Möglichkeit der Herabregulierung sollte beim Einsatz aber auch genutzt werden. Wichtiger als die Länge des Anschlusskabels ist die Länge der Druckleitung. Zehn Meter sind nicht mehr zeitgemäß. Üblich sind 15, gerne auch 20 m. Die Schlauchtrommel sollte gut bedienbar sein und keinen negativen Einfluss auf die Standsicherheit haben. Tanks für Reinigungsmittel und gegebenenfalls Heizöl sollten eine Füllstandsanzeige haben. Lanzen aus Edelstahl sind Standard. Verfügbares Zubehör ist mannigfaltig, muss aber auch möglichst kompakt am Gerät verstaut werden können.
Die DEULA rät
Bei der Arbeit mit einem Hochdruckreiniger sollte man stets aufmerksam bei der Sache sein. Der Wasserstrahl wird – besonders bei Heißwassergeräten - bei leichtfertigem Umgang schnell zu einer Gefahr für den Anwender und Mitmenschen in seiner Nähe. Die Lanze sollte niemals in Richtung einer Person gehalten werden. Es ist wichtig, Griffe fest zu umfassen, nur so ist eine wirkliche Kontrolle möglich. Der Blick soll immer dem Strahl folgen, ohne die nächste Umgebung außer Acht zu lassen. Die Lanze sollte stets auf die zu reinigende Oberfläche gerichtet sein. Da die Arbeitsumgebungen sehr unterschiedlicher Gestalt sein können, ist die persönliche Schutzausrüstung der Gefährdungsbeurteilung anzupassen. Dementsprechend können spezielle Stiefel, Hosen, Handschuhe, Kopf- und Gesichtsschutz sowie gegebenenfalls Atemschutz angemessen sein. Das Bedienpersonal muss eingewiesen und in der Lage sein, den Hochdruckreiniger gemäß der Bedienungsanleitung des Herstellers zu nutzen.
Ulrich Stohl,
Technischer Lehrer an der DEULA Rheinland-Pfalz
Der LU-Tipp:
Wissen – Können – Fertigkeiten
DEULA-Standorte bilden als Träger der überbetrieblichen Ausbildung im Rahmen der Berufsausbildung zum Landwirt, zur Fachkraft Agrarservice sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker jeden Berufseinsteiger an modernster Technik aus. Die gute Vernetzung mit den Herstellern macht es möglich, zukunftsweisende Technik zu erleben sowie altbewährte Standards zu erlernen. Spezialkurse zu verschiedensten Themen werden angeboten oder bei Bedarf geschaffen.
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